Archiv: 2013 Mekong

12. Tag: Donnerstag, der 28. März 2013

Donnerstag, den 28. März 2013

Höhen und Tiefen

80 km vom Kiriom NP nach Kampong Speu, am Anfang 14 km nach oben bis auf 745 Meter Höhe, dann wieder Abfahrt und auf dem Highway Nr. 4 in Richtung Phnom Penh, bei 38 Grad und Sonne

Morgens Yoga am Pool, das ist eine feine Sache und danach gleich ein erfrischendes Bad. Der Effekt hält aber nicht lange vor, denn wir zahlen die 5 USD Eintritt in den Nationalpark und machen uns auf den Weg nach oben. Am Anfang sind wir noch recht gut motiviert und radeln straff aufwärts auf der mäßig asphaltierten kleinen Straße. In den Wäldern, meistens Laubgehölze und Teak, geben die Grillen ein martialisches Kreischen von sich. Es ist als ob man durch eine Gegend fährt in der es über Kilometer nur Metallwerkstätten gibt in denen ständig mit der Flex Metall getrennt wird.

Schön warm ist es gleich von Anfang an, hier am Berg kühlt uns kein Lüftchen und bei 10 bis 12% Steigung tropft der Schweiß. Von Wasserfällen, wie im Reiseführer angegeben keine Spur, nur die „Schweißfälle“  an Bauch und Rücken. Nach oben zu wird es zwar kühler, aber nur zwei oder drei Grad, das macht die aufsteigende Sonne spielend wieder wett. Zweieinhalb Stunden klettern wir die Straße 15 Kilometer entlang, dann haben wir es geschafft und sind auf 750 Meter Höhe am Kirirom Guesthouse.

Doch was gibt es hier oben zu sehen. Eigentlich nix. Man hat kaum Sicht, einmal wegen des Wetters und zum anderen geben die Hügel rundherum den Blick nicht frei. Das Kirirom Guesthouse ist das einzige Gebäude hier am Berg und eigentlich schon ziemlich verrottet. Die Zimmer in dem verschimmelten Gebäude lassen wir uns gar nicht erst zeigen.

Man könnte jetzt in der Mittagshitze noch eine Wanderung noch einmal 250 Meter nach oben machen, auf den Gipfel des Mittelgebirgszuges, aber es ist ziemlich diesig, so dass auch hier keine Aussicht zu erwarten ist. Deshalb entschließen wir recht zügig, wieder nach unten zu rollen und noch ein Stück des Weges in Richtung Phnom Penh zurück zu legen.

Gesagt-Getan, schnell sitzen wir wieder auf den Rädern und rollen die 600 Meter, die wir gerade hoch gekraxelt sind, wieder nach unten, das geht natürlich wesentlich schneller und dauert nicht einmal eine halbe Stunde. An der Kreuzung zum Highway 4 machen wir dann Pause und essen ein lausiges Reisgericht und kippen weiter Flüssigkeit in uns hinein, dann geht es auf dem Highway nach Nordosten, der Hauptstadt des Landes entgegen, die noch gut 90 Kilometer entfernt ist.

Eigentlich könnte man das auf den frühen Nachmittag noch schaffen, aber die Sonne ballert unbarmherzig und so müssen wir aller 10 Kilometer an die „Tankstelle“ und dann jeweils mindestens einen halben Liter nachfüllen. Manchmal frage ich mich, wo das Wasser oder der Eistee alles hingeht, unten, am dafür vorgesehenen Ort kommt jedenfalls nix wieder raus.

Das fahren auf dem Highway ist nicht sehr ereignisreich, der Verkehr ist recht straff, es fahren auch viele Trucks. Manchmal wird es etwas eng, da der Highway ziemlich hoch heraus asphaltiert wurde und nur zwei Spuren hat, so dass wir ab und an auf den Seitenstreifen runter hüpfen müssen. Aber das passiert nicht zu oft und bisher waren alle Situationen überschaubar.

In dem winzigen Städtchen Kampong Speu, 50 Kilometer vor Phnom Penh, wollen wir dann versuchen eine Übernachtungsmöglichkeit zu finden. das fällt nicht schwer, zuerst sehen wir uns ein Puff-Hotel am Ortseingang an, das ist uns aber dann doch zu zwielichtig und in der Stadt gibt es noch fünf oder sechs weitere Herbergen und kleine Hotels. Das diese alle hauptsächlich als Stundenhotels fungieren, bleibt nicht lange verborgen, aber unsere Zimmer sind in Ordnung und die Dusche funktioniert.

Zu Essen bekommen wir in einem Karaokeladen direkt  gegenüber, bedient wird durch die zwanzig Karaokemädels, was ein sehr schöner Anblick ist. Doch schon nach dem zweiten Bier macht sich die Hitze des Tages und der Berg von heute Morgen bemerkbar und so gehen wir dann ganz lieb und brav in unser Bettchen und versuchen mittels des Ventilators die stickige Luft im Raum ein wenig umzurühren, um Kühlung zu bekommen, was nur mäßig gut gelingt.

