9. Tag: Montag, der 22. November 2010

Kartoffelpuffer und die Errungenschaften der Zivilisation

33 km von Longchuan nach Ruili, bis zu 28 Grad, sonnig und gemütliche 480 hm

Obwohl das Hotel gleich gegenüber dem Busbahnhof liegt, war der Lärm nicht störend und so können wir etwas länger schlafen. Außerdem haben wir heute keinen Großkampftag vor uns, sondern eher das Gegenteil. Also gehen wir den Morgen mit einer Nudelsuppe am Stand gegenüber dem Hotel an, dann kratzen wir noch die schweren Schlammklumpen vom Fahrrad, die sich an den bremsen und dem Schaltwerk gesammelt haben und hinterlassen einen ziemlich schmutzigen Hof. Im Ort sehe ich mir noch schnell drei weitere Hotels an und habe eine Empfehlung für den nächsten Trip, hier sieht es entscheidend besser aus.

Immerhin strampeln wir noch einmal 480 Höhenmeter nach oben, allerdings auf guter Straße mit nicht zu viel Verkehr, oben am Tunnel machen wir eine kleine Pause mit unseren geliebten Snacks, heute getrocknetes Rindfleisch, „xiang la“ heißt die Geschmacksrichtung, also Sesam und Chili.

Der zweite Abschnitt sind 600 hm runter auf einer schönen Abfahrt und unten beginnt auch schon der Grenzort Ruili. In einem Hinterhof kenne ich ein nettes Restaurant mit einer besonderen Spezialität aus Yunnan, nämlich Kartoffelpuffer. Diese sind etwas gröber gerieben, als die herkömmlichen deutschen Kartoffelpuffer, aber ebenso schmackhaft, die Gruppe lässt sich von meiner Begeisterung anstecken und wir verschlingen neben den üblichen Gerichten vier große Kartoffelteilchen. Bei jeder Nachbestellung lacht sich das Küchenpersonal scheckig, was uns aber egal ist; es mangelt lediglich an Apfelmus, aber man kann ja nicht alles haben.

Das Hotel in Ruili hat vier Sterne und entsprechen ist der Luxus, so wird man als Radfahrer erst einmal schnell wieder von der pompösen Einfahrt verscheucht, schließlich ist diese ja eher für S- Klasse Fahrer angelegt. Duschen und Baden ist dann angesagt, die Gruppe macht einen Spaziergang und ich hebe „frei“ um meinen Blog auf den aktuellen Stand zu bringen, was mir auch fast gelingt.

Am Abend essen wir weniger scharf, denn ich kenne ein Pekinger Restaurant. Interessant für alle ist hier den Unterschied zwischen den beiden Küche zu erkennen. Natürlich gibt es keinen reis als Sättigungsbeilage, sondern Jiaotze, also gefüllte Teigtaschen in drei verschiedenen Sorten.

Viel mehr bleibt nicht zu sagen zum heutigen Tag, ich genieße noch zwei Stunden die Internetanbindung im Zimmer und erledige meine Mails und komme auch erst gegen Mitternacht ins Bett.

3 Reaktionen zu “9. Tag: Montag, der 22. November 2010”

  1. Siglind Schmirl

    Hallo, liebe Birmafahrer,
    ich verfolge Eure Tour interessiert und bin froh, daß Eure letzte Mitfahrerin gut angekommen ist! Eine ereignisreiche, spannende Tour und positive Erlebnisse und Sonnenschein!
    Herzliche Grüße
    Siglind Schmirl

  2. Edith Kandorfer

    Ich bin mir wohl bewusst, dass jetzt ALLE in Deutschland lebenden über mich herfallen werden, aber …… Kartoffelpuffer mit Apfelmus !!!!! Das könnt echt nur ihr essen !!! Nicht schade um dieses KÖSTLICHE GERICHT, welches hervorragend zu ALLEM passt nur nicht zu SÜSSEM !!!!!
    Ich hab`s voriges Jahr auch in China in der dort üblichen – wie ihr halt jetzt – Form gegessen … es hat echt hervorragend geschmeckt !!! Mmmmh
    Noch viel Spaß ….. lg aus Kärnten Edith
    Hab grad 8 Sorten Kekse (auf Deutsch – Plätzchen !!!) gebacken, der erste Advent naht ……

  3. yeuem

    sehr interessant wo Du Dich da herumtreibst 😉 kann ich meine Horizont erweitern, Dank Dir :( auch wenn sich die Berichterstattung scheinbar nur um Fahrrad und Essen dreht. Was passiert denn sonst noch ??? local aktuell neues etc pipi

    http://wikimapia.org/#lat=23.9197365&lon=97.8243256&z=11&l=5&m=b

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