10. Tag: Montag, der 2. Februar 2015

3. Februar 2015

Auf die Insel

Mitte der Fähre von Rack Gia nach Phu Quoc, noch einmal 15 km mit dem rad, dann entspannen am Strand, opulentes Mahl auf dem Nachtmarkt, Sonne bis 36 Grad

Mit den Rädern auf die Fähre ist kein Problem, die werden hinten auf dem Außendeck des Schnellbootes vertäut und wir haben noch Zeit fürs Frühstück vor der Abfahrt. Pünktlich um 8 Uhr dröhnen die Dieselmotoren und dann geht es mit 50 km/h über die Wellen raus aufs Meer. Das ist ruhig und glatt, aber auf dem Oberdeck hat man wenig Spaß, die Gischt spritzt zu sehr und die Motoren sind zu laut. Also bleibt nur der chinesische Kung-Fu Film in der Kabine.

Nach etwas mehr als zwei Stunden legen wir auf Phu Quoc an, die Räder werden wieder abgeladen und wir müssen die Insel noch einmal überqueren. das dauert nicht lange und so geht es eine knappe Stunde über kleine Hügel, Palmenhaine und Pfefferplantagen bis nach Duong Dong.

Unsere Bungalows sind mehr als idyllisch direkt am Meer, wir stürzen uns ins Wasser, welches vielleicht 26 Grad hat, bei der Hitze am Strand trotzdem eine gute Abkühlung, danach noch einen Mittagsschlaf und dann wieder ab ins Meer.
Der Sonnenuntergang ist grandios und ein wenig später radeln wir noch einmal isn Städtchen, Schlendern über den Nachtmarkt und bestaunen die Stände mit Fisch und Kitsch und ziehen in eins der vielen Lokale ein. Einen großen Fisch gibt es, ein Kilo Shrimps und noch Muscheln und Schnecken und dazu kühles Bier. Auch so kann Urlaub aussehen, nicht immer nur radeln bis die Wadeln schmerzen :)

9. Tag: Sonntag, der 1. Februar 2015

3. Februar 2015

Zum Meer

103 km von Can Tho nach Rach Gia, letzter Tag durchs Mekongdelta, alles noch einmal sehr eindrucksvoll, Sonnenuntergang am Meer in Rach Gia, alles bei Sonne bis 34 Grad

Heute brechen wir eine Stunde eher auf und das war eine gute Entscheidung, denn es wird langsam wärmer und wärmer und die Temperaturen werden langsam so, wie ich es von den letzten Jahren gewohnt bin, es geht langsam aber sicher auf die 35 Grad zu.

Am Anfang gibt es noch einmal ordentlich Verkehr, dann werden die Straßen kleiner und kleiner, daie Landschaft ist aber ganz anderes als an den Vortagen. Heute bestimmen lange, gerade Kanäle das Bild und dazwischen unendliche Reisfelder und kaum noch Palmen und keine Drachenfrüchte mehr.

Auf den Kanälen tuckern kleine und mittlere Boote umher und überall herrscht geschäftiges Treiben, Schweine, Mopeds und Baumaterial wird hin- und hergefahren. Über die Kanäle gibt es hunderte von Brücken, manche breit und groß, andere bestehen nur aus ein oder zwei Baumstämmen. Während wir langsam auf die Hafenstadt Rach Gia zufahren genießen wir noch einmal die Mekonglandschaft, ab heute Abend wird es dann wieder ganz anders aussehen.

Langsam wird der Verkehr wieder dichter, drei kleine Städte folgen aufeinander und dann ereichen wir das Meer. Fischeboote schaukeln in leichten Wellen im Hafen und wenig später versinkt die Sonne im Meer.

