15. Tag: Samstag, der 29. März 2014

Die Wiege der kambodschanischen Zivilisation

Tagesausflug nach Angkor Borei, Besichtigung eines Tempels, eines Museums und abendlich Rundfahrt, 16 km, sonnig bei 36 Grad

Nach dem Frühstück geht es sofort auf die kleinen Boote, der Motor brüllt und die Fahrt ist rasend schnell. 50 km/h bringt der Khan locker und das Boot fliegt über den breiten Kanal. Links und rechts liegen unendlich weite Reisfelder, ab und an ein Bauer auf dem Feld. Nach der Hälfte der Strecke geht es dann etwas langsamer, denn der Kanal wird schmaler und wir müssen durch dutzende Entenfarmen.

In einem kleinen Dorf steigen wir aus und klettern zu einem Tempel auf einem Hügel. „Aha“-da liegt nun ein einziger Tempel, der nicht einmal besonders schön oder groß ist. Wir wissen, dass er mehr als 1000 Jahre auf dem Buckel hat und das war es dann auch. Wir tampern noch ein wenig durch das winzige Dorf am Fuß des Hügels und dann geht es mit dem Boot noch einmal 10 Minuten nach Angkor Borei.

Hier wartet dann die nächste Attraktion, das „Museum“. Ein einziges kleines Häuschen zeigt ein paar Fundstücke aus der Umgebung, es sind ein paar schöne alte Stücke dabei, aber es mangelt auch an Erklärungen. Schön ist lediglich der Garten davor mit Mangobäumen und viel Schatten. Die Gegend hier gilt als der Ursprung der kambodschanischen Zivilisation, übrig geblieben ist nicht sehr viel.

Auch hier laufen wir noch ein wenig in dem mickrigen Städtchen herum und sausen dann mit dem Boot wieder zurück nach Takeo. Inzwischen ist es richtig schön heiß, also setzen wir uns in ein Lokal am Fluss und bestellen uns eine schöne Fisch und Gemüsemahlzeit.

Interessanter wird unser kleiner Radausflug am Nachmittag rund um Takeo, zuerst steuern wir einen kleinen Tempel an, der noch nicht ganz fertig ist. dann trinken wir an einem kleinen Stand einen Kaffee und genießen die Atmosphäre, denn das halbe Dorf hat sich um den Fernseher versammelt und sieht einen Film.

Etwas weiter gehen alle ihrem Feierabend entgegen. Ein paar Leute hocken um einen Tuch und einen Würfelspieler und verzocken kleine Geldscheine. Auf der anderen Seite wird Reis gedroschen noch wie vor 100 Jahren oder sogar wie vor 1000 Jahren, indem einfach die Garben gegen ein Brett geschlagen werden. Und wenn da nicht die Stromleitungen wären, die in jedes der kleinen Häuser auf Stelzen führt und die Wellblechdächer, dann könnte man sich auch noch fühlen wie vor Urzeiten. Die Kids winken uns überall fröhlich zu und wir sind überall eine willkommene Abwechslung. Auf Reichtum stößt man nicht hier auf dem Land, aber man sieht auch niemanden in Lumpen herumlaufen oder im (leider immer allgegenwärtig werdenden) Müll herumstöbern, unglücklich erscheinen uns die Menschenhier nicht, auch wenn sie nur mit dem nötigsten auskommen. Auch an dicken Menschen fehlt es hier signifikant, aber niemand scheint Hunger zu leiden. Hier zwischen den Reisfeldern fühlt man wirklich das Wesen der kambodschanischen Zivilisation und das ist der Reis und die indischen Kühe, da braucht es keine Tempelbauten längst untergegangener Reiche.

Auf dem Rückweg geht die Sonne grandios zwischen Palmen unter und der kleine Ausflug hat den tag gerettet.  Auf dem Rückweg finden wir einen schönen Grillstand in der Stadt und erlauben uns ein paar nette Snacks dort.

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