Donnerstag, 12. Juni 2008, von Qing He nach Wusu, 161Kilometer, 519 Höhenmeter


Heute liegt nun vor uns allen ein langer Radtag, deshalb brechen wir auch schon um halb 9 auf, nach Beijing Zeit. Da wir an der Grenze die Uhr umgestellt haben entspricht das natürlich einem Sonnenstand von 7 Uhr dreißig oder 8 Uhr.

Das Frühstück im Hotel war chinesisch, also etwas Fettgebäck, verschieden Salat und eingelegtes Gemüse in Tee hart gekochte Eier und gedämpfte Brötchen, Mantou. Dann geht es aus dem kleine Städtchen hinaus in die Ebene. Noch gut 10 Kilometer gibt es bewässerte Felder, dann hört wieder alles auf und die Autobahn beginnt. Rundherum gibt es nur noch trostlose Wüste und die einzige Abwechslung sind die Bergketten des Tienshan, die uns auf der rechten Seite begleiten. Aber dieser Ausläufer des Himmelsgebirges ist nicht so hoch, so dass auch keine Schnee bedeckten Gipfel in der Ferne leuchten können.

Leider haben wir Gegenwind, aber recht schnell bilden sich Gruppen und wir fahren streng im Windschatten, was wir ja schon in der Türkei sehr gut gelernt haben. Auf der superglatten Autobahn mit „Flüsterasphalt“ geht das dann sehr gut. Natürlich erfordert Windschatten fahren von allen Beteiligten hohe Aufmerksamkeit, aber die Landschaft gibt sowieso nicht so viel her, so dass man sich hier wirklich im Hinterrad des Vordermanns festbeißen kann.

Erster Treffpunkt ist eine Mautstation nach 60 Kilometern, dahinter gibt es noch ein kleines schäbiges Restaurant, dass allerdings gute Nudeln anbietet. Der Besitzer kennt mich auch noch aus dem letzten Jahr und ist hoch erfreut, dass ich wie damals versprochen, mit meiner Reisegruppe im Schlepptau wiedergekommen bin. Wir plündern seine Kühltruhe, in der sich zum ersten Male auch wieder Guo-Pi, Fruchtbier findet und Kaffecola.

Mit einem Teil der Gruppe, der noch keinen Hunger hat fahre ich dann schon einmal weiter. Wir bilden eine schöne große Gruppe und fahren ordentlich Windschatten. Da wir keinen gegenwind haben kommen wir sehr schnell vorwärts, zu sehen gibt es auf der Autobahn in der Steppe sowieso nicht so viel und nach 110 Kilometern erreichen wir den nächsten Ort und finden auch hier ein nettes Nudellokal und einen Laden mit einer großen Kühltruhe.

Nachn einer angenehmen Pause geht es dann weiter auf die letzte Etappe des Tages nach Wusu. Noch einmal fahren wir sehr schnell in der Gruppe und bringen schon gegen 16.30 Uhr unsere 160 Kilometer hinter uns. Wusu ist ein quirliges Städtchen und es gibt ein tolles Hotel und alle freuen sich auf die warme Dusche.

Als am Horizont sich dunkle Wolken zusammen ziehen, trifft auch die zweite Hälfte der Gruppe ein und wir treffen uns zu einem grandiosen Mahl im Hotelrestaurant. Lokale Spezialität ist eine Suppe aus Wildpilzen und ansonsten haben wir uns einmal durch die Speisekarte gegessen. Leider geht es Rosemarie nicht gut. Sie hat eine schmerzhafte Entzündung im Bauchbereich und wir diskutieren mit dem Doktor einige Varianten, wie wir sie so schnell wie möglich wieder gesund bekommen.

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