14. Tag: Freitag, der 28. März 2014

Übers Land

89 Kilometer von Kampot nach Takeo, wie immer schön flach und ruhige Straße, Rückenwind bei Sonne und 37 Grad, schönes Hotel und Stadtspaziergang

Beschaulicher, viel beschaulicher geht es hier in Kambodscha zu, als zum Beispiel in Vietnam. Aber den Menschen bleibt bei den Temperaturen wohl auch gar nichts weiter übrig. Außerdem ist Trockenzeit und die meisten Reisfelder sind abgeerntet, so dass man wohl am besten irgendwo im schatten abwartet, dass die heiße Jahreszeit vorübergeht.

Etwas Bewegung kommt dann in die Leute, wenn zwei ausländische Radler vorbeifahren, alle lächeln und die Kinder rufen uns ein freundliches „Hello“ zu.

Hier im Süden gibt es noch eine größer Minderheit, die Cham, welche Moslems sind, einige Dörfer haben nur ein Moschee und keinen Tempel und die Frauen laufen mit Kopftüchern herum, Konflikte mit den Buddhisten scheint es nicht zu geben, zumindest nicht nach einer kurzen Such im Internet.

Auf halbem Weg kommen wir an einem Fahrradladen vorbei, unter einem Vordach liegen hunderte von Gebrauchträdern auf Stapel, ein Mechaniker schraubt Pedale dran und zwei andere putzen die Räder mit der Zahnbürste. Aus Japan kommen die Gebrauchträder und werden in großen Containern angeliefert, hier hergerichtet und für 30 USD verklingelt.

Schon gegen Mittag rollen wir in Takeo ein, das Hotel überrascht in jeder Hinsicht, es ist neu, sauber und toll eingerichtet und fürs Zimmer mit Frühstück legt man 18 Dollar hin. Die Mittagshitze lässt sich unter der Klimaanlage auch gut überbrücken und gegen 16 Uhr ziehen wir dann los und sehen uns die Stadt an. Die ist nicht sehr groß, aber trotzdem die Provinzhauptstadt, deshalb finden sich ein Gericht der ersten Instanz, gegenüber gleich ein Gefängnis und dutzende „internationaler“ Schulen. Zumindest kann man hier an jeder Straßenecke in mitunter recht schicken und neuen Gebäuden Englisch lernen und Business studieren.

Ansonsten gibt die Stadt nicht so viel her, nach 30 Minuten hat man das Zentrum umrundet, dann kann man noch durch den Tempel streifen und über den Markt schlendern. Johann übt sich im Pflücken von Kokosnüssen mittels einer sehr langen Stange mit Haken, ganz schön kniffelig, aber nach knapp 5 Minuten fummeln fällt die Nuss runter.

Am Flussufer steht eine Skulptur, ein Mann füllt einen kleinen Jungen mit Alkohol ab, und der kleine Junge ist auch noch nackt. Da denkt man doch an ein paar nette Skandale in den deutschen Zeitungen. Hier schert sich keiner drum, hinter der Figurengruppe stehen ein paar Frauen mit ein paar in Bambusrohren vergorenen Getränken und im Schatten eines Baumes werden die von den Lokals auch gut konsumiert. Von nackten Jungs keine Spur. Wir probieren einen winzigen Schluck des Getränks, wohl eine Art Reiswein oder Palmwein, schmeckt aber recht süß nach Kopfschmerzen und Magenbeschwerden, deshalb lassen wir die Finger davon. So endet dann der Rundgang doch wieder bei einem kalten Bier und dem Abendessen.

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