Archiv: 2011 Transeurasien

47. Tag: Mittwoch, der 1. Juni 2011

Mittwoch, den 1. Juni 2011

Durchs Feld am roten Haus vorbei….

147 km von Lwowo nach Krasnomaiskoe, erst M7, dann Nebenstraße und Feldwege, 870 hm bei Sonnenschein bis 22 Grad

Gleich von Morgen an brummt der verkehr dicht an dicht. Der Wind kommt von der vorderen linken kante und verstärkt somit den Sog eines jeden Trucks. Dazu kommt, dass die Straße stellenweise sehr löchtig ist und der asphaltierte Seitenstreifen meist nicht mehr vorhanden. Die Lkw blasen weiter auf 20 cm Entfernung vorbei und der Luftsog reist einen erst in Richtung Truck und drückt einen dann wieder weg. Dann kommt auch noch Baustelle und es wird noch enger, wir müssen wieder im Block fahren und den verkehr ganz ausbremsen, den sonnt landet noch einer von uns im Graben. Nach zwei Stunden sind wir uns mehr als einig, dass wir von der Straße runter müssen. Eine Parallele Route gibt es nicht und wir versuchen es erst einmal mit einem Haken durchs Land. Der ist zwar sehr schön zu fahren, bringt uns aber auf 10 km vorwärts genau soviel Umweg. Aber es war sehr erholsam, die Straße wurde immer kleiner, dann war es nur noch ein Feldweg durchs Dorf und hier grüßt dann auch jeder. Interessant ist, dass die Leute hier glauben, woher wir kommen, wohin wir wollen und das wir alles mit dem Rad machen, während uns in den Städten oder auf den Parkplätzen an der M7 immer Mistrauen entgegenschlägt, so weit kann man schließlich gar nicht radeln.

Zurück auf der M7 studiere ich noch einmal die südlich Anschlusskarte und ändere unsere Planung für die nächsten 2 Tage und so können wir dann wieder eine kleinere Straße wählen. Nach ein paar Kilometern beginnt dann das Theater, wir sind hier in der Republik Tschuwaschien und die russischen Kartennamen stimmen oft nicht mit den tschuwaschischen überein und Ortskenntnisse, die über 5 km hinaus gehen hat niemand. Letztlich kommt uns ein Polizist zu Hilfe und so kommen wir auf die richtige Route, später wird es noch einmal schwierig, als es heißt 5 km durch die Pampas oder 18 Kilometer außen rum. Ein Russe auf dem Moped erklärt uns den Weg: runter, dann über die Brücke und dann links, am roten Haus vorbei und dann kommt wieder Asphalt…unbedingt am roten Haus vorbei. Wir also runter und über die Brücke, aber es gibt keinen Weg nach links, nur einen schmalen Feldweg, den kann er ja wohl nicht gemeint haben. Kaum sind wir weitergefahren kommt unser freundlicher Motorradrusse noch einmal angepfiffen, er hat uns beobachtet und geahnt, dass wir verkehrt fahren und bringt uns wieder auf die Strecke. Dann geht es 2 km wild durch die Felder und wirklich am roten haus vorbei und dann beginnt wieder der Asphalt.

In Perwomaiskoe laufen wir den Dorfkonsum an und besorgen uns Brot, Wurst, Käse und Getränke fürs Abendbrot. Ein Hotel gibt es im Umkreis von 50 km nicht, auch ansonsten keine andere Herberge, aber das Wetter ist toll, also wollen wir zelten. Vor dem Konsum zeigt sich, dass die ganze Alkoholikergruppe des Dorfes in Deutschland ihren Wehrdienst abgeleistet hat, einer war in Saalfeld, einer in Cottbus und einer bei Dresden.

Hinter dem Dorf gibt es einen kleinen Fluss und dann kommt ein schöner Weg in die Wiesen und eine schöne flache Stelle, direkt an einer wackeligen Hängebrücke. Ein idealer Zeltplatz. Viel Zeit haben wir nicht mehr, wir bauen unsere zelte auf und essen unsere Käsestullen, dann geht die Sonne unter und es wird kühl und wir verziehen uns müde in die Schlafsäcke. Draußen ruft endlos ein Kuckuck und die Frösche geben ihr abendliches Konzert, aber nach knapp 150 Kilometern kann man dabei recht gut einschlafen.

