79. Tag: 13. Juni 2009 „Mit letzter Kraft nach Yantai“

136 Kilometer nach Yantai, erst auf kleiner Straße, dann auf großer Straße bei teilweise kräftigem Gegenwind und ziemlicher Hügelei, 943 Höhenmeter

Mein Gott war das Bett hart, aber es gab ja auch keine Federkernmatratze oder ähnliches, sondern nur eine dünne Decke auf dem Bettgestell. Entsprechend zeitig sind wir alle munter und wieder auf den Rädern und wir kommen tatsächlich noch vor 6.30 Uhr los. Anfangs fahren wir noch auf kleiner Straße, unterwegs machen wir Frühstück, welches etwas mager ist, es gibt nur Youtiao, also die Ölstäbe, die aber zusammen mit unserem mitgebrachten Kaffee doch zu einer Vollwertmahlzeit werden.

Wir haben uns heute für den direkten Weg nach Yantai entschieden, 140 Kilometer klangen recht machbar und wir kommen am Vormittag auch recht zügig voran. Mitunter gibt es kräftige Hügel, aber die breite Straße ist super und wo es auf der einen Seite hoch geht, geht es ja auf der anderen auch wieder hinunter.

Mittagessen machen wir in einer Grillstube, nachdem Hubert und ich bei der Suche nach einem Bankautomaten in der Mitte der Straße ineinander gefahren sind, ohne Schaden für beide zum Glück. Und bei der Einfahrt nach Yantai mahnt uns dann ein schwerer Unfall, doch noch vorsichtiger zu fahren, ein großer PKW hat einen chinesischen Radfahrer frontal gerammt, vom Radfahrer war nicht mehr viel übrig, der lag unter einer schweren Decke und hat sich nicht mehr bewegt, nur noch das demolierte Auto und das Fahrradwrack auf der Straße waren zu sehen.

Ganz so easy wie erwartet wird der heutige Ritt nach Yantai dann doch nicht, denn die letzten 40 Kilometer haben wir kräftigen Gegenwind und so sind wir doch recht müde, als wir in die Stadt einrollen. Fast 20 Kilometer sind wir dann auf der Suche nach einem Supermarkt, also eine gute Stunde dürsten, bevor wir zur nächsten wohlverdienten Eistruhe kommen.

In der Stadt nehmen wir heute ein Hotel in Hafennähe, welches zwar von außen nicht so toll aussieht, aber die Zimmer sind in Ordnung und unten gibt es ein kleines Reisebüro, die uns dann auch die Ticket für die morgige Fähre nach Dalian besorgen, ob und wie wir von Dalian dann weiterkommen lässt sich auch hier noch nicht erfahren, wir werden abwarten und gehen um die Ecke in ein Straßenlokal mit viel frischem Seegetier, Grillspießen und Bier vom Fass und wir lassen es uns nach einem anstrengenden Radfahrtag richtig gut gehen, bis das Bier dann sich doch ein wenig in den schweren Beinen bemerkbar macht.

Einen Kommentar schreiben