13. Tag: Donnerstag, der 14. Februar 2013

Hahnenkampf zum Mittagessen

106 km von Vu Quang nach Quy Dat, erst 55 km über nde HCM Pfad, dann über kleine Straßen durch traumhafte Reisfeldlandschaften, 850 hm mit vier satten Anstiegen auf den Abend, Glück beim Hotelsuchen und Finden, das alles bei wolkigen 25 Grad

Katrin ging es heute nicht so gut, es rumpelte etwas im Magen, deshalb konnte sie das ausnahmsweise einmal reichhaltige Frühstück auch gar nicht  richtig genießen. Die Frühstücksbude war so mies wie das Hotel, aber es gab Reis und gebratene Wurst und gebratenen Wasserspinat zum Frühstück, also mal wieder was mit Substanz. Das Hotel war der totale Hammer, selbst im dritten Stock waren die Wände feucht und hinter den Schränken wuchsen der dicke Pilz. Aber was soll’s, wir waren spät angekommen und müde und die heiße Dusche ging auch und gegen die keimigen Betten hilft der Innenschlafsack.

Auf dem HCM Pfad geht es heute richtig ruhig zu, die Feierlichkeiten zum Tetfest scheinen sich dem Ende zu nähern und die ruhige Straße bedeutet Fahrvergnügen auf gutem Asphalt. Bei einer kurzen Rast an einem Kiosk bekommen wir einen quadratischen, mit Bohnen gefüllten Reiskuchen geschenkt, nicht schlecht, wenn uns wieder nur Nudelsuppen erwarten. Vorbei geht es durch eine tolle Landschaft mit viel Grün und Reisfeldern, heute kommt endlich auch mal die Sonne raus und so radeln wir durch eine satt grüne Weite.

gegen Mittag wird es schwierig, etwas zu essen zu finden, es gibt zwar einige Restaurants, aber die haben immer noch alle geschlossen, doch wieder lernen wir freundliche Menschen kennen, die Frau vom Kiosk bereitet uns die Instantnudeln, aufgemotzt mit Kräutern und Fleisch, dazu ebenfalls wieder der Klebereiskuchen. Die Einladung zum Wodka können wir auf ein halbes Gläschen reduzieren, schließlich haben wir noch knappe 60km vor uns. Als wir schon fast aufbrechen wollen, kommen noch ein paar Nachbarn vorbei, fünf Leute bringen ihre Hähne mit und dann beginnt der Hahnenkampf. Die Tiere sehen schon ordentlich zerfleddert aus, sind aber nur mäßig in Kampflaune. Uns soll es recht sein, so entgehen die Tiere vielleicht noch eine Weile der Nudelsuppe.

Dann geht es auf die Nebenstraße ab und ordentlich den Berg hoch. Katrin hat immer noch Bauchprobleme, schlägt sich aber wacker und noch besser, als Frank und ich ihr Gepäck noch aufteilen, denn es geht dann ein paar kräftige Anstiege nach oben und wir kommen wieder in eine tolle Karstlandschaft. Auf den späten Nachmittag müssen wir uns dann etwas sputen, denn um 18.15 wird es dunkel und wir hängen am dritten Anstieg, dann geht es wieder runter und im Dunkeln noch einen Berg hoch, dann wieder die Abfahrt und wir sind im Zielort Quy Dat. Doch vor unserem Hotel hängt ein dickes Vorhängeschloss. Angeblich soll es noch eine weitere Herberge im Ort geben, aber ein Vietnamese auf dem Moped bedeutet uns ein paar Minuten zu warten, es startet dann eine Telefonorgie und nach 20 Minuten kommt ein weiteres Moped vorbei, ein Mann mit Schlüssel! Und dann öffnen sich die Hoteltüren und wir bekommen zwei nette Zimmer, zwar mit 30% Feiertagsaufschlag, aber das ist in Ordnung, schließlich muss sich der arme Kerl hier die Nacht wegen drei Touris um die Ohren schlagen.

Nach der warmen Dusche gehen wir dann wieder auf die Suche nach einem Lokal, das vom letzten Jahr hat zu, aber es gibt noch einen einzige Nudelstube. Die ist gut frequentiert und die Gastleute sehr nett, wir bekommen dann noch drei Bier auf Kosten des Hauses immer noch mit dem Spruch „Happy New Year“. Der ist bei uns schon zum geflügelten Wort geworden, denn immer noch grüßt uns jeder dritte Vietnamese auf diese Art und Weise und wenn nicht, dann tun wir es und wir können es auch schon auf Vietnamesisch: „Chuc muong nam moi“.

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