17. Tag: Dienstag, der 21. Mai 2013

Zurück in die asphaltierte Welt

Transfer von Rädern und Mannschaft von Passum nach Baipa, noch einmal grandiose Sicht über die Everest Range, Waschnachmittag und Räder putzen und schrauben bei mehr als sonnigen 28 Grad

Heute Morgen nehmen wir Abschied von unserer netten Gastfamile in Passum, dann verstauen wir die Räder auf dem Truck. das ist harte Arbeit, denn die Räder dürfen bei der schlechten Piste nicht ruckeln und wackeln, denn sonst haben wir heute Abend nur noch Schrott.

Danach geht es dann den gleichen Weg, den wir vor zwei Tagen geradelt sind wieder zurück. Wir holpern im Tal zurück bis Bedruk und dann wieder die unendlichen Serpentinen hoch zum Pang La Pass. Mit jeder Kurve wird die Sicht auf Everest, Choi Oyu und Makalu schöner und grandioser. Heute trübt wirklich kein Wölkchen die Sicht auf die stolzesten berge der Welt. Und es ist mehr als warm, fast schon zu warm, vor allem in unserem Minibus. Wegen des Staubes können wir kein Fenster öffnen und die Klimaanlage geht auch nicht. Wir machen aus der Not eine Tugend und halten öfter für eine Pause an, Atmen die klare Luft und staunen über die Aussicht fast wie beim ersten Anblick vor zwei Tagen. Auch heute zeigt das GPS wieder knapp über 2000 Meter am Pass an, damit sollte die Aussage in den Büchern mit 5150 Metern über dem Meer nicht stimmen, schließlich haben wir auf dieser Tour drei Messungen gemacht und auch schon auf den Vortouren zeigte der Höhenmesser 5230 Meter an.

Dann holpern wir wieder abwärts in Richtung Hauptstraße, die wir anderthalb Stunden später wieder erreichen. Endlich die Fenster auf, kein Staub mehr bei Gegenverkehr und die Holperei hat ein Ende. Die Formalitäten am Checkpoint sind rasch erledigt und wir sind in Baipa wieder zurück in der Zivilisation, zumindest fast, denn Strom gibt es erst am Abend.

Als erstes ziehen wir unsere Klamotten der letzten Tage durch das lauwarme Wasser und hängen alles in der Sonne auf. Die Räder haben den Transport ohne größere Blessuren überstanden, nach einem reichen Mittagessen basteln wir eine halbe Stunde und spülen den Staub ab, dann sind alle Räder wieder einsatzbereit.

Baipa ist nicht der kleinste Ort, den wir auf der Tour gesehen haben, trotzdem dauert unser Spaziergang durch Dorf keine Stunde, im Megaspaziertempo und inklusive Shoppings. Kekse und Bananen standen auf dem Einkaufszettel. Vor allem letztere haben hier ultimativ hohe Preise, mehr als vier Euro blättern wir fürs Kilo hin, aber es gibt halt nicht so viele Bananenplantagen hier im Himalaya.

Die Küche hier im Tingri Bebar Hotel ist wahrlich vorzüglich und so schlagen wir uns abends wieder den Bauch voll, dann kommt der Strom wieder und damit auch das heiße Wasser und nun ist endlich die Gelegenheit, den Staub der letzten zwei Tage ganz vom Körper zu bekommen. Vorher jedoch müssen wir noch ein Interview eines Kamerateams aus Lhasa über uns ergehen lassen.

In den nächsten zwei Tagen erwarten uns dann nicht zu schwere Etappen, vor allem, wenn der Wind mitspielt, dann wird es noch einmal happig, wenn wir die letzten beiden hohen Pässe des Himalaya überqueren.

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