13. Mittwoch der 10. Oktober 2018

Tempel und Gräber

85 km von Ulsan über Gyeonju bis nach Angang Ri, Tempel und Grabanlagen und eine verpasste Brücke, 700 hm bei frischen 17 bis 21 Grad und Wolken

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Eine kleine, schöne Straße befahren wir am Morgen und so bleibt es auch eine ganze Weile. Wir treten ordentlich in die Pedale, denn seit Busan ist es frischer geworden. Nach dem Taifun war es noch mal sehr angenehm, aber jetzt brauch man fast immer eine Jacke, vor allem wenn es wolkig ist. Kaum kommt die Sonne mal ein Stückchen raus, trieft der Schweiß. Irgendwie ist das gefühlte Wetter hier nach oben und unten verschieden zum „deutschen Wettergefühl“. Ein frischer Wind bläst zumeist auch, aber Regen ist nicht angesagt für heute und die nächsten Tage.

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Manchmal ist das Land schon etwas eigenartig. Schön sind die tollen Sukkulenten überall im Eingangsbereich von Läden und vielen privaten Häusern…………………………………………….

…………………………………………………………..Andererseits übertreiben sie dann doch, zum Beispiel mit dem Cafe Penis.

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Da stehen rund um den Parkplatz dann überall pseudoerotische Skulpturen und auch im Cafe gibt es Schnitzereien von übergroßen männlichen und weiblichen Geschlechtsteilen. Wer besucht so ein Cafe? Ist doch eher kein Ort um eine neue Freundin auf ein erstes Date auszuführen.

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Gyeonju, die Stadt, auf die wir zusteuern ist eine alte Hauptstadt eines Königreichs namens Silla, das vom 1. Jahrhundert bis zum 9. Jahrhundert große Teile der koreanischen Halbinsel beherrschte. Aus dieser Zeit stammen Grabhügel und Mausoleen, sowie einer der bekanntesten Tempel des Landes.

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Durch eine Ebene steuern wir nun auf kleinen Wegen den Bulguksa Tempel an, der noch etwas außerhalb der Stadt liegt. Doch schon vorher wird es richtig interessant, denn wir treffen auf einiger der Grabhügel. Am Fuß der Hügel befinden sich noch Teile der „Seelenstraße“, zumindest hieß es bei chinesischen Gräbern so, das sind beidseitig am Zugang aufgestellte Reihen mit Figuren von Tieren, Fabelwesen und hohen Beamten. Hier sind nur wenig erhalten und schon fast mit der umgebenden Natur zur Landschaft verschmolzen. Interessant ist, dass die Archäologen erst um 1980 auf die Hügel aufmerksam geworden sind und sie untersucht haben und dabei neben Gold und Silberschmuck allerhand historisch wichtiges Material frei gelegt haben.

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Im nächsten Ort könne wir eine weitere Sehenswürdigkeit besichtigen, ein historisches Gehöft, dass als Eliteschule gedient hat. Interessant ist es durch die einzelnen Höfe zu laufen und über die alten Gebäude und den schönen Garten zu staunen.

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Dann grüßt schon von weitem das Tempelgelände, aber eher mit touristischer Struktur, doch glücklicherweise ist es nicht wie in Busans Tempel, sondern alles ist sehr ruhig und der riesige Parkplatz fast leer. Wir suchen uns erst einmal ein Restaurant und verputzen dann eine riesige Mahlzeit, bevor wir dann das Tempelgelände besuchen.

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Auch hier wieder ein buddhistischer Tempel, der schon vor  1500 Jahren gegründet wurde. Die heutige Anlage fußt jedoch auf Umbauten des 16. Jahrhunderts, als die Tempelanlage vergrößert und viele Gebäude neu errichtet wurden. Kein Wunder, dass alles ein bisschen nach Ming Dynastie aussieht. Auch der Park ist sehr schön und weitläufig und wir pilgern gemütlich durch die einzelnen Tempelhöfe und schauen uns die Hallen an.

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Wir überlegen, ob wir noch weiter Museen besichtigen, haben aber heute doch schon genug Kultur bekommen, also wollen wir versuchen noch ein paar Kilometer weiter zu fahren und dann vielleicht am Abend noch das Meer zu erreichen. Beim Durchqueren der Stadt sehen wir noch die Reste der alten Stadtmauer, muss einmal eine gewaltige Anlage gewesen sein, dann nehmen wir einen schönen Radweg am linken Flussufer, der uns aus der Stadt herausführt. Dabei verpassen wir aber die letzte Brücke und damit die Straße, die zum Meer führt. Natürlich war es nicht ganz die letzte Brücke, aber auf eine Fahrt auf dem Highway haben wir auch keine Lust.

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Also plane ich ein wenig um und wir werden schon etwas eher wieder in Richtung der Berge abbiegen, allerdings auch erst am morgigen Tag. Heute kommen wir noch bis in das kleine Städtchen Angang Ri. Viele offene Lokale gibt es nicht, aber wir bekommen in einer Art Arbeiterlokal eine ordentliche Reismahlzeit. Ein paar Chinesen, wohl Gastarbeiter, helfen beim Bestellen.

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Nach dem Essen ist es empfindlich kalt geworden und uns bleibt noch die Hotelsuche, was aber kein Problem ist, es gibt eine Art kleines Stadtzentrum und dort auch wieder ein paar grellbunte Lovehotels.

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