Archiv: 2011 Ho Chi Minh Pfad

19. Tag: Dienstag, der 15. Februar 2011

Dienstag, den 15. Februar 2011

Zerbombte Wunderwelt

90 km mit dem Moped nach My Son zu den Tempeln der Cham, leider nur armselige Überreste, ruhiger Tag bei bis 28 Grad und ein bisschen Sonne

Nach dem üppigen Frühstück leihen wir uns Mopeds und düsen in Richtung des 45 km entfernten My Son. Auch diese Städte gehört zum Weltkulturerbe und wir manchmal als Angkor Wat Vietnams bezeichnet, entsprechend hoch sind unsere Erwartungen. Ich mag das Mopedfahren nicht sonderlich, denn das Sitzen auf dem Gefährt gefällt meinem Rücken überhaupt nicht und nach einer Stunde im Lärm des Motors und der Straße bin ich recht angespannt, aber für einen Tagestrip mit dem Rad war es uns dann doch zu weit, schließlich haben wir noch Ruhetag.

Nach anderthalb Stunden Fahrt erreichen wir die historische Städte der Cham, man vermutet hier ein religiöses Zentrum und Begräbnisstellen der Cham König, die Bauwerke sind zwischen 700 und 1300 Jahren alt. Das besondere sind die Ziegelbauten, die Ziegeln wurden mit einem Baumharz fugenfrei verklebt, so dass sie die Jahrhunderte recht gut überstehen konnten. leider wurde das gebiet von den Amerikaner gründlich zerbombt und so bekommt man nur ein blassen Eindruck von der einstmaligen architektonischen Schönheit des nicht sehr großen Areals. Mit uns laufen noch fünf Busladungen mit Franzosen, Polen und Spaniern herum und es ist ein ziemliches menschliches Gewühl. Nach knapp zwei Stunden treten wir dann die ermüdende Rückfahrt an, jeder nutze den Rest des Nachmittags für sich, für einen weiteren Bummel in Hoi An oder für ein Mittagsschläfchen oder für ich für meine Arbeit im Internet, das netz ist zwar lahm, aber wer weiß, wann wir wieder ein Netz bekommen.

Grandios ist das Abendessen im „Morning Glory“, hier haben wir gestern Plätze bestellt und sind begeistert von dem Mahl, gefüllte Tintenfische, Aubergine mit Knoblauch, Thunfisch und Muscheln stehen auf unserem Speisenplan und wie üblich zu viel.

Ich gönne mir am Abend gegenüber dem Hotel noch eine Massage für meinen vom Mopedfahren zerschundenen Rücken und schlüpfe gut durchgeknetet um 23 Uhr ins Bett.

18. Tag: Montag der 14. Februar 2011

Montag, den 14. Februar 2011

Lustwandeln im Weltkulturerbe

Schöner langer Stadtspaziergang in Hoi An, wandeln durch schmale Straßen, belebte Gassen, alte Häuser und über quirlige Märkte bei 26 Grad, Wolken und einem Nieselschauer

Hoi An bietet wirklich alles was wir zu unserem Ruhetag brauchen, saubere und nette Hotelzimmer, die zumal mit 20 USD nicht zu teuer sind, ein dickes Frühstücksbuffet und ein Besichtigungsprogramm, das interessant und nicht anstrengend ist.

Seit dem 12. Jahrhundert wurde in der Stadt Handel getrieben und seit dem 15 Jahrhundert wurde es zu einem der wichtigsten Seeumschlagplätze, vor allem für Waren aus China und den beginnenden internationalen Seeverkehr. Viele Chinesen und Japaner errichteten hier ständige Handelsvertretungen und beeinflussten entsprechend den Baustil in der Altstadt. Heute kann man in der theoretisch verkehrsberuhigten Zone spazieren gehen, es gibt ein Altstadtticket, das zur Besichtigung von fünf aus 18 alten Gebäuden berechtigt.

Den gewaltigsten Wandel in der Stadt hat jedoch die Tourismusindustrie herbeigeführt, doch im Gegensatz zu Hue, stören uns heute die die Langnasen aller Herren Länder nicht. In den vielen Gassen und Straßen trifft man auf sie herdenweise, aber man findet zum Beispiel auf dem Gemüse und Fischmarkt immer noch Flecken, wo die Vietnamesen einkaufen, als ob es keine Touristen gäbe. Das Angebot auf dem Fischmarkt ist beeindruckend. Kleine Fische mit großen roten Augen liegen neben Thunfisch und Garnelen und Tintenfischen gestapelt und auf dem Gemüsemarkt strahlt alles in appetitlichem Grün.

