Archiv: 2015 Der Hohe Norden

Auf dem Ho Chi Minh Pfad-Reisebericht Teil 3/5

Freitag, den 14. April 2017

Von Ninh Binh nach Sam Son ans Meer und dann oben auf dem Ho Chi Minh Pfad entlang bis zum Ke Bang Nationalpark, vom 12. November 2016 bis zum 17. November 2016, Wetter endlich in Ordnung bei Wolken, Sonne und ohne Regen!

Nach dem Frühstück im Hotel geht es dann gleich in Richtung Süden und in Richtung mehr, erst zwei Kilometer auf der hauptstraße, dann Nebenstrecke und dann eine dünnes asphaltiertes band durch die Pampa. Die wenigen Schlaglöchter kann man umfahren, denn verkehr gibt es so gut wie nicht, ab und an braust mal eine Reisbäuerin auf dem Moped vorbei. Es geht durch kleine Dörfer und Reisfelder, dazwischen immer wieder Flächen mit vielen Gräbern. Auf der Straße fallen die überfahrenen Reisfeldratten auf, die sind dann immer auf Handtuchgröße ausgewalzt und je nach „Frischegrad“ sehr unappetitlich anzusehen. nach 30 km erreichen wir die kleine Stadt Phat Diem. Die ist bekannt für ihre mehr als 120 jahre alte Kathedrale. Der katholische Gebäudekomplex ähnelt von außen aber eher einem buddhistischen Tempel, aber im Hauptschiff gibt es dann doch einen prächtigen Altar mit großem Jesusbild.Wir schlendern ein wenig durch die Anlage und lassen uns beeindrucken von den Jesusfiguren und den mariabildern, die eigentlich so gar nicht hier in die vietnamesische Landschaft hineinpassen, kulturell wie landschaftlich.

Kleine Straßen und plattes Land, eine große Brücke über den Ma Fluss und dann auf einer neuen Staße bis zum Seebad Sam Son, wo die Vietnamesen viel Neues planen. der Strand erstreckt sich über fast 3 Kilometer bis zum Planungshorizont, ein Kilometer ist das „Historische Sam Son, also ein Dorf mit ein paar Hotels, die anderen 2 Kilometer hat man sich an Nha Trang und anderen Städetne oreintiert und baut weit, groß und viel. Doch im Moment ist hier Offseason, also nur sehr wenig bis gar nix los. Gut für uns und für die Hotelpreise. Natürlich machen wir unser Strandfoto und stecken die Füße ins Meer, zum badeb ist es uns am Abend noch ein wenig zu frisch, nur Simone wagt einen Abstecher in frische Nass, das dann eigentlich gar nicht so frisch ist. Abends haben wir dann das Restaurant fast für uns alleine, zwar hat die Dame kaum Fisch da, aber der Koch saust schnell mit dem Moped los und holt frischen Fisch, Shrimps und Tintenfisch. Ebenso kann ich die Truppe zu Muscheln überreden, die in Chilie und Zitronengras gekocht werden.

 

Der hohe Norden-Reisebericht Teil 4/4

Dienstag, den 4. April 2017

Endspurt nach Sapa

von Bac Ha nach Sapa, noch einmal Berge und Minoritäten und Reisterrassen bei eitel Sonnenschein, in Sapa Pizza und Shopping, vom 17.11.2015 bis zum 21.11.2015

Auch in Bac Ha gibt es einen Sonntagsmarkt, allerdings ist dieser schon touristisch so erschlossen, dass aus Sapa Sonntagmorgen dann 30 große Reisebusse mit Touristen einfallen. Die „lokalen“ Restaurants verfügen über eine Espressomaschine und auf dem Markt gibt es in den ersten Reihen nur Kitsch und Souvenirs. Der „eigentliche“ Markt für die Bergbauern der Region hat sich nach hinten verschoben. Entsprechend aggressiv treten die Händler auf, Bettelnde kommen auch zu Hauf und faktisch jeder lokale Besucher hat nioch ein Körbchen mit Souvenirs vorbei und versucht diese zu verklingeln. Glücklicherweise sind wir montags hier, bei der Aufklärungstour hatte ich mir das Treiben an einem Sonntag angesehen und beschlossen: Das muss nicht sein! Am Montag geht es also dann in Bac Ha recht ruhig zu und für uns am Dienstagmorgen weiter. Unterwegs dann der Dienstagsmarkt in Coc Ly. Nur ein kleiner Markt, aber auch sehr bunt und rundherum tolle Landschaft. Zwar wurde auch dieser markt schon von der Tourimusindustrie entdeckt, aber noch sind die Touristen die Minderheut unter den besuchern. Besonders attraktiv ist hier der Viehmarkt. Zwei müde Wasserbüffel sollen gegeneinander kämpfen, sie schubsen sich aber nur ein wenig träge hin und her und käuen wieder.