46. Tag: Dienstag, der 31. Mai 2011

Dienstag, den 31. Mai 2011

Über die Wolga

140 Kilometer von Nishny Novgorod nach Lyskowo und dann noch bis Lwowo, auf sehr schöner Nebenstraße bis nach Makarewo, dann mit der Fähre über den Fluss, sonnig bei 22 Grad

Da Nowgorod auf dem erhöhten Wolgaufer liegt, sehen wir noch lange die Silhouette der Stadt. Die Kuppeln der Sakralbauten im und um den Kreml leuchten und glitzern golden in der Morgensonne. Aus der Stadt heraus fahren wir durch die sozialistischen Vororte, Plattensiedlungen aus den 70er und 80er Jahren. Allerdings auch hier ist die Sanierungswelle schon über die Gebäude gerollt, ich bedauere es ein wenig, denn ich wollte noch ein paar wunderbare schwarz/weiß Aufnahme von tristester Platte haben. Naja, vielleicht klappt es auf der anderen Seite des Urals. Allerdings darf man nicht zu nahe hinsehen, denn so mancher Schutthaufen, der zwischen den Gebäuden schon 15 Jahre lagert ist inzwischen vom Löwenzahn überwachsen und viele Wege sind und werden wohl ewig Trampelpfade bleiben. Es ist halt die ewige russische Schlamperei. Als wir vorgestern im Hotel eingecheckt hatten und sich der Prozess ewig hingezogen hat, meinte ich zu Barbara, dass ich jetzt begriffen habe, warum die Chinesen und die Vietnamesen die Russen wieder aus dem Land rausgeschmissen haben. Und es ist wirklich so, während seit meiner ersten großen Tour vor 19 Jahren Russland schon genauso vor sich hin dümpelte, war China damals noch ein Wüste in vielen Beziehungen. Heute hat China Russland weit zurück gelassen, was Industrialisierung, Landwirtschaft, Lebensstandard (der breiten Masse), Infrastruktur ganz besonders, sowie Tourismus und Service betrifft. Und Vietnam, das ja schwerere Vorraussetzungen und einen noch späteren Start in den Pseudokapitalismus hatte ist auf dem Wege mit mächtigen Schritten.

Wir holpern dann also mit sehr viel Verkehr aus der Stadt, biegen dann aber auf eine kleine Straße ab. Diese führt uns 80 Kilometer nur durch kleine, schöne Dörfer, Birkenhaine und Kiefernwälder. Es ist sooo erholsam nicht auf der schrecklichen M7 zu brettern, wo man jedes Auge für die Landschaft verliert, weil man sich nur auf den schmalen Seitenstreifen und die Löcher konzentrieren muss.

In Makarewo gibt es ein großes Kloster direkt an der Wolga, leider verpassen wir die Führung und so können wir nur in dem verwilderten garten herumlaufen. Auch hier wieder der Widerspruch. Die Kuppeln der Kathedrale sind vergoldet und zwischen den Gebäuden sammelt sich der Müll und einige Nebengebäude sind am Zusammenbrechen.

Wir haben Glück, es gibt hier eine Föhre über die Wolga und die fährt sogar eine Stunde später. Bis dahin liegen wir noch ein wenig in der Sonne, nachdem wir den nahe liegenden Laden geplündert haben.

Die Überfahrt dauert 45 Minuten und niemand kommt kassieren, erst beim Verlassen des Kahns stoppt uns die Schiffsmatrone mit stinkiger Laune, wo unsere Tickets seien, der Kommunismus sei vorbei. Wegen der Fahrzeuge auf dem Schiff hatten wir das Kassenhäuschen nicht gesehen. Wegen des rauen Tones der Dame, spielen wir kurz mit dem Gedanken, einfach aufzusteigen und weiter zu radeln, hinterlassen dann aber doch unsere 25 Rubel pro Rad.

