32. Tag: Donnerstag, der 30. August 2012

Autobahn durch den Jurassic Park

124 Kilometer von Erlian nach Sonnidbanner, 399 Höhenmeter auf der Autobahn durch die Wüste, 28 Grad bei Sonne und wechselnden Winden

Im Grenzort ist noch viel geplant, denn gerade im Außenviertel wird gebaut wie wild, neue Wohnviertel und Gewerbeanlagen entstehen hier. Dann sind wir wieder in der Wüste, allerdings in der Luxuswüste auf der Autobahn mit wenig Verkehr und chinesischem Flüsterasphalt. Links und rechst ein skurriles Bild, Windräder und Dinosaurier in der weiten Landschaft. Vor ein paar Jahren hat man im rahmen eines Kunstprojektes an die 200 lebensgroße Sauriernachbildungen in die Wüste gesetzt, vor den Hintergrund eines Windparks. Prähistorie und saubere Zukunft in einer Landschaft. Beeindruckt fahren wir durch die Gegend, der Jurassic Park erstreckt sich fast über 10 Kilometer.

Dann sind wir auf einsamer Autobahn mitten in der Wüste, zu sehen gibt es nicht viel und der Wind kreiselt ein wenig, manchmal geht es ganz flott vorwärts, meist aber kämpfen wir mit Kantenwind von schräg vorne. Glücklicherweise ist es nicht mehr so heiß, wie an den Vortagen. Einzige Abwechslung sind ein paar Motorradfahrer, die gerade auf einer Tour durch die Grassteppe der Inneren Mongolei sind und mit uns ein wenig plauschen. Unser Mittag ist recht einfach, wir haben uns gestern eine Thermoskanne besorgt und gießen uns Cupnoodles auf, dazu gibt es Obst und Gurken und Kekse, danach kann es gestärkt weiter gehen.

Gegen 17 Uhr taucht dann unser Zielort auf. Bei der Einfahrt entdecke ich noch einen kleinen Tempel, der um eine alte (aber neu renovierte) Pagode errichtet wird. Im hinteren Gebäude bekommen die Buddhafiguren gerade mit der Sprühpistole die Haare blau gefärbt und im vorderen Tempel läuft eine buddhistische Zeremonie des Nonnenordens.

Abends finden wir ein sehr schönes kleines Lokal mit leckerem Essen, leider sind wir nur zu viert mit dem Fahrer, so dass ich immer nur eine begrenzte Auswahl an Gerichten ordern kann. Es ist immer der Vorteil einer großen Gruppe in China essen zu gehen, weil man dann die Speisekarte einmal hoch und runter bestellen kann.

Ab 21.30 werden im Städtchen die Bürgersteige hoch geklappt und es ist totenstill in der Nacht, fast zu still, um gut schlafen zu können.

 

Kommentarfunktion ist deaktiviert