An kleinen Ständen gibt es hervorragende kleine Gerichte, Reis mit Seafood oder kleine Grillstände mit lokalen Frühlingsrollen zum selbst bauen. Dazu bekommt man einen Grillspieß mit Fleisch, Salat und Kräuter, trockenes Reispapier und einen feuchten Reisnudelkeks, ales wird ins Reispapier gerollt und der Spieß heraus gezogen. Nur der Kaffee hat in der Stadt sehr gelitten, wir vermissen die dicke, kaum durch den Filter tropfende Brühe, hier wird eher Blümchenkaffee serviert, aber wir sind zuversichtlich, ab übermorgen sind wir im zentralen Hochland unterwegs, da wird das essen wieder monotoner, aber dort kommt schließlich das aromatische Schwarzgetränk her.

Die Häuser werden immer noch von den Familien bewohnt, lang und schmal und meist zwei bis drei Stockwerke geht es in die Tiefe, hinten meist ein kleiner Hof mit Brunnen. Man zählt auf die Familientradition und die Töchter und Enkel und Urenkelinnen führen die Touristen gerne durchs Haus, da wird dann beim Erzählen gern mal ein Auge zugedrückt, uns erklärt sich die hübsche Dame als siebente Generation der Handelsfamilie, den nachfolgenden Franzosen stellt sie sich schon als Sprössling der achten Generation vor.

In der Regenzeit steht die Stadt jedes Jahr unter Wasser, in manchen Häusern markieren Leisten eindrucksvoll die Hochwasserstände, aber hier kommt kein Gerhard Schröder und verteilt Steuermillionen, sondern man zieht einfach die Möbel und Gegenstände aus dem Erdgeschoss ins obere Stockwerk, entsprechende Luken sind schon in den Boden eingelassen und wartet, bis nach drei vier Tagen das Wasser wieder abgelaufen ist.

Während es ein wenig vor sich hin nieselt genießen wir in einem Kaffee an der Promenade am Ufer des Flusses den Ausblick auf das bunte Treiben, viel könnte man noch hier machen, mit einem Kahn durch die Reisfeldlandschaft tuckern, eine Fahrt mit der Fahrradrickshaw machen, sich massieren lassen, ein Tag ist hier schnell vorbei.

Am Abend dinieren wir in einem besseren Lokal in der Altstadt und probieren einige lokale Spezialitäten, nur auf die Hoi An Nudeln hat keiner Lust, aber die gedämpften Teigtaschen und die Wontons waren nicht schlecht, besonders der Pflaumen-Chili Dip war grandios. Wie immer essen wir zu viel und sind danach zu müde, um das Nachtleben der Stadt zu erobern, leider spielt sich dann dieser Teil im Hotel ab, mit angetrunkenen Backpackern, die reihenweise die Zimmertüren durchklopfen, um irgendwen zu finden.

Trotzdem war es ein richtige schöner und gemütlicher Tag und ein tolles Kontrastprogramm zu unseren anstrengenden Radeltagen.

17. Tag: Sonntag, der 13.Februar 2011

Sonntag, den 13. Februar 2011

Wolkenpass in Wolken

132 km von Hue auf der A1 bis Danang und auf Strandpromenade weiter bis nach Hoi An, 770 hm über den Wolkenpass, zwischen 18 und 26 Grad, dichter Nebel und Wolken

Wieder ein hervorragendes Frühstück im gleichen Lokal wie gestern und da wir vorbestellt haben, kommen wir auch 8. 30 Uhr los und wühlen uns aus der Stadt, doch der Verkehr wird und wird nicht dünner, wir sind ja heute auch auf der A1. Es gibt nur eine kleine Straße, wahrscheinlich sogar sehr nett am Meer, aber dazu hätten wir einen großen Bogen schlagen müssen. Also heißt es heute, Emotionen runter fahren, Gehirn und Hörvermögen abschalten und durch. Für solche Zwecke packe ich dann auch schon mal meinen kleinen MP 3 Payer aus und höre irgendwas, war richtig rappelt, beispielsweise ACDC, Boney M. ist auch eine Alternative. Bis Mittag sind wir in Lang Co, hier gibt es einen schönen Strand, aber die Hotels liegen alle an der Hauptstraße und so wirkt der ort eher depressiv, zumal es ziemlich bewölkt ist und manchmal etwas nach Regen aussieht. Zu gucken gab es am Vormittag nicht zu viel, hauptsächlich waren wir damit beschäftigt, im Verkehrsgewimmel zwischen Mopeds, Bussen, schweren LKW und noch mehr Mopeds zu überleben.

