26. Tag: Donnerstag, der 11. April 2013

Wieder auf der Insel

101 km von Chao Lao nach Ko Samet, meist auf der schönen kleinen Strandstraße entlang, leicht hügelig mit 450 hm bei sonnigen 40 Grad, ein wenig Regen am Abend

Was heute auffällt ist, dass wir in Thailand wesentlich weniger fotografieren, obwohl es landschaftlich wieder recht schön ist. Am Meer entlang gibt es eine Uferstraße, die sich „Scenic Road“ nennt und der wir den ganzen Vormittag folgen. Aber das Land ist einfach schon zu „zivilisiert“ um richtig interessant zu sein. Die Plantagen sind alle in sauberer Ordnung, wie auch die Felder und Dörfer. Die Häuser solide und mit ordentlichem Garten. Richtig wilde Märkte finden wir nicht, Wasserbüffel gibt es auch keine mehr, ländliches Leben ebenso wenig wie einen Schmied oder jemanden, der am Straßenrand Fische ausnimmt. Es ist also ähnlich wie auf einem gut ausgebauten Radweg in Deutschland, denn unsere Scenic Route hat auch einen ordentlichen Radstreifen, allerdings außer uns keine anderen Radfahrer.

Die Polizei macht hier so etwas wie eine Imagekampagne, überall sind kleine überdachte Polizeizelte aufgebaut und wir werden gestoppt und bekommen Kaffee und Kekse und Wasser angeboten und natürlich die schwere amerikanische Waffe gezeigt, allerdings unter perfekten Sicherheitsvorkehrungen. „Waffe entladen und gesichert!“ hieß es früher bei der NVA und genauso wechselt die Waffe hier kurzzeitig ihren Halter. Solche Dinge sind schon immer wieder etwas faszinierendes, auch wenn ich in diesem und in folgenden Leben nicht wieder damit über eine Wiese krauchen will.

Also hügelt sich die Straße von Strand zu Strand und von Ressort zu Ressort und gegen Mittag haben wir in einem kleinen Touristenort ein schöne Seafood-Mahlzeit. Da wir uns am Morgen etwas verfahren hatten radeln wir nun in der schönsten Mittagshitze. Immer mittags bekommt dann Leo Phantasien von einem Glas sprudelndem Tonic mit gestoßenem Mundeis und einer Zitronenscheibe und geht uns damit ziemlich auf die Nerven. Aber in einem Strandkaffe können wir dann Abhilfe schaffen und genau dies ordern. Der Sprung ins Meer bringt kaum Abkühlung und auf dem Weg ins Wasser verbrennt man sich im heißen Sand die Füße. Es ist wirklich noch am angenehmsten auf dem Rad zu sitzen und wenigstens noch ein wenig den Fahrtwind spüren zu können.

Den Bootsanleger nach Ko Samet zu finden ist kein Problem, denn davor stehen Touristenbusse und Langnasen aller Nationen laufen zwischen thailändischen Touristen herum. Und nun geht das Geld ausgeben richtig los. 100 Bath für das Boot, noch mal 100 für das Rad auf dem Boot, 20 für den Bootsanleger, 200 für den Nationalpark Ko Samet, 120 für das Schmutzbier und auch das Hotel toppt alles. Wir hatten einige Anlagen abgeklappert, für einen recht ordentlichen Aircon Bungalow legt man mindestens 1300 bis 1500 Bath hin, aber einmal war die Anlage etwas schmuddelig, bei der nächsten dahinter gleich die Baustelle oder der Bungalow direkt neben der Disco, die bis 3 Uhr morgens Gäste bespaßt.  Am Silver Beach passt dann alles, nicht zu viele Leute am Strand, doch nicht zu abgelegen, gepflegte Anlage, sauberer Sand und tolle Bungalows, allerdings dann für 2000 Bath mit Frühstück. Für Umrechnungsstrategen, für einen Euro bekommt man im Moment 38 Bath, ich kann mich erinnern, dass es vor noch nicht so langer Zeit einmal 50 waren. Der Eindruck, dass es in Thailand preiswerter ist als in Kambodscha stimmt also hier für die Touristenhochburgen nicht mehr.

Das Essen im Restaurant jedoch ist nicht zu teuer, wird aber durch den Bedarf an Getränken mehr als kompensiert und bei denen wird wieder richtig zugeschlagen. Wir verdödeln dann den Nachmittag und Abend gemütlich am Strand. Ich habe ein wenig mit einer Erkältung zu kämpfen und verschwinde zeitig ins Bett, zumal es sich zugezogen hat und ein wenig tröpfelt. Da haben wir wochenlang Sonne im Überfluss und regnet es hier, doch was solls, warm genug ist es immer noch!

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