Montag, 17. März, Ruhetag in Ankara


Damit wir nicht einrosten mache ich heute mit fast der Hälfte der Truppe ein „Ruhetagsyoga“, was heißt etwas länger und etwas anstrengender als sonst. Und an Ruhetagen müssen die Räder geprüft werden, bei zwei Rädern Bremsschuhe wechseln, fast alle Bremsen nachjustieren, Schaltungen einstellen, Schrauben festziehen. Dann ein Ausflug zu einem Fahrradladen, da ich einige Schaltungen nicht ganz hinbekommen. Der Monteur, ein älterer Türke wirft einen halben Blick darauf und biegt den Schutzbügel des Schaltwerkes ein wenig, so dass er nicht mehr schleift. Wenig Aufwand, große Wirkung, keiner unserer hochstudierten Gruppe ist darauf gekommen. Gegen das Knarzen kann er auch nichts tun, ist halt Aluminium.

Dann heißt es für mich Bürotag, Berichte ins Netz stellen, Schreiben, Mails beantworten und schon sind wieder drei Stunden weg. Dann gönne ich mir als Highlight des Tages einen schönen Nachmittagsschlaf, ein Luxus, der sich hoffentlich auszahlt.

Danach will ich eigentlich weiter arbeiten, breche jedoch ab und schwinge mich zu einer kleinen Rundfahrt hier im Viertel aufs Rad. Hoffentlich hat mich Cezmi nicht bemerkt hat, der furchtbare Angst hat uns im Verkehrschaos ohne Polizei loszulassen. Aber der Verkehr fließt erstaunlich gelassen und ich komme gut durch. Ein Paar Fotos mache ich dann am Attatüt Monument und suche mir dann einen Basar über den ich schlendere. Mit Englisch kommt man selbst hier in der Hauptstadt kaum durch, selbst das Hotelpersonal spricht die Sprache mehr als lausig. Dagegen werde ich ein paar Male auf Deutsch angesprochen von Leuten, die lange in Deutschland gelebt haben.

Kurz vor Sonnenuntergang bin ich wieder im Hotel zurück. Die meisten unserer Teilnehmer waren im Hamam und haben sich kräftig schrubben und massieren lassen, ich bin bis zum Abendbrot fast fertig mit meiner Arbeit und lese noch ein wenig in den Blogs anderer Radtouren, die auch auf dem Weg nach China sind. Gestern sind die 120 Franzosen in Paris gestartet, die wir in China auch noch treffen werden. Von der litauisch organisierten Gruppe finde ich nur den Blog eines Teilnehmers. Sie fahren wohl eher locker und treffen sich abends zum Zelten, wahrscheinlich werden wir auch diese Gruppe auf der Seidenstraße irgendwo nach Hami treffen.

Das Abendessenbuffet ist wieder im Hotel und alle sind aufgeräumt ob des ruhigen und gelassenen Tages.

Einen Kommentar schreiben