16.Tag: Tal der kleinen Häuser und die trockene Bucht

56 km durch abwechslungsreiche Landschaft und Kegelkarst von Cuc Phuong nach Ninh Binh, größter buddhistischer Tempel in Vietnam, 200 Höhenmeter bei 32 Grad

Heute ist nun unser letzter Radeltag, diesmal ohne Joachim, dessen Hundebiss in Hanoi behandelt wird. Bis jetzt sieht es nicht zu schlecht aus, die Wunde scheint sich nicht zu entzünden und eine Tollwut Impfung kann noch rechtzeitig erfolgen.

Bevor wir uns aufs ad schwingen geht es noch in die Affenschutz- und Zuchtstation, die vor 20 Jahren gegründet wurde. Hier wurden Exemplare seltener Arten vor dem Küchenmesser gerettet, später wurde angefangen, Nachwuchs zu züchten und heute werden regelmäßig Tiere wieder in die frei Natur, vor allem aber in Nationalparks entlassen.

Wir drehen eine Runde zwischen den großen Käfigen mit den possierlichen und beweglichen Kletterkünstlern, die das tägliche Touristenprogramm mindestens genauso interessant finden, wie ihre aufrecht gehenden Nachfahren vor den Käfigen.

Wir radeln ein sympathisches Tal entlang, es gibt nur sehr kleine und winzige Häuser, mache haben nicht einmal 15 Quadratmeter Grundfläche und im Inneren gibt es gerade einmal ein Doppelbett, einen kleinen Schrank und einen Herd, das reicht für eine vietnamesische Familie, denn das Leben spielt sich hauptsächlich außerhalb des Hauses ab, so werden auch die Maiskolben draußen vor der Tür geschält. Alles was die Familie braucht, wächst auf den kleinen Feldern, es gibt Bananenstauden, Papayas, Maisfelder und kleine Getreidefelder und Gemüsebeete.

Als sich das Tal öffnet und wir in die Ebene wieder hinunter fahren, sehen wir schon die ersten Karstkegel der Trockenen Halong Bucht, die aus der Ebene heraus ragen. Eine traumhafte Landschaft mit großen Reisfeldern zwischen den Kegeln und vielen Seen und Teichen.

In einem kleinen konfuzianischen Tempel machen wir Rast und haben endlich Gelegenheit unseren Appetit auf frische Ananas zu stillen. Das tut gut, denn heute ist es wieder richtig heiß und jetzt am späten Vormittag dürfte die Quecksilbersäule schon wieder 30 grad überschritten haben.

Hinter einem Hügel liegt die Baustelle für den größten buddhistischen Tempel in Vietnam. Vor 4 Jahren standen einige Rohbauten, vor zwei Jahren konnte man im Baustellengewimmel schon die halbverpackten Buddhafiguren sehen und in diesem Jahr sind die drei großen Tempel so gut wie fertig gestellt. Gebaut wird dennoch an den Nebengebäuden und die Parkanlage braucht auch noch viel Pflege. Der Gesamtkomplex ist gigantisch, fast einen Kilometer erstreckt sich Anlage und es gibt vier große Hallen. Trotz recht moderner Konstruktion ist alles in edlen Hölzern gehalten, die 1000 armige Guanyin erstrahlt in Gold und rundherum füllen sich die hunderte von Nischen für kleine Buddhas von freigiebigen Spendern für den Komplex. In der nächsten Halle strahlen drei große Buddhas in goldenem Glanz und auch schon die ersten Pilger sind hierher unterwegs. Ich denke, in ein oder zwei Jahren gibt es hier eine touristische Attraktion für viele Vietnamesen und Ausländer ebenso, die bald in keinem Reiseführer fehlen wird.

Als wir nach einer Stunde der Besichtigung wieder aufbrechen wollen, haben wir einen weiteren Platten, die Ursache ist nicht zu finden und auch nicht das winzige Loch im Schlauch. Ein Vietnamese borgt mir schnell sein Moped und ich fahre kurz zum nahen See und suche die undichte Stelle.

Jetzt haben wir die trockenen Halong Bucht endgültig erreicht Der alte Tempel ist eine Enttäuschung, einmal, weil der Strom ausgefallen ist und zum anderen, weil wir, kaum angekommen, von Straßenhändlern belagert werden.

Dafür ist die Rundfahrt durch die „Bucht“ ein Erlebnis. Zwischen den Karsthügeln liegen idyllische Dörfer an kleinen Seen mkit wunderschönen kleine Häusern und Höfen. Auf einem kleinen Pfad winden wir uns zwischen Hügeln und Feldern hindurch und kommen nur langsam vorwärts, denn jede Ecke bietet eine neue Perspektive für schöne Ausblicke und Bilder.

Gegen 17 Uhr erreichen wir Ninh Binh und es bleibt noch Zeit um die Räder zu demontieren. Ich schwinge mich auf ein Moped und lasse mich zum Friseur fahren, bekomme einen professionellen Haarschnitt, eine gute Rasur und ein paar Tassen Tee, sowie den Ritt zurück zum Hotel. Das Abendessen im Hotel ist gut und es gibt gebackene Bananen, was die Gruppenstimmung steigert.

Leider muss ich dann noch mit dem Hotelbesitzer trinken und der ist verdammt trinkfest, das Zeug hat 45 Prozent und darin schwimmt Schlangenleber, das sei gut für die Potenz, was mir allerdings nichts nützt, da der Effekt auf alle Fälle wieder vom Alkohol zunichte gemacht wird und wohl auch nicht so lange vorhält, bis ich wieder zurück in die Heimat komme, oder etwa doch?

2 Reaktionen zu “16.Tag: Tal der kleinen Häuser und die trockene Bucht”

  1. Ho

    „Größter Tempel in China“? – dachte ihr seid in Vietnam unterwegs. :-)

  2. tom

    Schon geändert! Danke

    tomtom

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