In Luiskowo gibt es ein sehr schäbiges Hotel, ohne Dusche und mit Gemeinschaftstoilette, betrieben von zwei Damen, die hier auch schon mindestens 20 Jahre arbeiten oder besser: Dienst schieben. Als ich nach einer Karte oder Telefonnummer frage (ich sammle ja die Adressen für die nächste Tour), dreht sich die eine um und fragt ihre Partnerin: „Sag mal, ham’ wir hier Telefon?“-„Was fürn Telefon?“ Schnell verabschiede ich mich und empfehle noch das Hotel-Schild gegen ein Museums-Schild auszutauschen.

Noch einmal folgen 30 freudlose Kilometer auf der M7, die Trucks blasen an uns vorbei und der Krach ist unglaublich. Nach der guten Erfahrung mit der Nebenstrecke muss ich mir etwas einfallen lassen, aber so richtige Parallelstrecken gibt es nicht und so erhöht sich immer gleich die Kilometerzahl massiv, der Weg am Nordufer der Wolga heute war bestimmt 30 bis 35 Kilometer länger als der Highway.

45. Tag: Montag, der 30. Mai 2011

Montag, den 30. Mai 2011

Auf den Hügeln an der Wolga

Ruhetag in Nishny Novgord mit Stadtspaziergang

Am Morgen leuchtet die Sonne schon wieder in den schönsten Farben am Zusammenfluss von Wolga und Oka., Unser Hotel sieht zwar von Außen aus, als stamme es aus den 70er Jahren, was es auch tut, aber die Räume sind alle neu gmacht und die Aussicht ist mehr als grandios.

Der Vormittag steht erst einmal der pesönlichen Pflege zur Verfügung. Wir versuchen die weiße Farbe der T-Shirts wieder herzustellen und ich rasiere mich auch mal wieder. Dann falle ich noch einmal eine Stunde ins Bett, nachdem ich etwas lustlos am Blog geschrieben habe. Die Erkältung, die sich gestern angebahnt hat, hat bei mir heute richtig zugeschlagen, hoffe nur, dass ich morgen wieder fit bin.

Mittag brechen wir dann zu einem langen Spaziergang durchs Zentrum auf. Die Stadt lohnt sich wirklich. Blickt man vom erhöhten Ufer herab auf die beiden großen Flüsse, sieht man die goldenen Kuppeln des Blagoweschenski Klosters, ein reiner Männerverein mit striktem Fotoverbot. Barbara wickelt aber einen der Herren so ein, dass sie doch ihre Bilder machen darf.

In der Stadt gibt es jede Form von Transportmitteln, ein U-Bahn, Straßenbahn, die in russischen Städten überall üblichen Trolleybusse (Oberleitungsbusse) und die „Marshroutkas“, kleine Busse, die ohne Fahrplan auf bestimmten Strecken fahren und die Passagiere einsammeln, auf dem land braucht es dazu nicht einmal einer Haltestelle.

Eigentlich war ja von hier einmal die Weiterfahrt per Boot angedacht, vielleicht bis Perm oder so, aber die Schiffe verkehren erst ab Mitte Juni und dann auch noch unregelmäßig.

Zurück ins Zentrum, welches recht ordentlich renoviert ist, es gibt lange Straßenzüge mit Gebäuden im Neoklassizismus aus dem vorigen Jahrhundert und überall auch Kirchen und Kathedralen. In den Hinterhöfen dagegen sieht es eher noch sowjetisch aus. Seit dem 13. Jahrhundert ist die Stadt ein wichtiges Handelszentrum und der Reichtum spiegelt sich in der Stadt wieder. Auf den Hügeln thront ein gewaltiger Kreml über der Stadt. Die Russen bezeichnen die Stadt auch als dritte Haupststadt, nach Moskau und St. Petersburg, oder es wird auch gesagt Petersburg ist Russlands Haupt, Moskau das Herz und Nishny Novgorod das Portmonnaie.