Unser Hotel ist supergut, es gibt sogar einen kostenlosen Taxiservice zum Restaurant. Das ist ein lokaler Laden mit vielen Gästen und super frischem Seafood. Lokal bedeutet in Vietnam natürlich sehr laut, man kann sein eigenes Wort kaum verstehen, dazu kommen noch Straßenmusiker und Mopeds. Ruhig dagegen wird die Nacht im Hotel, nur das Meer rauscht mich ein wenig in den Schlaf.

8. Tag: Samstag, der 31. Januar 2015

3. Februar 2015

Schwimmender Markt

Bootsausflug zum Schwimmenden Markt und Schlendern durch Can Tho

Genau halb sechs fängt der Motor an dem kleine Boot zu tuckern an und wir fahren auf den dunklen Mekong hinaus, gerade einmal vier Leute passen ins Boot, deshalb habe ich zwei Boote angemietet. So richtig wach ist keiner von uns, aber das wird nach dem ersten Kaffee und der kommt bald. kaum erreicht man die ersten Schiffe und Boote, die hier mit Obst und Gemüse voll beladen vor Anker liegen, kommen sofort die fliegenden Händler in kleinen Boote und umschwirren die Touristenboote und verkaufen Kaffee, Früchte und auch Nudelsuppen. ist schon erstaunlich, wie man das gesamte leben auf Wasser umstellen kann, nach fünf Generationen wachsen dann bestimmt auch Schwimmhäute.

Vielleicht 60 größere und mittlere Schiffe und Boote liegen hier vor Anker, dann kommen aus der Umgebung die Zulieferer und Verteiler und es setzte ein reges be- und entladen ein. Melonen wechseln bergeweise den Besitzer und werden dann flussabwärts davon geschippert. An den Fahnenstangen hängt eine Ananas, oder Wasserrettich oder ein Bund Lauchzwiebeln, so weiß man schon auf die Ferne, was hier gehandelt wird. Eine gute Stunde können wir das Treiben hier bestaunen, mit unseren kleine Booten können wir überall durchschlüpfen.

Die Händlerfamilien wohnen auf den Booten, aus manchem Fenster winken die Kinder, ein Hund tobt übers Deck und auf dem Vorschiff steht und kräht ein stolzer Hahn. Überall gibt es etwas zu sehen und zu staunen. Hinter dem Markt biegt unser Boot dann in einen kleine Kanal ein und wir schippern den Leuten faktisch am Wohnzimmer oder der Küche vorbei, ein Junge hängt draußen auf der „offenen“ Toilette und lässt sich durch die Touristenboote überhaupt nicht stören. Die Häuschen am Kanalarm sind auf Stelzen gebaut, entweder aus Beton oder aus manchmal beeindruckend dünnen Stöcken und Stämmen. Doch der Untergrund ist eben weich und schlammig und so manches Häuschen Schlagseite und schein in den Fluss rutschen zu wollen.

Wir stoppen an einer Fabrik für Reisnudeln, was trotz der vielen Touris recht interessant ist, Reismehl wird zu einem dicken Brei verarbeitet, der wird auf ein Dämpfsieb gestrichen und nur wenige Sekunden gedämpft, dann abgezogen und im Freien getrocknet, diese Reiskekse werden dann durch eine große Nudelmachine gejagt und heraus kommen die Reisnudeln, die man natürlich hier gleich auch in einer Suppe probieren kann. Und auch leckere Reismehlpfannküchlein.
Dann tuckelt unser Boot wieder eine Stunde den Mekong herunter zurück zum Hotel, hier gehen wir dann eigene Wegen, ich betreibe ein wenig Augenpflege und schreibe mein Blog und mache noch einen Spaziergang. Auf die Tempel verzichte ich in diesem Jahr, schlendere nur über den schönen Markt und durch ein paar kleine Handwerkergassen. Hier ist man Bootsmotoren, Schiffsschrauben und andere Sachen, die mit Fischerei und Schifffahrt zu tun haben, spezialisiert.
Der Markt wird auch wieder von Fisch und Gemüse dominiert und ist sehr bunt und durcheinander. Dazu kommen kleine Plastikbäume mit Goldpapier umwickelt, rote Briefumschläge und anderer Kitsch in Rot und in Gold. Das Tet-Fest, das vietnamesische Neujahr naht, dann wird eine Woche lang jegliche Tätigkeit im Lande flach liegen und kaum ein Restaurant geöffnet haben. Alle fahren zu ihren Familien und begehen dort das Fest. Auf dem Nachtmarkt gibt es einen Stand mit „Weihnachtsbäumen“, das sind hier kleine Orangenbäume, die müssen zum Tetfest natürlich neu austreiben, deshalb werden die Bäume hier gerade mit mühevoller Handarbeit entlaubt, damit sie in zwei Wochen, pünktlich zum Fest frische kleine Blätter austreiben können.

