7. Tag: Freitag, der 8. Februar 2013

Durch den Kegelkarst

105 km von Kim Boi nach Ninh Binh, ein Tag durch phantastische Karstlandschaft, 194 hm bei leicht trüben 20 bis 25 Grad und leichtem Gegenwind

Heute machen wir unsere guten Vorsätze wahr und beginnen den Morgen mit Yoga am Pool. Die Runde im kühlen Wasser erspart die Dusche und auch das Frühstück ist heute kontinental: „How do u like ur eggs?“

Gestern Nachmittag sind wir ja schon ins Karstgebiet eingefahren und die heutigen hundert Kilometer sind eine der schönsten Strecken, die man im Land radeln kann, zumal ich die Strecke inzwischen optimiert habe und es heute keine großen Straßen gibt. Anfangs geht es auf der Ortsverbindung durch zahlreiche Dörfer und kleine Städte. Auf den Reisfeldern ist zumeist schon zartes grün zu sehen, nur die Vorsaatfelder stechen durch ihr leuchtende Hellgrün heraus. Etwas weiter weg dann wieder karstkegel und Wald. Es geht durch zahlreiche Ortschaften und heute schein überall Markttag zu sein, die Leute wollen ihre letzten Einkäufe vor dem Tetfest tätigen und sind rege auf ihren Mopeds unterwegs.

In einem kleinen Dorf haben wir eine phantastische Nudelsuppe und 25 Kilometer weiter dann eine Reismahlzeit. Dass das Fleisch immer sehr fett ist, ist gewöhnungsbedürftig, dafür gibt es dann aber nicht viel davon. Satt werden wir und sind gestärkt für die nächsten Kilometer durch reisfeldlandschaften. nur einmal kommen wir wieder durch ein Teegebiet. Hier sind die Sträucher gestutzt worden und die ersten hellgrünen Triebe können bald geerntet werden.

Der letzte Abschnitt führt uns über winzige Straßen am Fluss entlang mitten durch die Karstkegel. Ein kleiner Ort ist nur über zollpflichtige ,wacklige Brücken zu erreichen und dahinter sieht es aus wie in einem Hafen. Hunderte von Lastbooten liegen hier vor Anker. Einige der Boote bestehen aus Spritzbeton. Sonst werden die Boote wohl das ganze Jahr unterwegs sein, aber jetzt sind alle Schiffer hier ins Dorf heimgekehrt und es ist schon ein komischer Anblick, dieses Hafenstädtchen in den grünen Bergen.

Dahinter wird es dann fast romantisch, mal geht es auf Deichen entlang, dann wieder auf schmalen Wegen durch schmale Schluchten im Karst. bergig ist die Straße dagegen nicht, eher im Gegenteil, aber den ganzen Tag macht uns leichter bis mittlerer Gegenwind etwas zu schaffen. So rollen wir dann im letzten Tageslicht recht müde in Ninh Binh ein.

Das Abendessen ist ein weiteres Erlebnis, Ziegenfleisch und Rindfleisch wird mit einem Blatt (Zimtblatt?) und einer Scheibe Sternfrucht in Reispapier gewickelt und dann in eine dicke Sojapaste gedippt-einfach lecker. Zurück im Hotel genießen wir dann den Ausblick von der Terrasse über die Stadt, leider hat es sich zugezogen und regen scheint nicht unmöglich. Die 105 km und der Gegenwind haben uns wirklich müde gemacht, also verschwinden wir nicht zu spät im Bett, wir hatten nicht einmal mehr Lust auf ein abendliches Bier. Morgen bleiben wir noch hier in der Region und machen eine Tagestour hier durch die sogenannte „Trockene Halongbucht“-hoffentlich spielt das Wetter noch einen Tag mit!

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