38. Tag: 3. Mai 2009 „Die Leiden des jungen Philipp“

122 Kilometer von Yichang nach Shilipu, gute Straße und schöne Hügel, deswegen doch 891 Höhenmeter im scheinbar flachen Land

Philips Schaltung schaltet sich zu schwer und ungenau, ich fummele fast eine Stunde und kann das Problem nicht lösen, wenigstens bricht sich Philipp nicht mehr den Daumen beim Schalten, aber das Schaltwerk funktioniert eher nach Gutdünken.

Aus Yichang heraus geht es erst einmal schön gerade, aber über eine kurze wüste Baustelle. Ich habe eine kleine Auseinandersetzung mit einem Fahrer, der nur ein paar Zentimeter neben mit hupt wie besessen, aus Trotz stelle ich direkt vor den Fahrer und meckere ordentlich auf Chinesisch.

Bald darauf wird die Straße wieder ordentlich, aber es gibt doch diverse längere Hügel und an jedem leidet Philipp ordentlich und quält sich hinauf, während Heino und ich plaudernd von dannen ziehen. Oben warten wir dann natürlich.

Die Landschaft ist wunderschön und erinnert mich ein wenig an meine randthüringische Heimat; es gibt Wald und Seen und schöne grüne Felder. Reisbauern sehen wir nur ganz wenige, dafür wächst hier hauptsächlich eine Pflanze mit Hülsenfrüchten, die ich nicht kenne.

So kommen wir bis zum Mittag nur recht langsam voran, aber Philipp kämpft wacker. Mittag gibt es gute Lamm Grillspieße und Kartoffelpuffer, so gestärkt geht es dann wieder durch ebenes Land.

Ich hatte einen kleinen Ort als Übernachtung vorgesehen, aber nach einigermaßen erträglichen Pensionen sah es nicht aus, doch auch unser müder Reiter stimmt zu, noch 25 Kilometer weiter bis in den nächsten Ort zu fahren. Wenn er gewusst hätte, das nun schon wieder böse Hügel lauern. Gegen 19 Uhr wird es dann auch langsam dunkel und wir haben noch ein gutes Stück zu fahren und die Piste wird auch etwas löcherig. So erleben wir dann eine recht unangenehme Stunde, bis endlich die Lichter von Shilipu auftauchen.

Die Herberge sieht von innen besser aus, als von außen und unten ist auch gleich ein Lokal. So nehmen wir dann nach 120 Kilometern ein müdes Abendessen und nach einer Dusche geht es gleich ins Bett.

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