Archiv: 2016 HCM Pfad

Auf dem Ho Chi Minh Pfad-Reisebericht Teil 2/5

Sonntag, den 9. April 2017

Von der Parfümpagode nach Ninh Binh in die „Trockene Halong Bucht“, dort Rundfahrt  und Ruhetag, endlich besseres Wetter um die 24 Grad, vom 10.November 2016 bis zum 12.November 2016

Will das Wetter sich nicht bessern? Der Wetterbericht hat es aber doch versprochen. Na gut, bei leichtem Niesel geht es los, zwischen den karstbergen durch und einen Hügel hinauf und wieder hinunter. Dahinter klart es gleich ein wenig auf und wir landen an einer Baustelle. Keine gewöhnliche baustelle, sondern eine Tempelbaustelle.

Inmitten eines halbfertigen, uansehnlichen Betonbaus sitze eine Guanyin Figur von beträchtlicher Größe, gute 8 bis 10 Meter ist sie groß, über dem ersten Gebäude am Berg ensteht noch ein weiteres und weiter oben noch eins. Tempel bauen ist hier in der Region angesagt. Heute Nachmittag werden wir nnoch den Bai Dinh Tempekl erreichen, der war 2004 noch eine Baustelle und ist heute der größte buddhistische Tempel in Vietnam, wenn nicht gar in Südostasien und hier 50 Kilometer weg ensteht jetzt nun ein weiterer Tempel ähnlichen Ausmaßes. Wird also wieder interessant, in den nächsten Jahren den Baufortschritt beobachten zu können, heute ist es nur Schlamm und Dreck und Beton mit einer Bronzefigur inmitten.

Vor uns breitet sich ein großer See aus und ein paar Berge sind rundherum und in der Mitte verteilt, die kleine Straße führt am see entlang und dann einen Hügel hinauf, noch einmal links ein weißer Buddha am Berg und dann eine schöne kleine Abfahrt ins Grüne. Unten dann wieder etwas flacheres Land, aber aus der Ferne grüßen schon die Karstkegel der Ninh Binh Region, die in Reiseführern immer als „Trockene Halong Bucht “ verkauft werden. Zum einen ist es keine Bucht, sondern eine Bergregion von vielleicht 500 qkm und zum anderen ist die Bucht nicht trocken. ganz im Gegenteil wird sie von vielen kleinen Flüsschen durchbrochen, die interessante Höhlen in die Berge gespült haben, dazu kommen dann noch eine ganze Reihe von kleinen und mittleren Seen und die Reisfelder in der Bucht stehen auch das ganze Jahr unter Wasser. Vielleicht sollte man es eher als „Vietnamesisches Guilin“ bezeichnen, was zudem noch den Vorteil hat, dass sich nicht gnaz so viele Touristen hier tummeln.

So geht es auch über zahlreiche kleine Wasserläufe den Bergen entgegen, ein kleines Dorf lebt hier nur von „Seefahrt“, also besser von Binnenschifffahrt. Eine ganze Menge Schiffe liegen in dem kleinen Seitenarm des Flusses vor Anker und es wird an den Lastkähnen gebastelt und geschraubt. nach hinten geht es dann zwischen den schroffen Felsen hindurch auf den Bai Dinh Tempel zu, den ich eben schon angesprochen hatte.

Diese Temepelanlage hat einen kleineren Berg komplett eingenommen. inzwischen kann man die Anlage nicht mehr durch den unteren Eingan betreten, sondern muss seinen fahrbaren Untersatz ca 3 Kilometer weiter weg parken. Dann gibt es von dort eine recht teueren elektrischen Shuttlebus, der einen zum unteren Tor fährt. Theoretisch könnte man auch laufen, aber das sind dann hin und zurück mit der Tempelbesichtigung 8 Kilometer. Vor einigen jahren war das noch nicht so. Da man für buddhistische Tempel keinen Eintritt nehmen kann, müssen die Leute halt anders abgezogen werden. Trotzdem ist die Anlage imposant, drei große Tempel wurden an den Berg gesetzt, dazu kamen dann noch einen 11 stufige Pagode und ein wandernder Maitrea Buddha Buddha, im chinesischen auch „Budai“ genannt. Der dickbäuchige zumeist lachend dargestellte Wandermönch mit prall gefülltem Bettelsack soll Glück bringen, vor allem, wenn man ihm über den Bauch streicht. Im unteren Tempel befindet sich eine große Guanyin Figur, im mittleren die drei Buddhas der Weltzeiten ( Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft) und im obersten tempel dann wieder eine große Sakyamuny Figur. Die Tempel erreicht man über Seitengänge in denen dann noch mehr als 200 überlebensgroße Granitfiguren mit Schutzheiligen des Buddhhismus und Boddhisattvas aufgestellt worden sind. Flankiert werden die gesamten Seitengänge mit zehntausenden Nischen in den jeweils eine Buddhafigur sitzt. Diese werden durch Pilger gestiftet. Bei einer der voranngegangen Touren haben wir einmal hochgerechnet und sind auf über 22.000 Figuren gekommen, die hier herumstehen, das sind ja schon fast burmesische Verhältnisse.