Fürt Touristen ist die Stadt noch gar nicht so lange zugänglich. Während des zweiten Weltkrieges wurden viele Rüstungsbetriebe aus dem Westen hierher verlagert. Die Deutschen haben versucht mit Luftangriffen, die Produktion auszuschalten, aber es ist ihnen dank der Luftabwehr nicht gelungen. Damal wurden hier Panzer und „Katjuscha“ Raketenwerfer produziert. Noch heute werden hier die MiG 29 und MiG 31 hergestellt, ebenso gibt es ein großes Werk für LKWs. Deshalb war die Stadt bis 1991 gesperrt.

Heute zieht sich vom Kreml durch die Stadt eine lange Einkaufsmeile mit teuren Markenläden und Fastfood, wie in jeder anderen Stadt in Europa auch. Nett sind die vielen Bronzefiguren, die überall verteilt sind, mal ein Radfahrer oder eine Dame beim Spaziergang oder ein Fotograf.

Wegen meiner Erkältung verabschiede ich mich schon bald wieder und verschwinde noch einmal im Bett, am Abend muss ich noch mein Blog vollenden und morgen geht es um 6 Uhr schon wieder raus. Und es wird richtig spannend, denn wir versuchen uns am Nordufer der Wolga durchzuschlagen, einige Karten zeigen eine durchgehende Straße, andere nicht und ebenso sieht es mit der Fähre aus, es heitßt also: „Adventure is out there!“ Und mit Internet rechne ich in 4 Tagen in Kasan wieder. Bis dahin viele Grüße an alle!

44. Tag: Sonntag, der 29. Mai 2011

Sonntag, den 29. Mai 2011

Schluss mit unplattbar

Neuer Rekord: 170 km von Simonzewo nach Nishny Novgorod, 580 hm, zweite Hälfte auf der Nebenstraße bei bis zu 25 Grad und Sonne, schön müde und fertig am Ufer der Wolga

Wir haben um 8 Uhr schon die ersten Kilometer hinter uns und dann passiert es nach 3600 Kilomnetern das erste Mal! Miriams vorderer Reifen verliert schnell die Luft, der erste Plattfuß. Klassischer Durchstich von Irgendetwas und damit ist die Unplattbarkeit wieder einmal vorbei, aber es aht doch recht lange gedauert, wenn ich an Athen-Beijing zurückdenke, das hatten wir den ersten Platten schon in der „Schlammschlacht bei Marathon“ und das nach vielleicht 100 Kilometern. Der Schlauch ist schnell geflickt und dann geht es weiter und uns nervt langsam die große Straße. Glücklicherweise gibt es nach 80 Kilometern eine nebenroute und es ist einfach schön auf der kleinen Straße zu fahren. Man hört wieder die Geräusche der Natur, die Vögel zwitschern und die Mücken surren. Ich möchte wissen, welcher Idiot das Gerücht in die Welt gesetzt haben, das Mücken tagsüber nicht stechen und inaktiv sind. So nicht die gemeine russische Mücke, egal on man sich in einer Stadt befindet oder durchs Gras streift, letzteres ist besonders extrem, das sich dasnn ganze Horden von Tieren auf einen stürzen und aussaugen. Besonders schwierig werden so Toilettengänge in der freien Natur.

Am frühen Nachmittag fangen wir an zu zweifeln, ob es eine gute Idee war, die Megaetappe bis Nishny Novgorod in Angriff zu nehmen, mich trifft die Lustlosigkeit bei 130 Kilometern und dauert ungefähr 10 schwere Kilometer, dann geht es wieder. Inzwischen liegt die Silhouette von Novgorod und nachdem wir dann die ersten Vororte der Millionenstadt überwunden haben liegt die Oka, der Fluss, der hier in die Wolga mündet, vor uns. Auf der anderen Seite geht es dann noch einmal 150 hm straff nach oben, die Stadt liegt auf einem Hügel, sehr zur Freude von uns Radlern; ein 9% Hammeranstieg nach 165 Kilometern mit Gepäck. Aber es geht leichter als gedacht und wir laufen dann ein Hotel mit wunderbarer Sicht über die Stadt an.