Zum Abend wird wieder einmal ein Abschied fällig. Thomas und Marie wollen noch ein paar Tage länger in Can Tho bleiben und wir sitzen lange im Lokal und reden noch einmal über die letzten Wochen, Tage und Eindrücke und hoffen auf ein Wiedersehen auf einer weiteren Tour, oder vielleicht sogar schon in Siem Reap oder Phnom Penh, die Welt ist ja schließlich ein Dorf. Also dann Tschüss Thomas und Marie, alles Gute und für den Leser hier auch Thomas Blog: www.tokiunterwegs.de

7. Tag: Freitag, der 30. Januar 2015

31. Januar 2015

Leben am Kanal

100 Kilometer von Tra Vinh nach Can Tho, nur auf kleinen Straßen und winzigen Pfaden an Kanälen und Kanälchen entlang, Sonne bis 32 Grad

Gleich neben dem Hotel ist ein phantastischer Nudelsshop, ich habe alle Mühe zu erklären, dass es sich um einen vegetarischen Laden handelt, so gut sind die Fleischimitate, einer der besten Suppen, die wir auf der Reise hatten. Kaffee gibt es auch dazu, gleich vom Laden nebenan.

Am Ortsausgang finden sich ein paar schöne Tempel, neu für uns ist, dass es keine chinesischen Tempel, sondern Khmertempel sind. Die Architektur mit den hochgezogenen Giebeln und viel Goldauflage erinnern an Tempel in Thailand, ist ja auch die gleiche buddhistische Richtung. Es gibt nicht mehr so viel Kitsch, dafür mehr Buddhadarstellungen, vor den Tempeln befindet sich meist ein kleiner Park, in dem mit Gipsfiguren Szenen aus Buddhas Leben dargestellt werden. Auch die Gesichter der Menschen haben sich verändert, in der Region hier leben schon sehr viel Khmer.

Die Straßen heute gehen über unzählige kleine Brücken an Kanälen und Kanälchen entlang, ich plane heute wieder eine meiner berüchtigten Abkürzungen und wie biegen auf einen winzigen Pfad ab, der ist kaum einen Meter breit, mal asphaltiert, mal betoniert, manchmal auch nicht, aber es ist ein pure Freude, bei den Leuten fast durch das Wohnzimmer zu fahren. Die Leute in ihren Hütten schauen uns immer etwas komisch an und rätseln, wie wir uns hierher verirren konnten. Zum Mittag sind wir wieder auf der geplanten Strecke, Obst und Nudelsuppe gibt es, bevor wir uns an die nächste Abkürzung wagen.

Der Weg führt uns leider nicht ganz dorthin, wohin wir wollten und macht mächtige Schlenker, schließlich müssen die Wege den Mekongarmen und Kanälen folgen. Aber es ist so schön, dass ich die Strecke mit Sicherheit für das nächste Mal übernehmen werde. Wieder gibt es schmalste Wege und die Brücken werden auch immer kleiner.

Irgendwann taucht dann aber die Mekongbrücke vor Can Tho am Horizont auf, knappe 15 km sind wir mehr gefahren, aber es war bisher der abwechslungsreichste Tag. Eigentlich wollen wir dann noch in ein „besseres“ Restaurant, snacken uns aber auf dem Markt durch die Stände, dort gint es hauptsächlich leckeres vom Grill.