Erstmals besteigen wir auch die 11 stöckige Pagode, na gut, es gibt einen fahrstuhl nach oben und die treppe darf man gar nich beutzen, aber die Aussicht von oben ist grandios, man hat faktisch das ganze berggebiet im Blick und auch die weite Landschaft davor, mit weiteren vereinzelten Karstkegeln, die wie kleine Inseln aus der Landschaft ragen und in der Ferne siehm am auch schon die Stadt Ninh Binh, die heute unser Ziel ist.

Doch vorher müssen wir nach der Tempelbestaunung zurück zu den Rädern und haben noch knappe 20 Kilometer vor uns. Die geht es dann durch das Karstgebiet. Auf einem schmalen Weg tuckeln wir zwischen den Felsen durch und bewundern die Landschaft und die untergehende Sonne, bevor wir die Stadt erreichen und mit dem letzten Licht durch enge gassen bis zum Hotel schlängeln. Die Spezialität der Region ist Ziegenfleisch, das wird gebraten und kommt dann in Reispapierröllchen mit Sternfrucht,grünen Bananen und Kräutern und Nudeln, eine recht leckere Angelegenheit und eine schöner Abschluss für einen endlich trockenen Tag.

Der nächste Tag steht noch einmal im zeichen des karstes um Ninh Binh, wir haben eine Art Ruhetag, das heißt, wir bleiben in der Umgebung. Zuerst radeln wir nach Tam Coc, einen kleinen Ort  südlich von Ninh Binh, und machen den üblichen Bootstrip, den alle machen (müssen). Mit einer Ruderfrau an Bord geht es auf einem kleine Flüsschen durch eine Karstschlucht und zwei Höhlen hindurch, links und rechts Lotusfelder und Reis und auf dem Wasser die vielen Boote mit den Touristen. Die Rudererinnen rudern hier nicht mit den Armen, sondern mit den Beinen! Das sieht dann immer ein bisschen aus wie Radfahren, eine Rudertechnik, die ich bisher nur hier gesehen habe, es sieht auf alle Fälle recht entspannt aus und führt ebenso zum Ziel. Wieder zurück dann fahren wir mit den Rädern um die Hügelkette herum. Auf der anderen Seite befindet sich eine lanhweilige Höhle und eine steile Treppe führt nach oben zu einem Aussichtspunkt. Von hier kann man nun den Fluss, auf welchem wir vor einer Stunde noch entlang gerudert worden waren, wunderbar sehen. Er schlängelt sich durch die Berge und wird von Reisfelden begrenzt, auf dem Wasser dann die vielen kleinen Boote.

 

Auf dem Ho Chi Minh Pfad-Reisebericht Teil 1/5

Mittwoch, den 5. April 2017

Jetzt geht es los!

Ankunft in Hanoi, das Stadtprogramm mit Ausflug nach Ba Trang und dann auf neuer Strecke in Richtung Süden zur Parfümpagode, wechselhaftes Wetter um die 20 Grad, 4.11.2016 bis 09.11.2016

Simone,Peter und Johann steigen aus dem Flieger, diesmal schrauben wir nicht die Räder, sondern fahren mit einem Kleinbus in die Stadt.Wir hatten dieses Jahr den Flug mit Emirates und der kommt eine gute Stunde später hier an, da schafft man es nicht mehr im Hellen in die Stadt. Wir alle kennen die Stadt schon von vorangegangene Touren, so beschränken wir uns auf die Innenstadt und auf Ruhe und Beschaulichkeit in den kleinen Gassen und am Hoan Kiem See, als auf dem wiederholten Abhaken der Sehenswürdigkeiten.

