Der hohe Norden-Reisebericht Teil 4/4

Endspurt nach Sapa

von Bac Ha nach Sapa, noch einmal Berge und Minoritäten und Reisterrassen bei eitel Sonnenschein, in Sapa Pizza und Shopping, vom 17.11.2015 bis zum 21.11.2015

Auch in Bac Ha gibt es einen Sonntagsmarkt, allerdings ist dieser schon touristisch so erschlossen, dass aus Sapa Sonntagmorgen dann 30 große Reisebusse mit Touristen einfallen. Die „lokalen“ Restaurants verfügen über eine Espressomaschine und auf dem Markt gibt es in den ersten Reihen nur Kitsch und Souvenirs. Der „eigentliche“ Markt für die Bergbauern der Region hat sich nach hinten verschoben. Entsprechend aggressiv treten die Händler auf, Bettelnde kommen auch zu Hauf und faktisch jeder lokale Besucher hat nioch ein Körbchen mit Souvenirs vorbei und versucht diese zu verklingeln. Glücklicherweise sind wir montags hier, bei der Aufklärungstour hatte ich mir das Treiben an einem Sonntag angesehen und beschlossen: Das muss nicht sein! Am Montag geht es also dann in Bac Ha recht ruhig zu und für uns am Dienstagmorgen weiter. Unterwegs dann der Dienstagsmarkt in Coc Ly. Nur ein kleiner Markt, aber auch sehr bunt und rundherum tolle Landschaft. Zwar wurde auch dieser markt schon von der Tourimusindustrie entdeckt, aber noch sind die Touristen die Minderheut unter den besuchern. Besonders attraktiv ist hier der Viehmarkt. Zwei müde Wasserbüffel sollen gegeneinander kämpfen, sie schubsen sich aber nur ein wenig träge hin und her und käuen wieder.

Der Rest des Tages ist nicht zu anstrengend, es geht nur 600 Meter hoch und insgesmat wieder über 1200 Meter runter, unten zieht dann der Rote Fluss dahin, den wir schon in Hanoi überquert haben. Wir müssen dann ein paar Kilometer über die hauptstraße, trotzdem gibt es nicht zu viel Verkehr und die Straße ist breit und hat einen fast ebenso breiten seitenstreifen für Radler, Traktoren und Wasserbüffel, sodass das Fahren sehr angenehm ist. Abends kommen wir dann wieder an die Berge heran, übernachten aber noch unten in Tang Long. das Guesthouse ist zwar schon, aber die Restauration fast unerträglich schlecht, wir können das aber mit ein paar Bieren ausgleichen.

Am nächsten Morgen geht es dann gleich auf die Nebenstraße, die ist frisch gebaut und erst seit ein paar Monaten offen, gute Asphalt, aber auch noch ein paar Baustellen, aber nicht mehr als einen Kilometer. Der Anstieg ist am Anfang eher moderat, erst später wird es ab und an etwas steiler. Doch bei jeder Verschnaufpause macht die Aussicht die Anstrengung wieder wett, ein tolles tief eingeschnittenes Tal, kleine Ortschaften und dann wieder Reisterrassen über Reisterrassen. Das wir in Richtung Sapa kommen merken wir nicht nur an der znehmenden Höhe sondern auch an der zunehmenden Dichte der Touristen. Eigentlich wollten wir noch ein Wandertour in dem Ort machen, aber die Touristen laufen einfach von Sapa nur die kleine Straße runter, die wir heute hochfahren und werden dann wieder mit dem Bus afgesammelt und zurück gebracht. Also ist dieser Programmpunkt gestrichen und wir werden stadessen noch eine Runde mit dem rad machen.
Docvh erstmal wollen wir in Sapa ankommen, es ist nicht mehr weit und oben wird es wieder etwas flacher, dann grüßen die ersten Hotels.Sapa hat eine megatouristische Struktur. Die Stadt besteht faktisch nur aus Hotels. Früher waren mal nur die Backpacker hier, dann kamen die Pauschaltouristen aus dem Ausland, heute haben sich die vietnamesischen Wochenendurlauber die Stadt massivst wieder zurückerobertund nun überfluten alle gemeinsam die Landschaft. Für uns ist das gut, denn wir haben die touristenfreine Landschaften schon ausgiebig genießen können und freuen uns eher ein wenig auf etwas Solides zum Essen, Entspannung und ein bisschen mehr Luxus im Hotel.