Der Rest des Tages ist nicht zu anstrengend, es geht nur 600 Meter hoch und insgesmat wieder über 1200 Meter runter, unten zieht dann der Rote Fluss dahin, den wir schon in Hanoi überquert haben. Wir müssen dann ein paar Kilometer über die hauptstraße, trotzdem gibt es nicht zu viel Verkehr und die Straße ist breit und hat einen fast ebenso breiten seitenstreifen für Radler, Traktoren und Wasserbüffel, sodass das Fahren sehr angenehm ist. Abends kommen wir dann wieder an die Berge heran, übernachten aber noch unten in Tang Long. das Guesthouse ist zwar schon, aber die Restauration fast unerträglich schlecht, wir können das aber mit ein paar Bieren ausgleichen.

Am nächsten Morgen geht es dann gleich auf die Nebenstraße, die ist frisch gebaut und erst seit ein paar Monaten offen, gute Asphalt, aber auch noch ein paar Baustellen, aber nicht mehr als einen Kilometer. Der Anstieg ist am Anfang eher moderat, erst später wird es ab und an etwas steiler. Doch bei jeder Verschnaufpause macht die Aussicht die Anstrengung wieder wett, ein tolles tief eingeschnittenes Tal, kleine Ortschaften und dann wieder Reisterrassen über Reisterrassen. Das wir in Richtung Sapa kommen merken wir nicht nur an der znehmenden Höhe sondern auch an der zunehmenden Dichte der Touristen. Eigentlich wollten wir noch ein Wandertour in dem Ort machen, aber die Touristen laufen einfach von Sapa nur die kleine Straße runter, die wir heute hochfahren und werden dann wieder mit dem Bus afgesammelt und zurück gebracht. Also ist dieser Programmpunkt gestrichen und wir werden stadessen noch eine Runde mit dem rad machen.
Docvh erstmal wollen wir in Sapa ankommen, es ist nicht mehr weit und oben wird es wieder etwas flacher, dann grüßen die ersten Hotels.Sapa hat eine megatouristische Struktur. Die Stadt besteht faktisch nur aus Hotels. Früher waren mal nur die Backpacker hier, dann kamen die Pauschaltouristen aus dem Ausland, heute haben sich die vietnamesischen Wochenendurlauber die Stadt massivst wieder zurückerobertund nun überfluten alle gemeinsam die Landschaft. Für uns ist das gut, denn wir haben die touristenfreine Landschaften schon ausgiebig genießen können und freuen uns eher ein wenig auf etwas Solides zum Essen, Entspannung und ein bisschen mehr Luxus im Hotel.

Vietnamesische Hotels haben so ihre Eigenheiten. In den Touristenstädten ist alles schön und gut und man hat fast europäischen Standard, außer das vielleicht eine Lampe nicht funktioniert, der Duschkopf abfällt oder das Fenster nicht richtig auf oder zu geht. In der Provinz bekommt man in der Regel auch immer ein fast Bett, aber das ist hart bis sehr hart und manchmal sogar knüppelhart. Die Decken werden allerdings mehrfach benutzt. Aber hier baut der erfahrene oder gut beratene Resiende vor und hat seinen Innenschlafsack dabei. Ebenso können die Zimmer nur eine mickrige Glühbirne haben, die falsch verkabelte Elektrik in der Dusche verhilft zu völlig neuen Duscherlebnissen-kann richtiog spannend sein-, die Tapete löst sich von den feuchten Wänden und zum Abtrocknen gibt es ein Handtuch im Format 20 mal 15 Zentimeter. Man könnte ein eigenes Blog dazu veröffentlichen! Aber ich finde, das ist eben wirkliches Reisen und wenn man schon keinen wilden Raubieren begegnet oder auch nicht mit Überfällen wilder Banditen zu rechnen hat, bleibt hier wenigstens noch ein kleines Stück Abenteuer!