Zeitig verschwinden wir ins Bett, zwar haben wir morgen Ruhetag, aber wir wollen einen Bootsausflug zu den schwimmenden Märkten machen und der startet zu der völlig unbuddhistischen Zeit von 5 Uhr 30.

6. Tag: Donnerstag, der 29. Februar 2015

31. Januar 2015

Radler der Kokosnuss

80 Kilometer von My Tho nach Tra Vinh auf winzigen Straßen durchs Mekongdelta, bei Sonne und 34 Grad

Sonne ohne Ende seit dem frühen Morgen, um halb acht steigen wir auf die Räder und fahren erst einmal zum Tempel. Aber dieser ist kein buddhistischer, sondern ein Cao Dai. Der Cao Dai ist eine eigen Religion hier aus Vietnam, der Religionsgründer hat einfach alle Religionen zusammen gemixt und nun wacht das Auge Gottes, eingerahmt von einem Dreieck über die Seelen. Der Tempel ist nur von außen bunt, von innen eher beschaulich und schlicht.

Der erste Mekongarm liegt direkt bei My Tho und darüber führt eine große Brücke, so haben wir heute fast schon einen „Berg“ zu fahren und fasz 60 Meter über dem Wasser können wir auf die Schiffe herunterblicken, die unten ihre Bahnen ziehen. Bis in die idyllische Stadt Ben Tre geht es 15 Kilometer auf der Hauptstraaße entlang, dort setzen wir uns in die Hafenstraße und genießen bei Kaffee und Früchten das bunte Leben. Bote werden be- und entladen, durchtrainierte Körper schleppen die schweren Säcke. Der Kaffee ist überaus gut und die Früchte dazu eine Gedicht, zwar ist die Mango noch nicht ganz reif, aber ein wenig säuerlich ist auch sehr aromatisch.

Auf der anderen Seite des Flusses folgen wir dem kleinen Pfad an einem weiteren kleinen Mekongarm. Hier in den winzigen Siedlungen dreht sich alles um die Kokosnuss. Zwischen den Dörfern riesige Kokosplantagen, dann werden die Kokosnüsse geschält, gespaltet und die Nuss geöffnet und das Mark heraus gekratzt. Bis auf das Spalten ist alles Frauenarbeit. Wir verteilen in der Fabrik eine Runde mit Keksen und dürfen dafür etwas Kokos an Wegzehrung mitnehmen.
Auch auf den Flüssen und Kanälen dreht sich alles um die Nuss. Kähne mit Kokosnüssen werden entladen, leere Schalen beladen, die kommen dann in eine andere Manufaktur und werden die Fasern gewonnen und getrocknet. Unsere Pfade werden immer kleiner und schmaler und es erscheint wie ein Wunder, dass man irgendwo wieder auf einer größeren Straße herauskommt. Weiter geht es dann zum nächsten Mekongarm und auf eine belebten kleinen Fähre über den Fluss zum nächsten Kokosnussparadies.

Kurz vor Tra Vinh dann eine weiter Fähre und dann rein ins Städtchen. Das Hotel ist einfach, aber sauber, leider haben ich wie jedes Mal hier das Problem ein Restaurant zu finden. Der einzige ordentliche laden um die Ecke hat geschlossen und in der ganzen Stadt gibt es nur Nudelstände. Nach ein wenig Lauferei haben wir dann doch noch Glück und bekommen eine Mahlzeit ohne Nudeln. Und die ist nicht einmal schlecht, eine schöne Portion an gebratenem Gemüse. Zwar hatten wir vegetarisch bestellt, aber es war mit Tintenfisch, aber unser Vegies können das akzeptieren. Morgen sind wir dann wieder in einer größeren Stadt und das sieht es viel besser aus mit der Versorgung.