51. Tag: Dienstag, der 18. September 2012

Ente gut, alles gut

68 Kilometer vom Minggräberstausee bis nach Beijing, Besichtigung des Sommerpalstes und des Olympistadions, abends Pekingente, 51 Höhenmeter bei sonnigen 27 Grad

Nun also der letzte Radeltag in die chinesische Hauptstadt und der beginnt mit dem Abschied von unserem Fahrer. Wir wollen uns Zeit lassen und noch den Sommerpalast besichtigen, also schicken wir Xiao Zhang mit dem gepäck gleich zum Hotel und sagen „Tschüß“. Das amüsiert die Chinesen immer wieder, wie komisch sich die Deutschen verabschieden, den „tschü-se“ bedeutet auf Chinesisch „Fahr zur Hölle“. Wir klären den Irrtum auf und nehmen unseren Meisteresser noch einmal in den Arm.

Dann rollen wir langsam los. Der letzte Tag ist noch einmal sehr schön, denn es geht fast 30 Kilometer nur auf kleinen Straßen und Wegen durch kleine Wälder und an Kanälen entlang. Kaum zu glauben, dass hier in der Umgebung 10 Millionen Chinesen wohnen, wo sind die alle hin. Erst auf den Sommerpalast zu haben wir dann belebte Straßen, bis zu 6 Spuren und da sind sie dann auch die Menschenmassen. Welch ein Kontrast zu unseren Etappen durch die Wüste in der Mongolei.

Trotz des Gerangels ist der Sommerpalast immer wieder ein Erlebnis, die Anlage wurde vom Kaiser Qianlong im 18 Jahhundert errichtet und steht im starken Kontrast zur Verbotenen Stadt im Zentrum. Denn im Sommerpalast dominieren weitläufige Anlagen, Seen mit Inseln, Brücken und einzelne Paläste und Pavillions. Durch den Park führt ein mehr als 700 Meter langer Wandelgang, der mit tausenden von Bildern geschmückt ist. Waren die Anlagen einst nur zum Vergnügen des Kaisers gedacht, haben hier heute täglich mehrere 10.000 Leute ihren Spaß, besteigen die Halle der Freude und Langlebigkeit und genießen den Blick über den See mit der Skyline Beijings im Hintergrund. Im hinterne Teil des Sees liegt ein Pavillion aus Marmor in der Form eines Bootes. Um den teuren Bau finazieren zu können hat die Kaiserinwitwe Cixi den Bau unter „Ausgaben für die Marine“ deklariert, so möchte ich auch gerne meine Steuererklärung manipulieren können.

Mit einem „richtigen“ Boot schippern wir dann zum andern Ufer bis zur Insel im See und laufen über dien 17 Bogen Brücke zurück zum Ausgang. Zwei Stunden in dem Trubel reichen, denn wir haben ja noch den Stadtverkehr vor uns. Der läuft jedoch relativ ruhig, zumindest für uns, denn jede der breiten Straßen hat auch einen extra breiten Radstreifen und so sind wir entlang des vierten Rings recht schnell am Olympiagelände.

Auch hier noch einmal Volksmassen, die das Vogelnest und Aquawürfel bestaunen und auch wir machen unsere Touristenfotos. Dann folgen die letzten Kilmeter der Tour und bei 3412 schalte ich am Hotel den Kilometerzähler aus. Irkutsk-Beijing ist geschafft; für dieses Jahr und weil es so schön war, gibt es die Tour auch im nächsten Jahr wieder.

Was bleibt zu tun heute noch? Na klar, die obligatorische Pekingente! Immer wieder superlecker ist der knusprig gebratene Vogel, von dem nur die goldbraune Haut mit Fettschicht und ein wenig Fleisch serviert werden. Dazu gibt es Gurke und Zwiebeln und Pfannkuchen, in den die Ente und die Beilagen eingewickelt werden. Dazu kommt eine dunkle, leicht süßliche Soße. Ein Geschmackserlebnis der besonderen Art.

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