21. Tag: Freitag, der 4. April 2014

Battam, Battam, Battambang

118 km von Pursat nach Battambang, fast zum Ende 6 km mit dem „Bambuszug“, flach und wolig bis sonnig bis 36 Grad, leichter Rückenwind

Eigentlich war es heute ein Tag, an dem man nur Strecke „schrubbt“, deshalb hatte ich mir auch schon den MP3 Player rausgesucht und bin dann auf musikalischer Droge gefahren. Der Wind spielt auch mit und schiebt uns in Richtung Norden.

nach 25 km bekommen wir dann sogar noch ein ordentliches Frühstück, Reis mit Schweinefleisch und Ei und nicht die üblichen miesen Nudeln mit fettem Fleisch, dann können wir knappe 20 km im Windschatten hinter einem Traktor hersurfen, alles läuft also recht gut, bis auf das zweimalige Knacken in meinem Hinterrad. Wieder einmal Speichenbruch!

Wir suchen uns ein Lokal mit Kaffee und ich fange an zu reparieren, einmal Kranzseite und einmal direkt am Nippel gebrochen, also volles Programm mit Kranz abziehen und Felge freilegen. Bei der Reparatur bemerke ich das auch noch eine dritte Speiche im Eimer ist. ich werde mit den Jungs vom Radladen noch einmal reden müssen, das Hinterrad hatte ich extra noch einmal nachspannen und zentrieren lassen, eben wegen ähnlicher Probleme im letzten Jahr und jetzt schon wieder 8 Speichen und das auf ebener Strecke mit nur leichtem Gepäck.

Auch wenn es Mittag wieder schön warm geworden ist, machen wir den Abstecher zum „Bambo-Train“. Auf der ehemaligen Bahnstrecke soll es zwischen zwei Orten nur diesen Zug geben, zwei Achsen mit einem Bambusgestell und einem kleinen Dieselmotor. Bei Gegenverkehr wird ein „Zug“ per Hand neben die Gleise gesetzt.

Ohne größeres Suchen finden wir den alten Bahnhof und auch die „Züge“, Lasten werden allerdings nicht mehr transportiert, sondern nur noch Touristen. Hin- und zurück: 10 USD, Einfache Fahrt das Gleiche. Wir laden die Räder auf und lassen uns 6 km ordentlich durchschütteln. Das kleine Gefährt bringt es auf 25 km/h und holpert mächtig über die Gleisrelikte. Am anderen Ende dann laden wir ab und tauchen auf einer Nebenstraße wieder ins ländliche Kambodscha ein.

Heute ist Freitag und das Ende der Trockenzeit naht, also wird am Wochenende wieder ordentlich geheiratet, schon den ganzen Tag wurde aller zwei Kilometer ein Festzelt aufgebaut, hier auf dem Land scheint es noch mehr zu sein. Zuerst wird dann die Musik laut angestellt und über krächzende Antiklautsprecher werden die grellen Rhytmen über die Landschaft verteilt. Kurz vor Battambang funktioniert das System flächendeckend, man könnte von einer kambodschanischen Musik-Terrorvereinigung “ Al Musica“ sprechen, die das Land fest im Griff hat, ein Entrinnen ist nicht möglich.

Unser kurzer Ausflug durch den Ort endet in einem kleinen Lokal bei zwei großen Fruchtsäften, zwei Bier und einem Eintopf aus Kohlblättern, der ungewöhnlich heimisch schmeckt. Tickets fürs Boot morgen haben wir uns auch noch besorgen können und leider müssen wir wieder so früh raus, denn das Boot legt um 6.30 Uhr ab.

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