22. Tag: Sonntag, der 2. März 2014

Im Lande der Cham

77 km von Dak Glei nach Dak To, immerhin 830 Höhemeter auf kleine, mittlere und größere Hügel verteilt, angenehmer Tag bei bis 35 Grad

Um 7 Uhr ist es noch angenehm frisch und im Ort gibt es Nudelsuppe und belegte Baguettes als Stärkung für den Tag. Die brauchen wir auch, denn es hügelt von Anfang an und den ganzen Tag weiter. Inzwischen ist auch bei uns die gute Laune wieder eigezogen, auch wenn bei den Frauen das Vertrauen in die Leute etwas gesunken ist und argwöhnisch Mopeds mit nur einem Mann drauf beargwöhnt werden.

Interessant sind die kleinen Dörfer der Cham. Die Menschen hier sind nicht sehr reich, das sieht man an den relativ armseligen Behausungen, manche wohnen noch in Lehmhütten, andere habe kleine Ziegelhäuser. Die pseudo-neo-klassizistischen Prachtbauten, die wir im Norden gesehen haben, fehlen hier ganz. Wir stoppen erstmals an einem Gemeindehaus der Cham. Diese Häuser stehen auf Stelzen und haben ein sehr nach oben gezogenes Dach. Der Klimaeffekt ist immens, draußen knallt die Sonne und innen ist es angenehm luftig, denn die warme Luft steig nach oben und von unten strömt kühle Luft nach.

Überall wird hier Maniok angebaut, was anderes wächst auf den trockenen Feldern, die immer wieder Brand gerodet werden, wohl auch nicht. Über den Fluss auf der linken Seite führen mutige Hängebrückenkonstruktionen, ich schicke Hajo mit dem Rad für eine Fotosession über eine solche, danach fahre ich selbst noch und versteh, warum er mit recht verkrampften Gesicht zurückkam. Es schaukelt schon mächtig und bei dem kaum vorhandenen Geländer ist man wahrscheinlich recht schnell auf dem Weg nach unten, wenn man die Kontrolle über sein Gefährt verliert. Die Vietnamesen jedoch gasen mit ihren Mopeds recht zügig über die wackelige Konstruktion.

Gegen Mittag erreiche wir bei schon wieder recht guten Temperaturen Plei Kan, ein Mittagslokal mit recht schmackhaften Fisch und Fleischgerichten findet sich. danach hängen wir noch fast zwei Stunden in einem Cafe ab, allerdings ist es dann kaum kühler geworden.

Am Nachmittag schleppen wir uns dann über weiter Hügel nach Dak To, vor allem der letzte Anstieg zieht sich in die Länge. Erstmals kommen wir vereinzelt an Kaffeeplantagen vorbei.

In Dak To scheint es heftige Gefechte zwischen den Amerikanern und dem Vietcong 1973 gegeben zu haben, die Stadt erscheint mit Denkmal und aufgestelltem T-56 Panzer recht revolutionär. Hotels gibt es zumindest zwei, wir steigen in einem recht neuen Gebäude ab, die Zimmer sind preiswert und angenehm sauber., allerdings müssen wir zum Abendessen ein gutes Stück laufen. Das Essen ist mäßig, aber wir beobachten mit großem Interesse die zahlreichen Geckos an den Wänden. Auf dem Rückweg versorgen wir uns mit einem kleinen Frühstück an Joghurt und Brötchen, dann können wir nämlich um 6 Uhr gleich losdüsen.

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