Abenteuerlich ist der letzte Tag in Sapa sicher nicht, schön aber doch. Wir schwingen uns noch einmal auf das Rad und fahren noch ein wenig durch die Landschaft hier, nach oben zum nächsten Pass und am Wasserfall vorbei.Auf der anderen Seite des Passes wieder ein tiefes Tal und noch mehr Berge. Den ganzen Tag haben wir gute Sicht, der Gipfel des Fanzipan, dem höchsten berg in Vietnam, ist manchmal in Wolken verhüllt und dann geben die Wolkenfetzen den Gipfel mal wieder frei. Dort wird gerade eine Seilbahn nach oben gebaut, die mächtigen Stationen lassen sich von der Straße aus gut sehen. Was sich hinter dem Fanzipan Gebirgszug verbirgt habe ich auch schon erkundet, allerdings mit dem Moped. Das wird dann im nächsten Jahr die anschließende Radtour: „Die wilden Bergvölker“, die dann den „Rest“ des vietnmesische Nordens abklappert. Wir sind jetzt von Hanoi gegen den Uhrzeigersinn nach Sapa gefahren, die „Bergvölker“ sind dann die Fortsetzung der Tour und wieder zurück in die Hauptstadt. Abends dann noch einmal in ein besseres Restaurant, in dem wir die Tour feiern, hart wars, aber auch sehr schön! Morgen geht es dann schon wieder nach Hanoi zurück!

Die Abfahr nach Lao Cai ist rauschend, die Straße ist gut, allerdings gibt es viel Verkehr. Runterwärts geht das zu ertragen, die Serpentinen nach oben möchte ich das nicht ertragen. Für das nächste mal gibt es dann trotzdem eine andere Route, die ich in diesem Jahr entdeckt habe. In Lao Cai warten wir dann auf den Zug. Die Räder müssen zwei Stunden vor der Abfahrt in den Zug, was ohne Probleme geht. Dann besteigen wir unser Viererabteil und pünktlich um 22 Uhr fährt der Zug ab in Richtung hanoi. Als wir um 9 Uhr aufwachen, sind wir in Hanoi, die Räder gibt es aber auch erst eine Stunde später wieder zurück.

Unsere letzten Stunden in hanoi vergehen damit, die Räder zu verpacken, noch mal zu duschen und noch mal Essen zu gehen, abends dann mit dem Taxi zum Airport raus. Einchecken mit Qatar ist wie üblich kein Problem und das war dann die erste Tour durch den „Hohen Norden“ Vietnams.

Die Tour war härter als geplant uns steht wieder im Programm, natürlich mit ein paar kleinen Veränderungen, die härtesten Tage sind entschärft und das Programm wird etwas runder. Wenn ihr mitfahren wollt oder fragen habt, dann wie immer an : tomtomtofu@gmx.de

 

Der hohe Norden-Reisebericht Teil 3/4

Montag, den 3. April 2017

Hoch hinauf zu bunten Märkten!

Die härteste Etappe auf allen meinen Touren durch wildes Bergland, dann endlich Sonnenschein und Ausblick auf gigantische Reisterrassen, bunte Minoritäten auf dem Sonntagsmarkt vom 11.11.2015 bis zum 16.11.2015

Morgens ist es noch kühl und neblig und an den ersten Hügeln nebelt und nieselt es ein wenig. Was wir am Morgen noch verfluchen, lernen wir später zu schätzen. Wir wussten, dass es ein harter Tag werden würde, denn ich habe die Strecke ja letztes jahr mit dem Moped aufgeklärt und es sollten 1500 Höhenmeter zusammen kommen, sagte damals mein GPS. Doch wie das mit der modernen Technik so ist, die 1500 Höhenmeter haben wir am frühen Nachmittag schon in den Beinen und es liegen noch Berge vor uns. Der Mittagsort ist nicht sehr einladend, klein und mickrig und die Restauration: etwas fettes Schweinefleisch mit Reis, ist nicht nur etwas dürftig, so richtig einladend ist der Schuppen auch nicht. das einzige „Hotel“ gleich neben an, ein schäbiges Guesthouse……na dann lieber noch ein paar Höhenmeter schrubben.