Heute gibt es wohl kaum einen, dem Nichts weh tut und bei mir bahnt sich eine Erkältung an, das hat mir gerade noch gefehlt! Beim Einchecken braucht die Dame Ewigkeiten, ihr Kartenlesegerät funktioniert nicht richtig und sie will uns vor dem Bezahlen nicht auf die Zimmer lassen. Nachdem wir vier Karten durchprobiert haben, werde ich dann richtig ärgerlich, gibt sie sich mit einem kleinen Deposit zufrieden, schließlich hat sie ja auch noch unsere Pässe. Wir schaffen es dann auch nicht mehr in die Stadt, so müde und fertig sind wir, aber Ausblick auf den Sonnenuntergang über den abendlich beleuchteten Kathedralen ist einfach grandios. Zum Abendessen haben wir gerade noch einmal Appetit auf eine Suppe, dann fallen wir ins Bett und träumen nach der etwas ruhigeren Tageshälfte heute nicht von vorbeirauschenden Trucks.

43. Tag: Samstag, der 28. Mai 2011

Samstag, den 28. Mai 2011

Trucks und Ritterspiele

141 Kilometer von Petuschki nach Simonzewo über Wladimir, 600 hm auf der Schnellstraße bei sonnigen 22 Grad

Kaum haben wir keinen Arzt mehr dabei, fangen die kleinen Problemchen an, ich hatte schon gestern mit einer Magenverstimmung zu kämpfen, heute kommt Gerhard nicht vom Topf los. Trotzdem kommen wir recht zeitig los. Die Übernachtung im Motel war nicht schlecht, einmal nicht zu teuer und es gab tolle Zimmerchen mit kitschiger Seidentapete. Unten im Restaurant war auch das Essen nicht ganz übel, aber es hat trotzdem zu Gerhards Übelkeit beigetragen. Wir haben beschlossen heute ein gutes Stück weiter als geplant zu fahren, vielleicht schaffen wir es dann morgen sogar bis Nishny Novgorod und haben dann einen Tag als Reserve.

Die Fahrt auf dem Highway M7 ist recht öde, der Verkehr rauscht dicht an dicht an uns vorbei. Allerdings sind die Straßenbeläge recht ordentlich, meistens gibt es einen asphaltierten Seitenstreifen und nur an wenigen Stellen wird es richtig eng. Russische Kraftfahrer sind überhaupt nicht auf Radfahrer eingestellt, nur die wenigsten schlagen einen kleinen Bogen, die meisten ziehen haarscharf an uns vorbei. Man muss also ständig auf der Hut sein und darf keinen Schlenker nach links machen, beispielsweise, um einem Loch auszuweichen.

Etwas ruhiger wird es, als wir uns für die Stadtdurchfahrung von Wladimir entscheiden. Die Stadt hat richtig Charme und jede Menge Sehenswürdigkeiten. Am Eingang zur Altstadt steht Goldene Tor um das wir erst einmal eine Runde drehen und die Demetriuskathedrale trägt sogar das Siegel der UNESCO. Hinter der Kathedrale hat man eine wunderbare Aussicht und zu uns dringt lauter Kampflärm. Das müssen wir uns näher ansehen, dort finden Ritterfestspiele statt und mit Rüstungen bewehrte Burschen schlagen kräftig aufeinander mit Schildern und Stöcken aufeinander ein und scheinen sichtbaren Spaß an der Sache zu haben. Wir sehen und staunen ein wenig bevor wir uns wieder auf’s Rade schwingen. 2014, bei meiner nächsten Tour hierher, werde ich auf alle Fälle in der Stadt übernachten, denn das Zentrum mit vielen Gebäuden aus dem 18. und 19. Jahrhundert ist einen langen Stadtbummel wert.


Leider müssen wir dann wieder zurück auf die Hauptstraße. Ganz bis nach Wjasniki schaffen wir es nicht, die Hälfte unserer Krieger ist nach den 140 Kilometern recht geschafft und so können wir uns vor allem nach dem Essen nicht mehr aufraffen, noch einmal aufs Rad zu steigen. Dazu kommt, dass das Motel unschlagbar günstig und dazu noch blitzsauber ist. Dafür wollen wir am nächsten Morgen noch zeitiger los, möglichst schon um 7 Uhr.