Der hohe Norden-Reisebericht Teil 2

Die ersten Berge

Von der Halong Bucht durch die Provinzen Bac Giang, Lang Son zum wunderschönen BaBe See in der Bac Kan Provinz, meiste auf wunderschönen kleinen Straßen bei angenehmen Wettern um die 20 Grad, manchmal schöne Sonne dann regnet’s wieder zwischen drein, vom 5.11.2015 bis zum 10.11.2015

Das Radeln auf der Insel war sehr angenehm, vor allem gab es kaum Verkehr. Auf der anderen Seite sieht es da schon ganz anders aus, da geht es in Richting der Stadt Ha Long und hier wird der Massentourismus für die Fahrten auf die Bucht abgehandelt; 2,5 Millionen Touristen kommen im Jahr auf die 1969 Kalkfelsen, die in der Bucht aus dem Wasser ragen. Unser Trip gestern war da besser, wir haben die eigentliche Halong Bucht nur gestreift und uns hauptsächlich in der Lan Ha Bucht herumgetrieben, die sich gleich südlich anschließt, aber ansonsten gilt: Same, same- but not much different!

Aber da ich die Ecke kenne und wir weder Lust  auf Kohledreck in der Kohleregion, nochLaune auf dichten Verkehr haben, biegen wir recht zügig auf die Landesstraße 279 ab. Selbige ist nur eine Landesstraße und keine Bundesstraße, führt aber durch den ganzen Norden, meist ist sie klein, inzwischen durchasphaltiert und man könnte sie im ersten, noch nicht veröffentlichten Radreiseführer für Nordvietnam als Grüne Bergroute 279 verkaufen!

Erstaunlich viele Katzenrestaurants gibt es in der Region und für alle noch einmal klar und deutlich: Es sind keine Restaurants, in denen das beliebte und verwöhnte Haustier von seinem Herrchen zur Speisung getragen wird! Ich bekomme aber leider keine Mehrheit für ein Besuch des Restaurants, Katzenfleisch ist so ziemlich das einzige, was ich noch nicht probiert habe, soll aber gut schmecken, bestätigen mir meine Schüler immer wieder.

Die ersten Hügel und Berge lassen nicht lange auf sich warten und es wird idyllisch, nach jedem Anstieg wartet eine schöne Aussicht und eine Abfahrt und dann kommt gleich der nächste Hügel. Der reis ist manchmal noch grün, aber vielerorts schon gelb und reif. Auf einigen Flächen wird geerntet, manchmal mit einem kleinen Mähdrescher, aber zumeist doch noch per Hand und dann stehen auch die Dreschmaschinen am Straßenrand und der Reis wird gedroschen und danach zum Trocknen am Straßenrand augebreitet.

Wenn ich heute durch die Bilder zappe, will ich gleich wieder los! Die Leute die das Stroh transportieren und die Wasserbüffel auf der Staße, wir fahren hier entlang der schönsten Vietnam Klischees.Wenn nur dann am dritten Tag der Regen nicht wäre, nach einer Stunde im Café ohne Kaffee, aber mit Nudelsuppe fahren wir dann doch los. Hinter dem nächsten Hügel ändert sich das Wetter zujm besseren und hinter dem nächsten nieselt es wieder, abends kommen wir aber trocken an; allerdings auf den letzten Drücker, bervor es richtig schüttet. Und wir sammel ordentlich Höhenmeter! Von Hanoi bis Cat Ba war ja alles flaches Land. Aber seit der Insel schrubbeln wir jeden Tag 1000 Meter Höhe weg und warten dann schon auf den Ruhetag im Babe Nationalpark. Der liegt am Babe See und die Dörfer der Tay Minorität am anderen Ufer. Wir lassen uns übersetzen und bleiben zwei Nächte in einem der vielen Homestays in den traditionellen Tay Dörfern. Die sind in schönen Holzhäusern, man teilt sich ein Matratzenlager, Toilette und Dusche gibt es auf dem Flur und abends wird lokales Essen serviert, meistens ein glückliches Hühnchen, lokale Gemüse und Schweinefleisch in Würzblättern oder Fisch aus dem See. Von hier machen wir dann einen Bootsausflug mit noch mehr Minoritätendörfern, einer Karsthöhle am Fluss und einem Wasserfall. Was will man mehr? Wir sinds zufrieden mit dem Besichtigungsprogramm, wer nicht ausgelaugt ist vom radeln kann hier auch im dichten Regenwald wandern und sich von den Moskitis zerstechen lassen. Wir ziehen es vor, die dunstige landschaft vom Boot zu genießen, in den Bergen ziehen die Wolken durch die Baumkronen und geben ab und zu den Blick auf noch mehr Bergland in der Ferne frei!

Das lässt dann schon erahnen, was auf uns zu kommt in den nächsten Tage, oder aber auch nicht!

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