Am Morgen waren es gleich mal 600 Meter am Stück, die ging es dann gleich wieder runter und danach noch mal 600 Höhenmeter wieder hoch und wieder runter, faktisch zum gleichen Fluss, den wir am Morgen verlassen haben. Nichtsdestotrotz war die Aussicht grandios, teilweise sind wir über den Wolken gefahren, die Straße war klein, aber frisch asphaltiert und faktisch verkehhrsfrei, bis auf eine Hand voll Mopeds, die mal schnell vom Dorf auf „Arbeit“ fahren. Die Mopeds stehen dann irgendwo am Straßenrand und die Leute sind auf dem Feld oder Holz im Wald holen.

Am Nachmittag schrubt sich dann die Straße am Fluss entlang, das klingt gemütlich, doch die Profis wissen, das kann auch alles andere sein, weil es ständig hoch und runter geht und meistens dann auch noch bissige, kleine, steile Stiche. Und genauso sammeln wir dann die weiteren Höhenmeter ein. Gegen halb sechs wird es dann langsam dunkel und zu allem Vergnügen fängt es an zu regnen, aber es sind nur noch 6 (flache) Kilometer bis zum Ziel. Das Guesthouse ist in Ordnung und das restaurant gleich neben an. das Essen ist warm und das Bier ist kalt und wir schön müde nach 2379 Höhenmetern. Ich weiß nicht, ob ich das schon einmal mit Gepäck gefahren bin, vielleicht in meinen frühen in Osttibet, aber auf keinen Fall in den letzten 10 Jahren irgendwo auf meinen Trips hier auf der Webseite.

Doch keine Angst, im neuen Programm habe ich die Etappe ordentlich zurecht gestutzt, es sind nicht mehr 110 Kilometer zu fahren, sondern nur noch 90 Kilometer und statt der 2400 Höhenmeter nur noch 1700. das ist immer noch stattlich, aber dann doch auch Nichtprofis zu realisieren. Ich hatte Glück, dass ich 2015 meine drei Leute gut gekannt habe, alle waren mit mir schon auf Tour und haben entsprechende Kapazitäten.

Endlich ändert sich dann auch die Großwetterlage, von jetzt an nur noch eitel Sonnenschein und weiter schöne Landschaft. Einen Tag lang nicht zu bergig, auf kleiner Straße durch ein breites Ebenes Tal mit viel Landwirtschaft. Dann aber gleich 800 Höhenmeter am Stück in Richtung Hoan Su Phi. Aber die Aussicht!!! Ein weites Tal und unendlich viele Terrassenfelder schön übereinander, eben über 800 Höhenmeter. Die Straße klein und schmal schmiegt sich an den Berg, überall gibt es frische Bächlein und ab und an einen Wasserfall. Wir schrauben uns gemütlich nach oben, es geht so konsequent 6 bis 7% hoch, keine Rampen, dann wird es flacher und hügeklt vor sich hin. Schöne Sicht, aber wir sind doch froh, dann gegen 13 Uhr eine kleine Nudelszube zu finden, davor das Frühstück war 700 Meter tiefer.

