33. Tag: Dienstag, der 1. März 2011

Horrorfahrt in den Moloch

104 stressige Kilometer von Vung Tao nach Ho Chi Minh City, hauptsächlich auf Schnellstraße mit vielen Baustellen und dichtem Verkehr, viel Huperei und Dreck, 250 vernachlässigbare Höhenmeter

Weil wir für heute Schlimmes erwarten brechen wir noch einmal zeitig auf, das Frühstück im Hotel war mehr als karg, ein Ei und ein Baguette, aber wir steigen dann erst einmal ordentlich in die Pedale, denn wir wollen heute Nachmittag nicht in die Rushhour kommen.

Die ersten 20 Kilometer geht es recht fluffig vorwärts, dann verwandelt sich jedoch die Schnellstraße zunehmend in eine Baustelle und der Verkehr läuft auf sehr verengten Fahrspuren, während Baufahrzeuge rechts und links noch für gute Staubentwicklung sorgen. Aber wir wollen heute unbedingt noch unseren Plan vollenden und der hieß ja von Hanoi bis Saigon mit dem Rad, dann haben wir knapp 2500 Kilometer hinter uns gebracht. manchmal versuchen wir jetzt schoin die ersten Tage zu rekapitulieren, das ist gar nicht so einfach, denn wir haben jede Menge erlebt und fast jeder Tag war vollgepackt mit verschiedensten Eindrücken. Die Route über den Ho Chi Minh Pfad mit den seitlichen Abstechern war grandios, am Anfang hatten wir die Karstlandschaften um Ninh Binh und Phong Nha, wir waren drei Mal am Meer und dazwischen lagen anstrengende Berge und einige Tage mit dichtem Urwald. Wir haben in den Ebenen Reisfelder ohne Ende und in allen Stadien sehen können. Im Zentralen Hochland konnten wir durch unendliche Kaffeeplantagen fahren und den jasminartigen Duft der Kaffeblüten atmen.

Bis auf einige wenige Strecken hatten wir wenig Verkehr und recht ordentliche Straßen und noch mehr Glück hatten wir mit dem Wetter. Obwohl wir nicht in der niederschlagsärmsten jahreszeit reisten hatten wir lediglich am ersten Tag eine halbe Stunde Regen und noch einmal einen kurzen warmen Niesel, ansonsten nach den kalten Tagen in Hanoi nur noch Sonne und Wärme pur und wir sind mit den Temperaturen bis 35 Grad recht gut zurecht gekommen.

Gegen 14 Uhr nähern wir uns der Stadt. In einem Kaff haben wir noch einmal eine Reisportion zu uns genommen und sind dann noch einmal durch drei Kilometer Totalbaustelle geholpert. Landschasftlich gab es kaum etwas zu sehen. Die Gegend ist flach wie ein Brett und es reiht sich Siedlung an Siedlung. Wegen der vielen Baustellen hat sich in Sichtweite der Straße alles in eine graue Landschaft verwandelt. Die letzten Kilometer auf der Nebenstraße ins Zenrtrum ist es dann wieder etwas angenehmer, auch nicht mehr ganz so viel Verkehr, denn es geht mit der Fähre über einen Fluss.

Langsam schlagen wir uns dann in Richtung Zentrum durch und sind überrascht, natürlich gibt es auch in Saigon straffen Verkehr und viele Mopeds, aber die Dichte ist nicht so hoch wie in Hanoi. Im District 2 geht es in einigen Teilen noch einmal dörflich zu, zwischen den vereinzelten Häusern gibt es noch einmal Reisfelder, während zwei Kilomneter weiter schon einige Hochhäuser zu sehen sind.

District1, das Zentrum von Saigon ist eine andere Welt, noch einmal nutzen wir die Fähre, um dorthin zu kommen, auf der anderen Seite des Saigon Flusses wartet ein sechsspurige Straße, aber das Hotelviertel ist nicht weit. Hier wimmelt es wieder von Touristen aller Art und auch die Auswahl an Hotels ist recht groß. Für 25 Dollar landen wir dann im „Spring House“, ein kleines Hotel mit recht großen sauberen Zimmern, nett mit Korbmöbeln eingerichtet.

Gleich geghenüber befindet sich ein Volkspark, hier schlendern wir vor dem Abendessen noch ein wenig und beobachten die Vietnamesen beim Sport. Halb Saigon scheint sich hier zu Popgymnastik, zum Federballspielen oder ztum Sepak Raga kicken. letzteres ist ein in ganz südostasien verbreitetes Ballspiel mit einem Ball aus geflochtenem Rattan. Die Regeln sind ähnlich wie beim Volleyball, nur gespielt wird nicht mit den Händen sondern mit dem Rest des Körpers, es gibt Atem beraubende Fußkicks und Kopfbälle, aber des darf auch mit der Brust oder dem Oberschenkel der Ball angenommen werden.

Auf der Straße nerven die Straßenhändler wirklich, es gibt hunderte die Sonnenbrillen, Feuerzeuge und Fächer vertreiben, dann kommen die Hängematten und Postkartenhändler und ab 20 Uhr steht an jeder Ecke ein „girlfriend for tonight“.

Wir enden in einem Seafoodlokal und schlemmen noch einmal richtig. Außerdem beschließen wir noch einen Ausflug in Mekong Delta, allerdings nicht mit dem Rad, dafür ist es zu weit und in zwei Tagen nicht zu schaffen, sondern ganz wie die anderen Touristen mit dem Bus. In einer der zahlreichen Agenturen ist das Booking schnell hinter uns gebracht und morgen um 8 Uhr geht es los.

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