28. Tag in Hanoi

Unter Affen und Geflügel

Am Morgen rattert wieder die Baustelle, aber wir waren ja gestern nicht zu spät im Bett und so nutzen wir den Morgen zu einem schnellen Frühstück. Dann bekommen wir besuch, Chung kommt vorbei und wir starten unseren Tag in Richtung Zoo. Die Sonne drückt schon den ganzen Morgen und es verspricht wieder ein sehr heißer tag zu werden, das merkt man vor allem an den roten Ampeln. Wenn hier das Moped stoppt ist man dem Sonnenstich unter dem Helm sehr nahe.

Wir sind nicht die einzigen Gäste im Zoo und es wirkt alles sehr chinesisch, das heißt, wenig Tiere, viele Verkaufsbuden und Stände und andere gewerbliche Einnahmequellen, man kann Rollschuh laufen oder seine Kinder auf einem Dutzend Karussells oder kleiner Berg- und Talbahnen sich vergnügen lassen.

Die wenigen Tiere finden dann auch gut die Aufmerksamkeit der Betrachter. Laut rufend versucht man die Affen auf sich aufmerksam zu machen, wenn das phlegmatische Tier aber nicht will, dann hilft auch einmal ein Stupser mit einem Stöckchen. Tierliebe manifestiert sich hauptsächlich in dem Drang zur Fütterung und so sitzt der Schimpansenopa auf einem Ast und öffnet eine Tüte Chips und kaut diese genüsslich. Entsprechend schlecht ist es um sein Gebiss bestellt.

Auch hier müssen die Affen wieder vorsichtig sein, wer zu dicht am Rande des Geheges sitzt wird mit einem Stock angestupst.

Ein Elefant hat ein Riesengehege für sich, ist aber an der Fressstelle im Pavillon angekettet und wackelt gelangweilt von einem Bein auf das andere.

Was gab es noch außer Affen, einem Elefanten und brüllend lauten Lautsprechern mit Kindermusik an den Karussells, ein paar Hühner und Fasan, Rehe und ein paar Krokodile, und jede Menge Federvieh, und es ist ganz lustig, wie dann die ganz normalen Hühner und Hähne mit Kranichen und Pelikanen zusammen in einem Gehege ausharren müssen. Ich habe auch eine Theorie dazu, die Wärter haben hier ein Gehege mit Zusatznutzen entwickelt und ziehen ihre eigenen Hühner hier kochtopfreif.

Mit Peter fahre ich eine Runde auf der Berg- und Talbahn und dann müssen wir dringend in den Schatten. Draußen vor dem Tor gibt es dann auch ein paar ruhigere Stände mit Getränken, allerdings kein Eis, aber das heben wir uns dann für den Abend auf. Drei Stunden im Zoo und in der Sonne, danach sind wir total geplättet und Peter will sogar ganz schnell zurück nach Hause und ins Bett. Nach zwei Stunden Mittagsschlaf sieht die Welt wieder viel angenehmer aus und es wird auch langsam kühler, zumindest knallt die Sonne nicht mehr gar zu schlimm.

Am Kiemsee ist großer Fotobetrieb, hier pilgert halb Hanoi am Wochenende her, auch wir machen unsere Runde bis zur Eisdiele und verschlingen einen großen Eisbecher, das Eis ist hier zwar nicht so gut, wie am Westsee und schon gar nicht so gut wie in einer italienischen Eisdiele, aber Peter mag die kleine Schirmchen auf dem Eisbecher und ich mag den Trubel hier am See. Genial heute die Szene mit der alten Vietnamesin am Seeufer, die in tiefer Meditation versenkt ist und das bei dem Lärm und Krach drumherum.

Am Abend packt uns dann noch der Hunger und wir gehen in den Nudelladen, den ich in dieser Woche neu entdeckt habe und der auch ziemlich bekannt in der Stadt ist. Die Nudeln sind mehr als frisch und das Fleisch wird kurz im Wok angebraten und dann wird aufgegossen, dazu gibt es dann noch eine Hand voll Wasserspinat.

Am Abend bin ich dann noch müder als Peter und wir fallen zusammen ins Bett, hoffentlich wird es morgen nicht ganz so heiß!

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