Vietnamesische Hotels haben so ihre Eigenheiten. In den Touristenstädten ist alles schön und gut und man hat fast europäischen Standard, außer das vielleicht eine Lampe nicht funktioniert, der Duschkopf abfällt oder das Fenster nicht richtig auf oder zu geht. In der Provinz bekommt man in der Regel auch immer ein fast Bett, aber das ist hart bis sehr hart und manchmal sogar knüppelhart. Die Decken werden allerdings mehrfach benutzt. Aber hier baut der erfahrene oder gut beratene Resiende vor und hat seinen Innenschlafsack dabei. Ebenso können die Zimmer nur eine mickrige Glühbirne haben, die falsch verkabelte Elektrik in der Dusche verhilft zu völlig neuen Duscherlebnissen-kann richtiog spannend sein-, die Tapete löst sich von den feuchten Wänden und zum Abtrocknen gibt es ein Handtuch im Format 20 mal 15 Zentimeter. Man könnte ein eigenes Blog dazu veröffentlichen! Aber ich finde, das ist eben wirkliches Reisen und wenn man schon keinen wilden Raubieren begegnet oder auch nicht mit Überfällen wilder Banditen zu rechnen hat, bleibt hier wenigstens noch ein kleines Stück Abenteuer!

Abenteuerlich ist der letzte Tag in Sapa sicher nicht, schön aber doch. Wir schwingen uns noch einmal auf das Rad und fahren noch ein wenig durch die Landschaft hier, nach oben zum nächsten Pass und am Wasserfall vorbei.Auf der anderen Seite des Passes wieder ein tiefes Tal und noch mehr Berge. Den ganzen Tag haben wir gute Sicht, der Gipfel des Fanzipan, dem höchsten berg in Vietnam, ist manchmal in Wolken verhüllt und dann geben die Wolkenfetzen den Gipfel mal wieder frei. Dort wird gerade eine Seilbahn nach oben gebaut, die mächtigen Stationen lassen sich von der Straße aus gut sehen. Was sich hinter dem Fanzipan Gebirgszug verbirgt habe ich auch schon erkundet, allerdings mit dem Moped. Das wird dann im nächsten Jahr die anschließende Radtour: „Die wilden Bergvölker“, die dann den „Rest“ des vietnmesische Nordens abklappert. Wir sind jetzt von Hanoi gegen den Uhrzeigersinn nach Sapa gefahren, die „Bergvölker“ sind dann die Fortsetzung der Tour und wieder zurück in die Hauptstadt. Abends dann noch einmal in ein besseres Restaurant, in dem wir die Tour feiern, hart wars, aber auch sehr schön! Morgen geht es dann schon wieder nach Hanoi zurück!

Die Abfahr nach Lao Cai ist rauschend, die Straße ist gut, allerdings gibt es viel Verkehr. Runterwärts geht das zu ertragen, die Serpentinen nach oben möchte ich das nicht ertragen. Für das nächste mal gibt es dann trotzdem eine andere Route, die ich in diesem Jahr entdeckt habe. In Lao Cai warten wir dann auf den Zug. Die Räder müssen zwei Stunden vor der Abfahrt in den Zug, was ohne Probleme geht. Dann besteigen wir unser Viererabteil und pünktlich um 22 Uhr fährt der Zug ab in Richtung hanoi. Als wir um 9 Uhr aufwachen, sind wir in Hanoi, die Räder gibt es aber auch erst eine Stunde später wieder zurück.

Unsere letzten Stunden in hanoi vergehen damit, die Räder zu verpacken, noch mal zu duschen und noch mal Essen zu gehen, abends dann mit dem Taxi zum Airport raus. Einchecken mit Qatar ist wie üblich kein Problem und das war dann die erste Tour durch den „Hohen Norden“ Vietnams.

Die Tour war härter als geplant uns steht wieder im Programm, natürlich mit ein paar kleinen Veränderungen, die härtesten Tage sind entschärft und das Programm wird etwas runder. Wenn ihr mitfahren wollt oder fragen habt, dann wie immer an : tomtomtofu@gmx.de

 

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