Hinter Lang Co geht es dann fast verkehrsfrei zu, denn die Busse, LKW und Autos fahren nicht über den Wolkenpass, der nun vor uns liegt. Hinter dem Berg, der seinem Namen alle Ehre macht liegt dann Südvietnam. Nach den ersten hundert Höhenmetern tauchen wir in dichten Nebel ein und am Ende herrschen kaum noch 50 Meter Sichtweite. kurve um Kurve und Serpentine geht es nach oben, nach 470 Höhenmetern tauchen dann ein paar Buden aus dem Nebel und die Händler schreien sich den Hals raus: „Here Mister, hot Coffee, cool Beer!“ Heino und Joe kommen gleich hinter mir an und die anderen drei folgen zehn Minuten später, wir sind also alle schon recht gut trainiert, für die richtigen Berge, die uns in drei tagen erwarten. Wir trinken einen Kaffee und werfen uns in die Regenklamotten, beim Aufstieg im Nebel sind wir all recht feucht geworden und hier oben ist es auch recht frisch.

Das ändert sich aber schon einen Kilometer weiter, die Nebel reißen auf und wir haben einen schönen Blick über die Bucht vor Danang. nach einer rauschenden Abfahrt sind wir 20 Minuten später wieder auf Meereshöhe und rollen dann in Danang ein. Eigentlich hatte ich geplant, hier im Ort in einem der Strandhotels zu bleiben, aber um noch etwas in der Stadt zu sehen und zu erleben, ist es zu spät und bis Hoi An sind es nur 35 Kilometer, also beschließen wir die kräftige Portion Rückenwind zu nutzen und weiter zu rollen. Ohne Kraft auf die Pedale zu bringen rollen die Räder mit 30 km/h vor sich hin, die Straße ist groß. brei und wenig befahren, so könnte es die 99o Kilometer bis Saigon weiter gehen!

Es wird dann auch ein Easy-Ride, immer am Meer entlang, vorbei an dutzenden Hotelburgen, große Anlagen für mehrere tausend Gäste entstehen und werden gerade aus dem Sand gestampft, man plant gigantisches hier. Genau mit Sonnenuntergang erreichen wir den kleinen Ort Hoi An. Da es eine Touristenhochburg ist, gibt es ebenso viele Langnasen wie Vietnamesen in dem Ort, Hauptattraktionen sind die gut erhaltene Altstadt dieses alten, wichtigen Handelsstädtchens und die Tempelanlage von My Son. Heute und morgen haben wir also Ruhetag und Backpackerprogramm vor uns und am Abend nur noch das Essen. Leider müssen wir uns auf zwei Hotels verteilen, aber das klappt ohne Probleme. Wie schon in Hue bekommt man ein sauberes Zimmer, angenehme Betten und der Service ist guter Standard, die angenehmen Seiten des Massentourismus.

Das Abendessen ist mehr als lecker, Fisch in Bananenblättern, lecker Frühlingsrollen und frittierte Auberginen machen ein rundes Mahl aus und die wieder einmal 130 Kilometer sorgen für einen ruhigen Nachtschlaf nach einer langen und ausgiebigen Duschorgie und einem schönen Chat mit meiner Freundin.

