5. Tag: Donnerstag, der 3. Januar 2019

Über sieben Brücken musst du fahr‘n

85 Kilometer von My Tho nach Tra Vinh durch das Mekongdelta, kleine Straßen, Fähren, Brücken und viel Wasser bei Niesel und Sonne bis 31 Grad

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Gegen halb sieben haben wir unser Gepäck an die Räder gehängt und radeln los. Erst einmal nur die Uferpromenade entlang und in die Stadt. Mit sieben Leuten ist es nicht ganz einfach vor dem winzigen Cafeladen Plätze zu ergattern, die Vietnamesen und wir rücken zusammen und so geht es.

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Die belegten Baguettes kommen vom Stand nebenan. Die sind mit Ei und Wurst belegt und total lecker, aber es gelingt mir nicht, die Verkäuferin zu überzeugen, …………………………..

………………………………………dass ich keinen Plastikbeutel will. Schade. Ich versuche es beim nächsten Mal wieder, den immensen Müllberg zu verkleinern.

 

Dann kommt schon die nächste Attraktion, die große Mekong Brücke und für uns fast der höchste Berg auf der Tour. Fast 60 Meter geht es nach oben und dann können wir in die Fluten spucken. Unten ziehen die Schiffe und Boote auf der großen Wasserstraße dahin.DSCN0610
Hinter der Brücke probiere ich ein neues Stück Strecke, wir brauchen nicht auf der Hauptstraße nach Ben Tre, sondern finden kleine Wege über die Dörfer. Auch heute nieselt es wieder ein wenig und einmal ein bisschen kräftiger, aber da stehen wir in Ben Tre schon unter der Brücke.

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Ben Tre ist ein verträumtes Städtchen, hier gibt es auch eine schöne Wasserfront und an den Ständen viele Früchte. Heute gibt es Mango und Drachenfrucht und Mandarinen. Jackfrucht hatten wir mit größter Begeisterung gestern Abend auf dem Markt schon probiert. Eiskaffee gibt es auch dazu und wir dürfen uns Tisch und Stühle beim Marktwächter ausleihen.

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Dann kommt einer der schönsten Streckenabschnitte auf kleinen Wegen durch den Palmendschungel. Hier leben alle von Kokosnüssen, die überall in großen Menegen wachsen. Dazwischen kleine Kanäle und Wasserstraßen, die auch rege für den Transport von Waren genutzt werden.

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Leider kreuzen hier auf meiner kleinen Nebenstrecke auch schon die ersten Touristen mit Pick Ups auf. Der Nachteil: In der Kokosmanufaktur, wo die Früchte gespalten und ausgeschabt und die Masse verkocht wird, werden wir nicht zu freundlich begrüßt, der „Manager“ will uns zügig wieder loswerden und zu Kosten gibt es auch nix, wie in den Jahren zuvor immer. Trotzdem ist die Strecke immer noch sehr einprägsam.

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Mittags finden wir keine Nudelstube, aber auf dem Markt Bananen, dickmachende Keks und Klebreis mit Schweinefleisch in Bananenblättern eingewickelt. Letzteres erfreut sich bei uns regen Zuspruchs.

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Mit der Fähre geht es dann über einen weiteren Mekomgarm und wegen einer Baustelle auf eine Umfahrung zur zweiten Fähre. Während wir nur Nisel abbekommen hatten, scheint es hier heute morgen ordentlich geschüttet zu haben und der Weg ist von einem matschigen roten Schlammfilm bedeckt. Hier zeigen sich die Vorteile der 26“ Räder – da hat man das bessere Laufverhalten auf Matsch und Dreck. Wir andern mit den 28“ schlingern mehr über die Modderpiste, als wir fahren.

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Zum Glück ist die Fähre gerade weg, so bleibt Zeit zum Rad säubern, ich springe sogar ganz ins Wasser. Dann beobachten wir den Trubel rundherum. Ein Mann pflegt seine Kampfhähne. Die werden gestriegelt und geschniegelt. Die Federn ordentlich geschnitten, gewogen und gestreichelt und fotografiert. Ich wette, seine Frau bekommt nicht halb soviel Zuwendung.

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Dann kommt auch unsere zweite und letzte Fähre für heute und es geht über einen weiteren großen Mekongarm. Mit im Boot auch zwei LKWs mit Schweinen, die dort mehr geschichtet sind, als dass sie noch stehen können. Die Viecher sehen nicht mehr sehr munter aus, auch nach dem abspritzen mit Wasser und werden wohl spätestens morgen auf dem Markt auftauchen.

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Genau mit den letzten Lichtstrahlen kommen wir gegen 18 Uhr in Tra Vinh an, die Stadt bietet nicht zu viel. Wir wechseln noch einmal von einem Hotel zum anderen, mein „traditioneller“ Kasten bräuchte dringend mal eine Renovierung, aber wir finden zügig Ersatz. Hier in der Kleinstadt sind die Preise niedrig, wir zahlen keine 10 € für ein mittelsauberes Zimmer mit schönen harten Betten.

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Abends dann essen wir in einer kleinen Bude, es gibt „op-Lat“, bei jungen Leuten recht beliebt, eine heiße Stahlpfanne mit einem kleinen Steak und Ei und ein wenig Gemüse, dazu frische Baguettes. Danach gehen wir noch auf ein paar erfrischende Biere in eine Art Gartenlokal und beenden einen weiteren tollen Tag.

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Eine Reaktion zu “5. Tag: Donnerstag, der 3. Januar 2019”

  1. Hajo

    Es reitzt mich echt da nochmal mitzufahren…

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