38. Tag: Montag, der 23. Mai 2011

Wodka und Bannaja

135 Kilometer von Rschew nach Wolokolamsk, herrlicher Sonnenschein bei 25 Grad, hügelig mit 600 hm auf teilweise sehr bescheidenem Asphalt und Fernverkehr

Heute Morgen kommen wir gleich auf die Fernverkehrsstraße und nun geht es in gerader Linie auf Moskau zu. Und diese gerade Linie ist wirklich sehr gerade, schnurstracks führt der Weg nach Osten, ohne Biegung und ohne Kurve, nur mit ein paar langen flachen Hügeln. Geradeaus vor uns liegt Moskau, 200 Kilometer entfernt und morgen werden wir dort einrollen.

Das Rollen ist heute kein Vergnügen, der verkehr ist zwar nicht zu straff, dafür aber der Asphalt wieder eine Buckelpiste mit vielen Löchern und aller fünf Meter einer Rinne und so geht die fahrt mächtig auf die Knochen. Unseren Koga Rädern scheinen die Löcher nichts anhaben zu können, wir sind jetzt 3000 Kilometer unterwegs und hatten noch keinen einzigen Defekt, keine gebrochene Speiche und keinen Plattfuß. Lediglich nach einem Regentag in Litauen und etwas staubiger Strecke musste ich die Bremsen bei allen nachjustieren.

Am Nachmittag wird die Straße besser und auf Wolokolamsk zu dann sogar richtig gut. Wir übernachten nicht im Ort, sondern etwa 20 Kilometer außerhalb in einer Hütte am See. Deshalb kaufen wir noch groß für Abendessen und Frühstück ein und dann geht es noch einmal recht hügelig durch kleine Dörfer nach Süden.

An einem kleinen See dann unsere Holzhütte, zwei Etagen und unten ein heller raum mit großem Tisch. Die russische Bannaja, die Sauna, ist schon angeheizt und direkt davor kann man in den See springen. Das tun wir dann auch ausgiebig.

Mit Jacky und Miriam verschwinde ich dann in der Küche und wir zaubern einen dicken Salat und Nudeln mit einer deftigen Soße, dazu dann eine große Flasche Wodka.

Für mich gibt es kein Bett, aber ich rolle meinen Schlafsack auf dem Billardtisch aus, wo es sich mit dem leichten Wodkarausch dann auch gut schlafen lässt, während draußen ein Gewitterguss niedergeht.

Eine Reaktion zu “38. Tag: Montag, der 23. Mai 2011”

  1. Edith

    Hat dich keiner als Billardkugel benutzt …… ? Sooooo bequem stell ich mir das trotzdem nicht vor, aber, wenn man sooooo idyllisch wohnt, nimmt man schon einiges in Kauf ….

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