Neu ist nicht nur die Airline, sondern auch der Endpunkt. Die immerhin schon sechste Auflage meines Ho Chi Minh Pfades führt uns diesmal nicht bis Saigon, sondern nur bis Hoi’an, um die Tour auch arbeitnehmerfreundlich zu gestalten. Finde ich persönlich ein weng schade, da ich auch im Süden ein paar neue Streckenabschnitte probieren möchte.

Am zweiten Tag wollen wir dann langsam einradeln, also raus aus der Altstadt. Dann geht es zuerst an der Mosaikmauer entlang, das ist die längste Mosaikmauer der Welt und wird den Touristen vorenthalten. Warum? Keine Ahnung! Vermutlich weil man nirgends mit den Bussen anhalten kann, der Bürgersteig davor sehr schmal ist. Dabei kann das Kunstwerk sehr wohl mit der „East Side Gallerie“ in Berlin mithalten.Anschließend geht es weiter über die Long Bien Brücke. Das ist die alte Eisenbahnbrück Hanois, gebaut von den Briten, deshalb auch bis heute noch linksverkehr auf den zwei schmalen Spuren neben den Gleisen. Für Autos ist die Brücke nicht erlaubt, aber täglich fahren hier bestimmt noch 100.000 Mopeds hin und her. Abends kommen die Liebespärchen dann zum romantischen Stelldichein.

Von hier geht es dann mehr oder weniger auf dem Damm des Roten Flusses entlang in Richtung Süden. Dort liegt das Dorf bat Trang, in dem Keramik hergestellt wird, fürs ganze Land. Entsprechend viele Läden gibt es und man kann bei allen Produktionsstufen zusehen und wenn man wollte gibt es hier Kurzkurse: „Töpfern für den Weltfrieden!“

Zurück fahren wir dann mit der Fähre über den Roten Fluss und wieder rein in die Stadt mit einer Schleife am Mausoleum des Genossen Ho Chi Minh, der aber wie üblich in dieser Jahreszeit beim Visagist in Moskau weilt. Für ein Foto vor dem Mausoleum zu kommen, lohnt sich aber auch.

Am Wochenende brodelt es besonders in der Hanoier Altstadt. Obwohl ich in Hanoi wohne , komme ich da nie hin, einfach zu viel Stress, da am Samstag oder Sonntag mit Fahrrad oder Moped hinzudüsen, die halbe Stadt ist zugestaut und einen Parkplatz findet man auch nicht und dann mit baby im Gleichschritt duch die Gassen ist auch nicht der Brüller. Da meine Radler aber hier mittendrinnen wohnen, sieht es schon ein bisschen anderes aus, man fällt aus dem Hotel ins pure Leben, sucht sich eine schöne Eckkneipe und genießt die Aussicht; das ist besser als Fernsehen.

Früher gab es in den Kneipen immer Bia Hoi, das leichte Bier aus dem Fass, aber das war dem Ordnungsamt hier zu bunt und so darf hjetzt nur noch aus der Flasche augeschenkt werden und so steht „Hanoi“, „Saigon“ oder „Tiger“ auf der Karte. Wie auch immer, das geschäft läuft, die Starßenretaurants in der Altstadt sind voll. Man hockt auf kleinen Plastikstühlen oder Hölhockern. Die Lawine dieser Bestuhlung wogt dann auf die Straße hinaus, immer wieter und immer, bis die Polizei ihre Runde dreht und alle wieder in Richtung Kneipe rücken müssen.

Eine Straße weiter gibt es dutzende Restaurants, die wenigsten davon sind gut oder auch nur halbwegs gut, gekocht wird meistens irgendwo woanders oder in einer winzigen Küche, in die man lieber keinen Blick werfen sollte. Es geht ja hauptsächlich darum hier am Wochenende den Gewinn zu maximieren.  Braucht man eine Toilette führt einen dann die bedienung drei Straßenecken weiter, links in eine gasse, rechts in einen Nebengasse, dann durch einen dunklen Flur in einen winzigen Hof  und dort, man riecht es schon, ist dann eine Toilette, die man für einen schmalen Obulus bentzen kann.

Zu viele Biere werden es nicht, denn am Morgen wollen wir nach Süden starten. Zuerst rollen wir noch bei meiner Famile vorbei, wir wohnen 10 Kilometer südlich vom Zentrum und am Morgen ist der verkehr zumindest in diese Richtung erträglich. Chung, meine liebe Frau, hat schon eine Runde Mangoshakes vorbereitet. ich präsentiere stolz unser Haus und zeige die Aussicht auf den See, die man von der Terrasse hat, dann starten wir endgültig.

