Dienstag, 22. Juli 2008, von Fuxian nach Hukoupubu, 132 Kilometer, 639 Höhenmeter: “Schluchten um den gelben Fluss“


Endlich haben wir heute unsere Yoga-Tradition fortgesetzt und so starten wir schon 20 Minuten vor dem Frühstück in den Tag und kommen dann viel besser gelaunt und gründlich gedehnt in den Saal.

Nach dem Nieseltag gestern haben wir heute die Sonne wieder zurück, aber zum Glück nicht ganz so heiß und schweißtreibend, wie noch vor zwei Tagen. Die kleine Stadt ist größer als gedacht und wider erwarten akzeptiert der Bankautomat meine Karte und spuckt sogar Geld aus.

Aus der Stadt geht es ein wunderschönes Tal hinauf. An den Wänden im Löss gibt es noch mehr Höhlen, als an den Vortagen, von denen die meisten noch bewohnt sind. Vorne befindet sich sehr oft eine gemauerte Fassade mit Tür und Fenster und es gibt auch Varianten aus Holz. Ein Blick hinter die Tür und man ahnt nicht mehr, dass man in einer Lehmhöhle sitzt, entweder ist alles verputzt und mit Zeitungspapier beklebt, als Tapetenersatz oder aber in einigen Höhlenrestaurants sogar eine richtig schöne Aufmachung mit weißem Putz und hellem Holz.

Am Anfang gibt es kaum Dörfer, aber viele Tabakfelder, etwas Mais und violett blühende Felder mit Salbei, ein schöner Kontrast. Später werden die Felder weniger und wir fahren bis zum Pass durch richtig schönen Wald.

Mittag machen wir in einem kleinen Restaurant an der Straße, wie immer mit einer Nudelsuppe, heute mit viel Gemüse und etwas Tofu und wenig Fleisch, endlich mal eine andere Version als sonst.

Volker muss neben Doro und Peter auch auf den Bus umsteigen, es scheint ein Virus geht um und Anke gleitet bei der Einfahrt ins Restaurant auf dem Rollsplitt aus und ramponiert sich ein wenig das Knie und so haben wir heute eine recht hohe Busquote, vor allem sind nun zwei von drei Reiseleitern ausgefallen, wenigstens geht es Doro am Abend besser.

 

Die „restlichen“ Fahrer kommen aber in den Genuss einer grandiosen Landschaft. Im Tal fließt eigentlich nur ein kleiner Bach, aber der hat sich in Jahrmillionen sehr tief in den Löss und Buntsandstein hereingefressen und ein imposantes, gigantisches Canyon geschaffen.

Links neben der Straße ragt die Wand steil nach oben und rechts geht es auch noch einmal 50 Meter hinab und unten plätschert auf zerklüfteten Terrassen das Bächlein dem Gelben Fluss entgegen.

Hinter jeder Kurve wird es steiler und imposanter, bis sich das Tal öffnet und den Blick auf den gelben Fluss freigibt. Auch dieser liegt in einem noch größeren Canyon, den wir am morgigen Tag entlang fahren werden. Heute bleiben wir in dem Ort gleich an der Brücke über den Fluss, Hukoupubu. Bekannt ist die Gegend für den zweitgrößten Wasserfall Chinas. Nach einem schnellen Check-in im Hotel, schicke ich Doro mit beiden Gruppen zum Wasserfall, der ein paar Kilometer entfernt ist und kümmere mich um ein Lokal mit einem guten Abendessen, um das wir dann um 8 Uhr einfallen. Der Wasserfall war wohl nicht so gigantisch wie die Victoriafälle, aber so ist der Konsens, es wäre auch schade gewesen nicht hinzufahren.

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