15. Tag: Samstag, der 16.Februar 2013

Rolling, rolling, rolling

131 km von Phong Nha nach An Duc, 550 hm bei Regen und Wolken und Regen und Wolken uns zum Schluss Sonne bis 25 Grad auf ruhiger Straße

Die ganze Nacht hat es geregnet und ein Blick aus dem Fenster und wir wissen, dass sich das in den nächsten Stunden nicht ändert. Zum Frühstück bestellen wir heute mal keine Nudeln, sondern gebratenen Reis, der ist aber so trocken, dass wir uns wie Stopfgänse fühlen, aber das Zeug hat Energie und die werden wir heute auch brauchen, denn bis zum Ziel vor zwei Jahren waren es schon 119 km und ich will eigentlich hinten noch etwas dransetzen, um ans Meer zu kommen.

Und dann rollt es auch mächtig gut, Rückenwind ist eine feine Sache, da stört auch der ständige Nieselregen nicht. Landschaftlich ist die Strecke heute auch weniger interessant, einmal, weil in den tiefhängenden Wolken sowieso die Farbe grau dominiert, zum anderen, weil hier die Zonen liegen, die die Amerikaner im Vietnamkrieg massiv entlaubt hatten. Interessant ist der Vergleich für uns, da wir ja gestern noch durch dichten Regenwald gefahren sind.  Heute gibt es dort dann entweder Kiefernwälder oder es wird Mais angebaut, der an Ständen an der Straße gedünstet verkauft wird und für ein leckere Zwischenmahlzeit sorgt. Auch ist die Gegend wesentlich dünner besiedelt.

Der Regen stoppt ab und zu einmal wieder und immer dann, wenn die Jacke gerade trocken, dann kommt unmittelbar der nächste Schauer.

Katrin ist heute nicht zu bremsen, Frank und ich hecheln ihr den ganzen Tag nur hinterher, nachdem wir sie unter Musik gesetzt haben. Da hilft dann nur noch die eigene Mucke unter Kopfhörern. So sind dann 100 km schnell abgefahren, dann finden wir ein kleines Lokal mit gutem Reisgericht und dann geht es runter auf die 1A, der wir vielleicht zehn Kilometer folgen, um dann in Richtung Meer abzubiegen. Der Abstecher lohnt sich, denn in dem kleinen Dorf An Duc gibt es drei oder vier schöne Strandhotels und so vertreten wir uns am Abend kurz vor Sonnenuntergang noch die Füße am Strand. Wegen der doch recht hohen und brechenden Wellen verzichten wir allerdings ins Wasser zu gehen, denn der Boden fällt gleich nach zwei Metern stark ab und es herrscht eine ziemlich heftige Unterströmung und so etwas wie ein Boot oder Rettungsring ist nicht in Sicht.

Abendessen gibt es in einer kleinen Bude in der Nähe der Herberge, wieder eine Nudelsuppe und Wachteleier. Als wir das erste Aufschlagen bemerken wir, dass es sich um eine besondere Spezialität handelt, die Eier sind angebrütet. Frank und ich probieren eisern, mit Salz und Zitrone sind die Wachtelembryos gar nicht mal so schlecht. Katrin verweigert allerdings die Delikatesse.

Trotz des schlechten Wetters haben wir einen schönen Tag hinter uns gebracht, eigentlich war es auch ganz gut bei dem leichten Regen, denn bei 35 Grad und vielleicht noch Gegenwind, hätte die Strecke auch zur Quälerei werden können.

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