Jetzt geht es nur noch auf kleinen Straßen weiter, an einem Fluss entlang liegen alte Vorstädtchen, entsprechend schmal ist die Straße und immer wieder geht es durch kleine Tore in den nächsten Ort. Schnell wird es dörflicher und bal sehen wir die ersten Reisfelder. Wir stoppen noch einmal an einem alten tempel und werden in einem neuen Tempel von den Mönchen zum Essen eingeladen, es ist aber noch ein wenig zeitig und wir haben gerade einmal 20 Kilometer hinter uns gebracht.

Noch sieht man am Horizont die Hochhäuser der Großstadt, die wie eine Ferne Riesenwelle auf das Land zurollt und hier die Reisfelder mit den vielen kleinen Grabhügeln in ein paar Jahren auch weggespült haben wird. Die wiederkäuenden Wasserbüffel sieht man dann nur noch in der Kühlteke der Fleischabteilung und natürlich schon säuberlich zerlegt. Doch heute können wir noch das flache Land genießen, viel Obstanbau gibt es, Gemüse und in einigen Dörfern werden Reisnudeln produziert. Auf einer ruhigen Dammstraße entfernen wir uns von der Stadt und fahren in eine graue Regenwolke hinein, die wir schon die ganze zeit vor uns her geschoben haben. Nach dem Mittagessen ist der Schauer jedoch wieder vorbei und wir kommen langsam den ersten Karstformationen entgegen. Die letzten Kilometer biegen wir auf eine kleine Nebenstrecke ab und fahren auf einem schönen Feldweg am Fluss entlang, auf der anderen Seite ragen die ersten Kegelberge in die Höhe. Es beginnt noch einmal zu regenen, genau dann als wir heute drei Kilometer nicht asphaltierte Strecke vor uns haben. Nach ein paar hundert Metern im Matsch bewegen sich die Räder nicht mehr. Zum Glück ist es nicht mehr weit bis zur befestigten Straße und weiter vorn im Dorf können wir dann gleich für 50 Cent die Räder absprühen lassen und kommen sauberer an als wir gestartet sind.

Von Luu Giao starten die Boote zur Parfümpagode. Und es gibt ein paar Hotels. Zum Pagodenfestival, welches hier nach dem Tetfest stattfindet brummt hier der Bär, dann kommen mehrere 10.000 Touristen und Pilger am Tag hierher und man sieht den Fluß vor lauter Booten nicht mehr. Heute sieht es jedoch anders aus, nix los hier. Viele der Hotels geschlossen, keine Stände, die irgendwelchen Klimbim an die Leute verklingeln , nur zwei Cafes haben offen.

Ein Hotelchen finden wir trotzdem und landen in den härtesten betten der Welt! Die Vietnamesen haben eine Vorliebe für harte Betten, doch hier bekommen wir nur eine Matratze aus Bambusholz, wunder bar luftig und soll für Kühlung im Sommer sorgen. Seit ich hier in Vietnma lebe, habe ich mir das harte Schlafen angewöhnt und habe jetzt immer Probleme, wenn die Matratzen zu weich sind. Auch das Abedessen ist etwas eintönig, der „Koch“ fischt ein Huhn aus der lauwarmen Suppe und spaltet es für uns mit dem Hackmesser, die Vietnmesen lieben das, die deutschen radler meistens nicht. Dafür hat der Laden ein paar hausgmachte angesetzte Schnäpse, mit denen man das Hühnertier runterspülen kann.

Am nächsten Morgen fahren wir dann drei oder vier Kilometer mit dem Boot, das heißt, man lässt sich Rudern, dann geht es einen wegen der Feuchtigkeit recht glibberigen Weg nach oben. Am Anfang gibt es ab und an noch einen Verkaufsstand, der geöffnet ist, unterwegs ist alles verriegelt und verrammelt. Aussicht haben wir wegne des einsetzenden Regens nicht, aber die Höhle ist toll. In der Mitte steht ein riesiger grün bemooster Karstsockel und im innernen der Höhle herrscht ein tolles Zwielicht. Runterwärts fahren wir dann mit der Seilbahn und suchen uns ein Lokal, wir sind die einzigen Gäste in diesem Laden, der eine Kapazität von mehrerenHundert hat und es gibt fünf solcher Schuppen nebeneinander! Dann geht es zurück zum Hotel im Boot und heute versuchen wir ein anderes Lokal, es gibt ein paar Gerichte , sogar Tofu und grünes Gemüse names Wasserspinat.