Oben dann Hmong Gebiet, Rote Hmong, blaue Hmong, schwarze Hmong und Blumen Hmong…..und keine Touristen, was bedeutet, die laufen tagtäglich noch in ihren trachten umher, zumindest die Frauen. Kein Touristenzoo.Wir legen einen Ruhetag ein, nicht nur weil Sonntag ist, sondern weil Sonntag Markttag ist und da kommen die verschiedenen Hmong aus den noch höheren Bergregionen auf den lokalen Markt und es gibt viel zu gucken und zu staunen.Gehandelt wird natürlich Obst udn gemüse und Fleisch, geschlachtet oder noch lebend an der Leine oder ein Bund Hühner, die an den beinen zusammen gebunden und dann ans Moped gehängt werden. Weiter hinten der Alkohol in blauen 10 Liter Kanistern, sauer vergorenes Zeugs und harter Brandy, von Beidem nippen wir nur und bleiben am Abend beim Bier….interessanterweise ist in vietnmesischen Bier nur Hopfen, Malz, Hefe und Wasser. Die Vietnamesen orientieren sich da an einem alten Gestz des Kaisers von 1516; das Reinheitsgebot. Die Klamottenstände sind nach Ethnien unterteilt, handgestickt ist out und selten, wird heute alles mit der maschine gemacht und auch die Stoffe sind recht plastiklastig, wie auch immer, es sieht schön bunt aus Als modischen Tick dazu leisten sich die jungen Mädels ein paar Stöckelschuhe, sieht natürlich zum Schießen aus, wenn sie damit den Heimweg in die Berge antreten.

Am nächsten Morgen sind wir frisch ausgeruht und schrauben uns auf 1700 Meter hoch, diesmal sit die Steigung heftiger und die Straße recht mäßig, viele große Löcher mit ein bisschen Asphalt drumherum. Wieder liegen die Wolken unter uns und hier oben ist die Sicht grandios. Wir kreuzen noch ein paar kleine Dörfer und werden angestarrt und von den Kindern bejubelt, viele ausländische Radler kommen hier nicht durch, seit Hanoi haben wir auch keine getroffen und seit Babe auch keine anderweitig reisenden Langnasen mehr. Der Pass ist nicht ganz eindeutig, es geht mal wieder ein bisschen runter und ein wenig hoch, dann kommt noch ein Döflein und eine Steigung und plötzlich verbreitert sich die Straße auf 4spurig, ohne dass der Verkehr zunimmt, wir haben gerade die Provinzgrenze überfahren und sind jetzt in der Cao Bang Provinz und da scheint der Parteisekretär noch etwas Geld übrig gehabt zu haben. Wir freuen uns allerdings darüber, denn nun, geht es 1400 Höhenmeter runter bis nach Bac Ha.

 

Der hohe Norden-Reisebericht Teil 2

Montag, den 3. April 2017

Die ersten Berge

Von der Halong Bucht durch die Provinzen Bac Giang, Lang Son zum wunderschönen BaBe See in der Bac Kan Provinz, meiste auf wunderschönen kleinen Straßen bei angenehmen Wettern um die 20 Grad, manchmal schöne Sonne dann regnet’s wieder zwischen drein, vom 5.11.2015 bis zum 10.11.2015

Das Radeln auf der Insel war sehr angenehm, vor allem gab es kaum Verkehr. Auf der anderen Seite sieht es da schon ganz anders aus, da geht es in Richting der Stadt Ha Long und hier wird der Massentourismus für die Fahrten auf die Bucht abgehandelt; 2,5 Millionen Touristen kommen im Jahr auf die 1969 Kalkfelsen, die in der Bucht aus dem Wasser ragen. Unser Trip gestern war da besser, wir haben die eigentliche Halong Bucht nur gestreift und uns hauptsächlich in der Lan Ha Bucht herumgetrieben, die sich gleich südlich anschließt, aber ansonsten gilt: Same, same- but not much different!

Aber da ich die Ecke kenne und wir weder Lust  auf Kohledreck in der Kohleregion, nochLaune auf dichten Verkehr haben, biegen wir recht zügig auf die Landesstraße 279 ab. Selbige ist nur eine Landesstraße und keine Bundesstraße, führt aber durch den ganzen Norden, meist ist sie klein, inzwischen durchasphaltiert und man könnte sie im ersten, noch nicht veröffentlichten Radreiseführer für Nordvietnam als Grüne Bergroute 279 verkaufen!