16. Tag: Samstag, der 12. Februar 2011

Samstag, den 12. Februar 2011

Relaxen in der Kaiserstadt

30 km mit Mopeds in und um Hue herum, Besichtigung eines der Gräber aus der Le Dynastie, der Stadtmauern und des Kaiserpalastes, viel Kaffee und langsame Bewegungen bei wolkigen 28 Grad

Jeder bekommt sein Traumfrühstück, Heino Joghurt und Müsli, Armin dicke Sandwichs, Thomas Bananapancake mit Schokolade und ich Baguette, Käse und Butter, dazu schönen dicken Vietnamkaffee. Danach steigen wir auf die Motorbikes und versuchen eines der Gräber in der Umgebung der Stadt zu finden, was gar nicht so einfach ist. Wir landen mit vielen vietnamesischen Wochenendausflüglern beim Grab einer Kaiserin und mischen uns unter das bunte Treiben. Da wir alle schon China Erfahrungen haben, sind die Anlagen eher weniger interessant, denn die Gräber hier sind weder pompös noch richtig alt, noch historisch gut aufbereitet. Aber das Gewimmel der Vietnamesen und die hübsch gemachten Kids machen den Besuch zu einem Erlebnis. Nach dem Grab der Kaiserin will ich die Gruppe noch zu einem weitern Grab überreden, das ich schon einmal besucht habe, aber unter dem Motto: „Wir haben heute Ruhetag!“ gondeln wir zum Mittagessen in die Stadt zurück. Dank der langsamen Bedienung brauchen wir für unsere Kleinigkeiten mehr als eine Stunde und fahren danach ins Zentrum auf der anderen Seite des Parfüm Flusses. Hier wird die Stadt von einer dicken Mauer umwallt, besonders interessant ist es an den Toren.

Auch der Kaiserpalast ist wieder eine bautechnische Enttäuschung und taugt nicht einmal als kleine Kopie des Kaiserpalastes in Beijing. Obgleich dem Weltkulturerbe zugeordnet wird sehr schlampig restauriert und überall liegt Dreck und Bauschutt herum. Wir schließen uns einer Gruppe von vietnamesischen Jugendlichen an und haben unseren Spaß dabei, überall blödsinnige Fotos zu machen. Unter dem gleichen Motto wie am Vormittag kehren wir dann zum Hotel zurück und eine Mütze voll Schlaf am Nachmittag ist auch nicht zu verachten, auch ist es recht stressig, unter so vielen Menschen Moped zu fahren und überall trampeln Touristen herum (Für uns finde ich den Begriff: Reisende besser zutreffend.) Ab morgen sind wir dann wieder unterwegs im wirklichen Vietnam und haben auch wieder satte 100 km vor uns; außerdem geht es dann über den Wolkenpass und damit sind wir schon in Südvietnam.

Für den Abend stehen noch einmal ein dickes Abendessen an und dann vielleicht noch ein entspannende Massage und vorher kann ich noch meine Aufzeichnungen vervollständigen.

15. Tag: Freitag, der 11. Februar 2011

Freitag, den 11. Februar 2011

Tunnel, Irrwege und Fahrt in die Dunkelheit (Overkill I)

160 lange Kilometer von Ho Xa über Vinh Moc und am Meer entlang nach Hue, 451 hm bei idealem Radelwetter um 25 Grad und Rückenwind und Wolkendecke

Wir starten wieder zeitig, denn wir haben das Tunnelsystem von Vinh Moc noch in unser Programm aufgenommen, obwohl wir dadurch ein paar Kilometer mehr haben und so auf 130 km kommen könnten, aber der Abstecher lohnt sich.

Am Meer, nur wenige Kilometer von der Trennlinie, an der sich die vietnamesischen und amerikanischen Truppen gegenüberstanden befindet sich ein 3 km langes Tunnelsystem, in dem bis zu 300 Personen Platz und Schutz vor den massiven amerikanischen Bombardements fanden. Die engen in den lehmigen Boden getriebenen Gänge sind beängstigend schmal, kaum zu glauben, dass hier die Bevölkerung eines ganzen Dorfes über zwei Jahre lebte. Unter der Erde befinden sich kleine Wohnkammern von 2 mal 2 Metern für vier Personen, Brunnen und Toiletten, sowie eine winzige Kranken und Geburtenstation. Schon nach 100 Metern im Tunnel tut mir der Rücken weh von der gekrümmten Haltung und nach 20 Minuten wollen wir eigentlich alle nur schnell wieder an die frische Luft, so stickig ist es da unten und unsere Bewunderung der Kämpfer und Familien im „Untergrund“ kennt keine Grenzen.

