6. Tag: Samstag, der 18. Dezember 2010

In Laos

60 km von Mohan nach Luang Namtha, 400 hm bei angenehmen 25 Grad

Heute geht es also nach Laos. das Frühstück im Hotel war eher eine Katastrophe, geschmacklose nudeln und hart gekochte Eier, trotzdem wird uns China als das Reich des guten Essens in Erinnerung bleiben.

Ich organisier am Morgen rasch noch ein kleines Mopeddreirad, welches unser Gepäck über die Grenze bringen soll, das ist mit Hilfe der Geldtauscherinnen an der Grenze auch kein Problem. Auch unsere Yuanreste werden hier gegen einen großen Packen Geld getauscht. Die laotische Währung heißt Kipp und für einen Euro bekommt man 10.400 Kipp, mit 100 € ist man also Millionär.

An der chinesischen grenze gibt es keine Probleme, in einer modernen Halle werden wir mit perfektem Service aus dem Land gestempelt, dann geht es drei Kilometer durchs Niemandsland. Auf der laotischen Seite ist es weniger pompös, es gibt nur eine kleine Baracke und hier steht schon eine lange Schlange. Hier machen wir mit der schlechtesten Eigenschaft der Chinesen Bekanntschaft, nämlich nicht in Reihe erwarten zu können und so löst sich die reihe auch recht schnell in ein aufgeregtes Knäuel auf. Als ich diese bei dem Versuch Ulli zum Fenster durchzuschleusen erwähne, gibt es fast einen kleinen Tumult mit zwei malaysischen Auslandschinesen, die sich auf die Füße getreten fühlen. Nein, Chinesen tun so etwas nicht. Noch in die Diskussion mit mir vertieft, stehen sie nicht mehr an vorderster Stelle und schimpfen nun selbst auf die Drängler. Auch der laotische Beamte hat die Nase voll von der Drängelei und bearbeitet erst Mal die ausländischen Pässe, so dass wir dann doch auch recht schnell durch sind.

Mein alter Freund Tho wartet schon mit Fahrer und Fahrzeug auf uns, mit ihm bin ich jetzt schon das vierte Mal unterwegs und wir freuen uns auf das erste laotische gemeinsame Bier.

Die Landschaft auf der laotischen Seite ist lieblicher, denn das Land ist dünner besiedelt als auf der anderen Seite, also noch mehr grün drumherum. Dafür ist ein deutliches Wohlstandsgefälle zu spüren. Hinter der Grenze dominieren Holzhäuser und die sind nicht mehr alle in tollsten Zustand. Dazu gibt es unheimlich viele Kinder, die uns überall mit einem freundlichen „Sabaidee“ begrüßen.

Nach 20 km haben wir Zeit für einen aromatischen Kaffee und eine Nudelsuppe mit einem guten Fond und viel Schärfe, dazu noch einen Papayasalat und Obst vom nahen Stand. Auch in Laos erwarten uns also kulinarische Highlights.

Vor Luang namtha fahren wir in eine große Ebene, hier geht es den leuten recht gut, den Wasserreisanbau ist möglich, es gibht zwei Ernten im Jahr und siet ein paar Jahren lebt die Region auch vom Tourismus. Es gibt hier verschiedene Dai Minoritäten und andere und man kann Ausflüge in die Berge machen. Wir radeln auf einem kleinen Feldweg in die Stadt, hier gibt es nette Dörfer. Die Frauen waschen an den Wasserstellen und im Fluss fleißig Wäsche. In einigen Häusern stehen Webstühle und es werden traditionelle Stoffe für die langen Kleider der Frauen gewebt.

Luang namtha ist für laotische Verhältnisse eine große Stadt, für deutsche verhältnisse eine kleine Kleinstadt und für chinesische Verhältnisse nicht mehr auf der Karte verzeichnet. Das leben spielt sich entlang von drei oder vier Parallelstraßen ab, es gibt ein Bar Bars und restaurants, sowie etliche Guethäuser für die Touristen und natürlich auch Internetcafes.

Am interessantesten ist jedoch der kleine Nachtmarkt, hier gibt es leckere Grillstände mit Ente und Huhn, man bekommt Klebereis und zahlreiche scharfe Pasten dazu. Auch gibt es gedünstete Bambussprossen und verschiedene Salate. Das zusammen auf einem Tisch und dazu Kühles Lao Bier, das macht eine hervorragende Mahlzeit und die macht müde, auch wenn der Tag nicht sehr anstrengend war.

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