Erstaunlich viele Katzenrestaurants gibt es in der Region und für alle noch einmal klar und deutlich: Es sind keine Restaurants, in denen das beliebte und verwöhnte Haustier von seinem Herrchen zur Speisung getragen wird! Ich bekomme aber leider keine Mehrheit für ein Besuch des Restaurants, Katzenfleisch ist so ziemlich das einzige, was ich noch nicht probiert habe, soll aber gut schmecken, bestätigen mir meine Schüler immer wieder.

Die ersten Hügel und Berge lassen nicht lange auf sich warten und es wird idyllisch, nach jedem Anstieg wartet eine schöne Aussicht und eine Abfahrt und dann kommt gleich der nächste Hügel. Der reis ist manchmal noch grün, aber vielerorts schon gelb und reif. Auf einigen Flächen wird geerntet, manchmal mit einem kleinen Mähdrescher, aber zumeist doch noch per Hand und dann stehen auch die Dreschmaschinen am Straßenrand und der Reis wird gedroschen und danach zum Trocknen am Straßenrand augebreitet.

Wenn ich heute durch die Bilder zappe, will ich gleich wieder los! Die Leute die das Stroh transportieren und die Wasserbüffel auf der Staße, wir fahren hier entlang der schönsten Vietnam Klischees.Wenn nur dann am dritten Tag der Regen nicht wäre, nach einer Stunde im Café ohne Kaffee, aber mit Nudelsuppe fahren wir dann doch los. Hinter dem nächsten Hügel ändert sich das Wetter zujm besseren und hinter dem nächsten nieselt es wieder, abends kommen wir aber trocken an; allerdings auf den letzten Drücker, bervor es richtig schüttet. Und wir sammel ordentlich Höhenmeter! Von Hanoi bis Cat Ba war ja alles flaches Land. Aber seit der Insel schrubbeln wir jeden Tag 1000 Meter Höhe weg und warten dann schon auf den Ruhetag im Babe Nationalpark. Der liegt am Babe See und die Dörfer der Tay Minorität am anderen Ufer. Wir lassen uns übersetzen und bleiben zwei Nächte in einem der vielen Homestays in den traditionellen Tay Dörfern. Die sind in schönen Holzhäusern, man teilt sich ein Matratzenlager, Toilette und Dusche gibt es auf dem Flur und abends wird lokales Essen serviert, meistens ein glückliches Hühnchen, lokale Gemüse und Schweinefleisch in Würzblättern oder Fisch aus dem See. Von hier machen wir dann einen Bootsausflug mit noch mehr Minoritätendörfern, einer Karsthöhle am Fluss und einem Wasserfall. Was will man mehr? Wir sinds zufrieden mit dem Besichtigungsprogramm, wer nicht ausgelaugt ist vom radeln kann hier auch im dichten Regenwald wandern und sich von den Moskitis zerstechen lassen. Wir ziehen es vor, die dunstige landschaft vom Boot zu genießen, in den Bergen ziehen die Wolken durch die Baumkronen und geben ab und zu den Blick auf noch mehr Bergland in der Ferne frei!

Das lässt dann schon erahnen, was auf uns zu kommt in den nächsten Tage, oder aber auch nicht!

Der hohe Norden- Reisebericht Teil 1

Freitag, den 31. März 2017

In die Halong -Bucht

Die ersten Tage in Hanoi und dann in Richtung Hai Phong bis auf die Insel Cat Ba und die übliche Rundfahrt in der Halong Bucht, 31.10.2015 bis 5.11.2015

Alles klappt wunderbar, der Flieger kommt pünktlich, Christian, Michael und Simone steigen aus dem Flieger, wir schrauben die Räder. Der Wetterbericht sagt Sonnenschein voraus, also gehen die Packtaschen samt der Regenklamotten zusammen mit den Radkartons mit einem Taxi voraus ins Hotel.

Während am Anfang schnell alle noch Sonnencreme schmieren, zieht es sich am Himmel langsam zusammen, wir radeln etwas abseits der Hauptstraßen und wollen noch zu einem Tempel in Co Loa, doch dann fängt es an zu tröpfeln und als wir kurz vor Co Loa sind schüttet es aus Gießkannen und hört zwei Stunden nicht mehr auf.

