6. Tag: Donnerstag, der 29. Februar 2015

Radler der Kokosnuss

80 Kilometer von My Tho nach Tra Vinh auf winzigen Straßen durchs Mekongdelta, bei Sonne und 34 Grad

Sonne ohne Ende seit dem frühen Morgen, um halb acht steigen wir auf die Räder und fahren erst einmal zum Tempel. Aber dieser ist kein buddhistischer, sondern ein Cao Dai. Der Cao Dai ist eine eigen Religion hier aus Vietnam, der Religionsgründer hat einfach alle Religionen zusammen gemixt und nun wacht das Auge Gottes, eingerahmt von einem Dreieck über die Seelen. Der Tempel ist nur von außen bunt, von innen eher beschaulich und schlicht.

Der erste Mekongarm liegt direkt bei My Tho und darüber führt eine große Brücke, so haben wir heute fast schon einen „Berg“ zu fahren und fasz 60 Meter über dem Wasser können wir auf die Schiffe herunterblicken, die unten ihre Bahnen ziehen. Bis in die idyllische Stadt Ben Tre geht es 15 Kilometer auf der Hauptstraaße entlang, dort setzen wir uns in die Hafenstraße und genießen bei Kaffee und Früchten das bunte Leben. Bote werden be- und entladen, durchtrainierte Körper schleppen die schweren Säcke. Der Kaffee ist überaus gut und die Früchte dazu eine Gedicht, zwar ist die Mango noch nicht ganz reif, aber ein wenig säuerlich ist auch sehr aromatisch.

Auf der anderen Seite des Flusses folgen wir dem kleinen Pfad an einem weiteren kleinen Mekongarm. Hier in den winzigen Siedlungen dreht sich alles um die Kokosnuss. Zwischen den Dörfern riesige Kokosplantagen, dann werden die Kokosnüsse geschält, gespaltet und die Nuss geöffnet und das Mark heraus gekratzt. Bis auf das Spalten ist alles Frauenarbeit. Wir verteilen in der Fabrik eine Runde mit Keksen und dürfen dafür etwas Kokos an Wegzehrung mitnehmen.
Auch auf den Flüssen und Kanälen dreht sich alles um die Nuss. Kähne mit Kokosnüssen werden entladen, leere Schalen beladen, die kommen dann in eine andere Manufaktur und werden die Fasern gewonnen und getrocknet. Unsere Pfade werden immer kleiner und schmaler und es erscheint wie ein Wunder, dass man irgendwo wieder auf einer größeren Straße herauskommt. Weiter geht es dann zum nächsten Mekongarm und auf eine belebten kleinen Fähre über den Fluss zum nächsten Kokosnussparadies.

Kurz vor Tra Vinh dann eine weiter Fähre und dann rein ins Städtchen. Das Hotel ist einfach, aber sauber, leider haben ich wie jedes Mal hier das Problem ein Restaurant zu finden. Der einzige ordentliche laden um die Ecke hat geschlossen und in der ganzen Stadt gibt es nur Nudelstände. Nach ein wenig Lauferei haben wir dann doch noch Glück und bekommen eine Mahlzeit ohne Nudeln. Und die ist nicht einmal schlecht, eine schöne Portion an gebratenem Gemüse. Zwar hatten wir vegetarisch bestellt, aber es war mit Tintenfisch, aber unser Vegies können das akzeptieren. Morgen sind wir dann wieder in einer größeren Stadt und das sieht es viel besser aus mit der Versorgung.

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