3. Tag: Ins Land der Vulkane

Flug von Kunming nach Tengchong, Stadtrundfahrt und Spaziergang

 

Heute Morgen ist der Verkehr nicht so schlimm wie erwartet und so brauchen wir für den Weg zum Flughafen nur 20 Minuten und haben noch jede Menge Zeit bis zum Abflug und zum bewundern der Angebote in der Verkaufszone des Flughafens. Jede Menge unbekannter Früchte an den Obstständen lassen uns staunen. Es gibt Eierfrüchte, die das Messer hoffnungslos verkleben lassen und die deshalb dann keiner Kosten mag und eine Zitrusfrucht mit dem Namen Buddhas Hand. Daneben hängen große Keulen von saftigem Yakschinken. Wir entschließen uns, dann doch einen Kaffee zu trinken, der gut gemacht, allerdings genauso teuer, wie auf dem Flughafen in Frankfurt und so bezahlen wir mehr für den Kaffee, als für das gesamte gestrige Abendmahl, dass mit drei Euro pro Person zu Buche schlug.

Der Flieger in die Kleinstadt Tengchong ist gerammelt voll, allerdings sind wir die einzigen Ausländer an Bord. Nach einer knappen Stunde geht der Flieger in den Sinkflug und durch die aufreisende Wolkendecke haben wir einen kurzen Blick auf die Landschaft vulkanischen Ursprungs um die Stadt und ihre charakteristischen vesuvähnlichen Berge. Allerdings spuken die Berge schon seit Jahrmillionen kein Feuer mehr, lediglich ein paar heiße Quellen erinnern an diese Zeit der Weltgeschichte.

In unserem Hotel machen wir es uns gar nicht erst zu gemütlich, denn die Räder sind schon angeliefert und ich bewaffne die Gruppe mit Werkzeug und jeder macht sein Rad startklar. Der Zustand der Räder ist recht ordentlich, ein paar Bremsen müssen nachgestellt, Luft nachgepumpt und die Sattelhöhe eingestellt werden, dann montiert jeder noch sein Gimmicks und es dauert eine Weile bis Bernd seinen modernen drahtlosen Bordcomputer zum laufen bringt.

Dann kurven wir eine erste Runde durch die kleine Stadt. In der Straße der Mobiltelefone, es gibt hier einen Handyladen nach dem anderen, findet sich ein Baotze Laden. Baotze sind gedämpfte und gefüllte Hefeteigtaschen und wir nehmen noch eine leckere Zwischenmahlzeit.

Das Zentrum ist nicht sehr groß, es gibt eine Einkaufsstraße in „neoaltem“ Stil, dass hisst es wurden moderne Gebäude in klassischem chinesischem Baustil mit Frontladen und zwei Etagen errichtet. Links und rechts geht es noch in kleine Gassen der Altstadt und das war es auch schon. Hinter dem Stadttor gibt es dann noch einmal einen Versuch einer Touristenmeile, aber die schicke Straße liegt einsam und verlassen, viele der Läden sind gar nicht belegt und vor den restlichen vorwiegend Tee und Schmuckläden spielen die Inhaber Mahjiang, eine Art Romme mit Dominosteinen.

Dahinter ist dann die Stadt jäh zu Ende und wir fahren an Feldern entlang. Beeindruckend ist noch der Golftrainingsplatz, eine moderne Anlage, auf der die Golfbälle wie Schneeglöckchen „blühen“.

Um die kleinen Gassen besser zu erkunden, bringen wir die Räder ins Hotel und stiefeln in kleinen Gruppen noch einmal los. Beim Abendessen in einem Feuertopflokal erzählt dann jeder von seinen ersten Eindrücken in der Stadt, wenn die Chinesen neugierig und erstaunt die „Langnasen“ anstarren oder von jeder Ecke „Hello“ oder „How ale you“ rufen.

Feuertopf ist die chinesische Antwort auf Fondue, es gibt eine großen Topf mit Brühe in der Mitte des Tisches und es werden Gemüse und Fleisch zum garen dazu gegeben, allerdings nicht am Spießchen und jeder muss dann herausfischen, was er mag. Im ganzen Land gibt es unzählige Varianten von superscharf bis mild und süß. Wir haben hier einen Topf mit Hühner-Fischbrühe und fügen dann noch Tofu, Wachteleier, Lammfleisch, Fischbällchen, Kartoffeln, Karotten, Salat, Pilze…..dazu. So geht dann unser erter Abend hier im Land der Vulkane sehr angenehm zu Ende und wir haben auch zum ersten Male auf den Rädern gesessen. Ausserdem ist mir wieder einmal eine UFO Sichtung geglueckt!

Einen Kommentar schreiben