Es wird kühl und naß und ekelig und der Weg vor uns verwandelt sich in einen Bach.Wir warten, frieren und trinken Tee und als der regen dann aufhört, haben wir keine Lust auf den Tempel mehr.

In Hanoi scheint dann schon wieder die Sonne und es ist ordentlich schwül, also einchecken im Hotel und dann raus auf die Straßen der Altstadt und das erste Bier trinken! Auf die Ankunft und auf den Regen!

Die nächsten zwei Tage dann das übliche Programm: Hanoi City! Der Genosse Ho Chi Minh ist wieder einmal nicht im Lande, weilt wie üblich im Herbst zum Staatsbesuch in Moskau. Russisches Spa Programm: Der alte Herr wird jährlich in Moskau konserviert. Übrigens ein Fakt, der vor den Vietnamesen geheim gehalten wird, warum auch immer.

Uns bleibt also nur der Park ums Mausoleum mit seinem Wohnhaus, das Militärmuseum, und der Literaturtempel bei leichtem Nieselwetter. Trotzdem tummeln sich hier die jungen vietnmesischen Absolventinnen im Aosai Kleid, um ihre Abschluss-Klassenfotos zu schießen, was immer ein Genuss fürs Auge und die Kamera ist.

Am nächsten Morgen verlassen wir dann schon Hanoi in Richtung Osten, zuerst auf der Hundefleischstraße entlang und dann mit der Fähre über den Roten Fluss nach Ba Trang, das ist ein Handwerksdorf, in dem der halbe vietnamesische Bedarf an Porzellan getöpfert wird.Entsprechend groß ist das Dorf und entsprechend boomt das Bussines und man bekommt alles zu sehen: Vom Töpfern übers Brennen zum Bemalen, den Transport und den Verkauf. Hinter Ba Trang kommen wir dann auf kleine Straßen und wollen diese auch nicht verlassen. Die Stadt hai Duong, die wir am Nachmittag erreichen ist unspektakulär, wir bleiben deshalb im Bai Hoi hängen und das Essen ist auch gut, das Hotel etwas schäbig, das fliegt bei der nächsten Tour wieder aus dem Programm.

Das Frühstück in der Stadt ist gut, Bun Ca, Nudeln mit Fisch, allerdings werden die Gräten Simone fast zum Verhängnis, eine hat sich an der falschen Stelle quer gesetzt, Dank Christians Schütteln und Klopfen können wir sie retten.Auf schmalen Straßen geht es durch das flache, grüne Land in Richtung Hai Phong. Wasserbüffel, kleine Tempel, enge Eisenbahnbrücken und zwei oder drei Fähren machen den Tag interessant und am Nachmittag erwischen wir dann in Hai Phong auch noch die Fähre nach Cat Ba, der großen Insel westlich der Halong Bucht.Wie sich das für einen Insel Aufenthalt gehört, hat sich das Wetter nun gebessert; morgen Morgen geht es mit dem Boot in die Halong Bucht!

Wie immer ist die Bucht ein Erlebnis, warm ist es, leider etwas bewölkt, aber die Bucht hat in jeder Variante ihren Reiz, sogar bei Nebel. Zum Baden kommen wir auch und springen mit den backpackern, die auch diesen Bootstrip gebucht haben ins Wasser der Bucht. Leider gibt es nur ein paar Stellen, wo man wirklich gut Baden kann, ansonsten treibt überall viel Müll im Wasser. Die Bucht wird auch stark bewirtschaftet, natürlich von der Tourismus Industrie und von den Fischern, die hier in schwimmenden Dörfern wohnen. Wieder zurück auf Cat Ba geht es dann noch zum imposanten Sonnenuntergang oben an der Bation. Hier hat man Rundumsicht in alle Richtungen und natürlich auch einen tollen Sonnenuntergang.

Am nächsten Morgen geht es zeitig los. Es gibt nur eine Fähre nach Halong City, die fährt vom anderen Ende der Insel und nur zwei Mal am Tag. Die Straße über die Insel ist einsam und es hügelt ein wenig durch die Urwaldlandschaft, eine wunderschöne Radstrecke!