39. Tag: 4. Mai 2009 „Durchs flache Land“

115 Kilometer auf guter Straße mit leichtem bis mittlerem Verkehr von Shilipu nach Tianmen, 452 m sanfte Hügel

Um 7 Uhr macht Philipp einen besseren Eindruck als am Abend und so steigen wir nach dem Frühstück guten Muts aufs Rad und fahren in der Morgenfrische schöne 30 Kilometer bis zur ersten kurzen Pause. Die Landschaft ist noch flacher als gestern und so kommen wir auch zügig voran. Es geht durch kleine Städtchen und Dörfer und die Landschaft erinnert mehr an Mecklenburg-Vorpommern, als an die chinesische Provinz Hubei, in die wir gestern Abend eingefahren sind. Es gibt nur wenige Reisfelder, dafür aber Unmengen von Feldern mit einer Hülsenfrucht, die uns schon seit Tagen begleitet, deren Namen wir aber noch nicht herausgefunden haben. Links und rechts der Straße gibt es hin und wieder einen kleinen Fischteich oder einen Pappelhain.

Die Sonne scheint recht kräftig, aber wir haben eine leichte Briese Gegenwind, der das Fahren sehe angenehm macht. In den kleinen Städten ist zwar nicht viel Verkehr, aber es wird bis zum Umfallen gehupt und gedrängelt, aber schon ein paar Minuten später sind wir dann wieder auf der ruhigen Landstraße.

Das Mittagessen auf einem Markt fällt recht spartanisch aus, lediglich ein paar große Baotze mit Chili, dafür machen wir 30 Kilometer weiter noch einmal eine Kekspause.

Ein Moitorradfahrer stoppt uns dann hinter unserem Pausenort und hantiert mit dem Telefon, in Tianmen müssen wir unbedingt ein Interview mit einer Zeitung machen, da es noch früh am Nachmittag ist, stimmen wir zu und ich bekomme eine Telefonnummer.

Vor dem Hotel in Tianmen fahren wir dann noch eine Ehrenrunde fürs Foto und beantworten ein paar fragen zur Tour und wenn wir Glück haben, können wir morgen ein Exemplar der Zeitung bekommen.

Abends geht es dann in ein kleines Lokal um die Ecke und so geht ein ausgeglichener Tag zu Ende. Eigentlich war es nur ein Kilometerfressen, aber in schöner Landschaft mit langen Pappelalleen und mit vielen netten Details rechts. So begegnen wir einem Mann, der eine schwere Karre zieht und der Esel läuft nebenher, eigentlich soll er mittels einer Leine beim Ziehen helfen, aber dazu hat er wohl keine Lust. Das ist chinesische Tierliebe andersherum, wie schon einige Male beobachtet, wenn Männer mit Wasserbüffeln aufs Feld ziehen, dann trottet der Büffel ganz gemütlich vor sich hin und der Bauer schleppt den schweren Pflug.

Morgen schaffen wir den Sprung nach Wuhan ohne Probleme, die beiden langen Tage haben uns ein gutes Zeitpolster geschaffen; und bis dahin: Gute Nacht!

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