Nicht weit weg vom Tunnelsystem in Vinh Moc gibt es einen netten kleinen Badeort, An Duc, hier werde ich für die nächste Tour eine Übernachtung planen, besser als in Ho Xa ist es hier allemal. Der Strand leuchtet sauber und ab und zu gibt es auf dem Meer ein kleines Fischerboot, die Straße geht hoch und runter über kleine mit Pinien bestandenen Hügeln. Leider kommen wir aber recht schnell auf die A1 und müssen uns 35 km den Highway mit den restlichen Nord-Süd-Verkehr Vietnams teilen, etwas Abwechslung von dem Lärm und Verkehr bieten lediglich die Städte Dong Ha und Quang Tri. In letzterer machen wir Mittagspause und beschließen wieder die Nebenstraße zu nehmen. Ich frage nach dem Weg und bekomme recht zufrieden stellende Antworten, aber wir werden doch schon einen Abzweig zu früh in die Landschaft geschickt und der Umweg durch nette kleine Dörfer kostet uns mehr als zehn Kilometer. Der zweite Fehler geht auf meine Kappe, ich verpasse den Abzweig nach rechts auf die parallel zur A1 führende Straße und wir landen direkt am Meer, was auch wieder sehr interessant ist, denn es geht durch Fischzuchtanlagen und Pinienwäldern mir schneeweißem Sand hindurch, allerdings sind so wieder 10 km futsch.

Als wir dann endlich die kleine Straße mit der Nummer 49 B gefunden haben ist es schon recht spät und wir haben noch immer 55 Kilometer vor uns und in knapp zwei Stunden wird es dunkel.

Die Strecke ist dafür grandios, das platte Land ist mehr als platt, an der Straße lösen sich kleine Dörfer und viele Reisfelder ab und in jedem Dorf gibt es drei oder vier kleine Tempel und es werden bald noch viele mehr sein, denn überall werden neue Tempelchen gebaut. Unterwegs treffen wir auf Horden von Schülern, die wohl heute den beginn des neuen Jahres in der Schule gefeiert haben, den die Mädchen sind alle im traditionellen Kleid, dem weißen Ao Dai (Ao Sai) unterwegs.

Als wir dann langsam die großen Seen erreiche wird es dunkel und so sehen wir recht wenig von den Fischern und den Booten und tuckern noch knapp zwei Stunden durch die frühe Nacht und sammeln 160 Kilometer bis Hue. Dort trudeln wir gegen 20 Uhr ein. Die geplante Herberge ist voll, aber gleich daneben bekommen wir unsere Zimmer, auch in ordentlicher Qualität. Wir sind alle ziemlich abgekämpft, obwohl es gegen Ende noch einmal richtig gut ging, während ich bei 130 km einen leichten „Hänger“ hatte.

Nach dem Duschen ist Fremdgehen angesagt, heute kein zähes Explosionshuhn und kein Wasserspinat, sonder zartes Lammcurry vom Inder um die Ecke. Wir sind direkt in der Touristenstraße, so dass es hier jede Menge Backpackervolks gibt, nachdem wir eine Woche langnasenfrei waren und der Anblick der vielen großen, kräftigen und oft mehr als wohl genährten Menschen inzwischen eher befremdlich vorkommt. Aber diese bringen halt auch solche Annehmlichkeiten wie Internet im Zimmer und saubere Betten oder gar indische Restaurants mit Pizza auf der Karte mit sich.

Doch wir hatten Glück im Pech, den ganzen Tag waren die Temperaturen angenehm und moderat, meistenteils hatten wir einen ordentlichen Rückenweg, im zweiten Teil der Strecke gab es keine einzige Erhebung und keinen Hügel mehr und wir sind haarscharf an der dicken Regenwolke vorbei geschrammt, außerdem sind wir alle am Abend so müde, dass die Augen von ganz alleine zufallen und morgen wird ausgeschlafen und dann gibt es ein mehr als geiles Frühstück!

Kommentare zum Tag:

Andreas: „Lieber 160 Kilometer auf dem Rad, als ein Kilometer mehr im Tunnel!“

Armin: „Tom ist immer für Überraschungen gut!“

Thomas: „Anstrengender Tag, aber viele tiefe Eindrücke gesammelt.“

Heino: „Beeindruckendes Höhlensystem, wunderschöne Landschaftsblicke und herausfordernde Streckenlänge“

Joachim: „Geile Landschaften, tolle Menschen, Eintauchen in die Geschichte des Landes,

gutes Training für den nächsten (Fahrrad-) Marathon!“

Icke: „Zweimal grandios falsch navigiert, aber soooo schöne Strecke!“