Sonntag, 13. Juli 2008, Maijishan, Ruhetag: „Buddhas und Grotten“


Nach den zwei langen und anstrengenden Fahrradtagen tut es gut lange zu schlafen und nicht auf den Wecker hören zu müssen, aber meine innere Uhr lässt mich nicht verschlafen und so bin ich 20 Minuten vor dem Frühstück wach.

Im großen Speisesaal gibt es ein opulentes chinesisches Frühstück zum Glück mit Kaffee. Im dritten Anlauf kann ich mir eine größere Suppenschüssel organisieren und mische mir einen riesigen Milchkaffee. Danach kann dann der Tag richtig starten.

10 Uhr ziehen wir los zu unserer Besichtigung. Bei leicht grauem Himmel führt der Weg einmal um den Berg herum und dann taucht wieder die Kulisse des Maijishan, des „Heuhaufenberges“ auf. Zwischen den sanften Hügeln des Mittelgebirges ragt er mit seiner auffälligen Form hervor. Ehemals auch ein wichtiger Punkt an der Seidenstraße entstanden die Skulpturen und Höhlen am und im Berg vor 1500 Jahren in relativ kurzer Zeit und widerspiegeln nicht wie die Grotten in Dunhuang einen größeren geschichtlichen Zeitraum.

Mir unseren vier Tickets zu wenig mogeln sich die gut dreißig Leute am Kontrolleur am Eingang vorbei und dann geht es steile Treppenstufen am Felshang hinauf zu den ersten Höhlen.

Über 150 kleinere und größere Höhlen gibt es hier, die mitunter sehr schöne und gut erhaltene Skulpturen enthalten. Volker gibt uns einen Überblick über die geschichtliche Bedeutung der Grotten und die Gestiken und Haltungen der unterschiedlichen Figuren. Besonders beeindruckend sind die großen Buddhafiguren in der Steilwand, die auf ein Holz-Metallgestell aufgetragen wurden. Überall im Fels sind noch die kleinen Höhlungen zu sehen, in den früher Rundhölzer und Balken steckten und auf denen Wandelgänge und kleine Tempel standen. Leider hat vieles von den äußeren Bauten die Invasion der Moslems, den Wandel der Zeiten und die Kulturrevolution nicht überstanden.

Nach drei Stunden reicht es dann an buddhistischem Input und wir teilen uns auf verschiedene Restaurants auf.

Der Nachmittag, an dem es zu regen anfängt und bis zum Abend auch nicht mehr aufhört, gehört jedem selbst und verläuft relativ ruhig, meist auf der Terrasse des Bungalows.

Abends beschließen wir, noch einmal in den kleinen Ort zum Essen zu fahren und mit einiger Mühe finden wir ein Restaurant mit einem entsprechend großen Raum und haben ein eher ländliches Mahl, besonders lecker sind die kurz gebratenen Blätter der Taglilien.

Die Nacht im Hotel mit rauschendem Bach und rauschendem Regen ist dann wieder sehr angenehm, auch wenn die Wäsche im Zimmer keine Chance mehr hat trocken zu werden, wenigstens dekoriere ich meine Unterhosen auf die Wandlampen, damit ich morgen etwas zum Anziehen habe.

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