11. Tag: Mittwoch, der 27. März 2013

Mittwoch, den 27. März 2013

The heat is on

105 Kilometer von Kampot in den Kiriom Nationalpark, 300 Höhenmeter bei leichten Hügeln, fast alles auf guter Piste, bis 38 Grad bei knallender Sonne, am Nachmittag schöner Gewitterguss

Schon um 6.45 haben wir unser Frühstück beendet und auch unsere Yogaübungen nicht vergessen und rollen aus dem kleinen Städtchen. es ist noch angenehm frisch, aber wegen der vielen Fotomotive kommen wir nicht zügig voran. da ist einmal die tolle Landschaft, karger Ackerboden mit Palmen im Morgendunst und die Transportvehikel, noch gigantischer beladen als in Vietnam. Heute werden wir Zeuge, wie ein Moped mit mehreren Kühen beladen wird.

Nach 20 Kilometern biegen wir vom Highway ab, vor uns liegt eine schnurgerade rote Piste. Die lässt sich erstaunlich gut fahren, wir kommen hier auch mit 17 oder 18 km/h vorwärts. dafür staubt uns jedes Fahrzeug ordentlich ein, aber von denen gibt es nicht so viele. Ausnahme war eine Jeepkolonne mit fast 20 Fahrzeugen, zwischen denen haben wir dann für ein paar Sekunden nix mehr gesehen.

Trotzdem lohnt sich die Fahrt hier durch die kleinen Dörfer, die immer kleiner werden. Dann kommen nur noch viele Felder und ab und zu über zwei Kilometer nicht einziges Häuschen. Kurz vor Beginn der Regenzeit ist alles recht trocken, aber unheimlich schön. Aller 10 Kilometer müssen wir stoppen und Getränke einwerfen, bis zum Mittag habe ich schon mehr als vier Liter getrunken und brauchte nicht eine einzige Pullerpause. Sobald man irgendwo anhält und der Fahrtwind entfällt, fängt man sofort an aus allen Poren zu triefen wie ein Wasserfall. Anfangs wollten wir hier in Kambodscha zurückhaltender mit der Nutzung von Eis sein, aber heute schraubt die Sonne die Temperatur auf 38 Grad hoch und das noch am Vormittag! Kein Wunder, dass sich gegen 13 Uhr dunkle Wolken zusammen schieben und dann eine Stunde später beginnt es zu tröpfeln und dann mittelmäßig zu regnen. Nun sind die Fahrtemperaturen mehr als angenehm. Die Tropfen spülen den roten Staub wieder von der Haut und überall bilden sich Pfützen. Die Mopedfahrer haben sich irgendwo Unterschlupf gesucht und so sind wir alleine auf der Piste, welche sich erstaunlich gut hält. zwar ist der Grund nun ein wenig weicher und es kostet etwas mehr Kraft zu radeln, aber die letzten 20 Kilometer bis zum Highway entwickeln sich nicht zur Schlammschlacht.

Bis jetzt sind wir mehr als begeistert von den Menschen hier, die Leute sind arm, aber die Armut hier in der Region ist nicht erdrückend. Überall sehen wir in offene, neugierige und freundliche Gesichter, ab und an kann auch jemand ein Wort Englisch oder Französisch und die Frauen sind auch wunderschön mit ausdrucksstarken Gesichtern. Die Männer sind eher sehr schlank, aber muskulös, so kleine Bruce Lee Typen, meistens gut gebräunt.

Den Highway müssen wir nur überqueren, die Angaben, wie weit es noch bis zum Park und den Hotels ist schwanken zwischen 10 und 20. Wir essen noch ein paar frittierte Bananen und füllen Flüssigkeit nach.

Kurz vor dem Ziel liegt eine kleine Brücke in der Senke, wir sind etwas zu schnell für die morschen Holzbohlen, ich kommen mit etwas Glück durch, aber Andreas rutscht mit dem Vorderrad in eine Spalte und stürzt. Sein schallendes Lachen ist erst einmal ein gutes Zeichen und tatsächlich kraucht er ohne Schrammen unter dem Rad hervor; das Rad ist auch heil geblieben. Wir sammeln seine Kameras, die beim Sturz über die Brücke verteilt wurden wieder ein, die kleine Kamera ist in Ordnung, die Videokamera auch, nur der UV Filter an der großen Kamera ist gesplittert, wenn wir den morgen mit schwerem Werkzeug entfernen können, sollte auch die große Kamera wieder einsatzfähig sein und wir sind mit bloßem Schrecken davongekommen.

Allerdings vergeht uns die Lust noch 10 km den Berg hinauf zu fahren und so bleiben wir in dem teuren Ressort. 80 Dollar soll hier das 3 Bett Zimmer kosten, wir handeln das auf 60 runter und bleiben. Der Pool entschädigt uns dann für den harten Tag und die Hitzestrapaze, das überteuerte Restaurant ist eher mäßig, die servierte, klein geschnittenen Kuh im Curry ist an Altersschwäche auf dem Feld glücklich umgekippt, bevor es hier in den Kochtopf wanderte.

Schon um halb neun abends sind wir dann schwer müde und fallen ins Bett, zum Glück ist es hier am Rande der Berge etwas kühler und wir hoffen auf erfrischenden Schlaf.

10. Tag: Dienstag, der 26. März 2013

Dienstag, den 26. März 2013

Good bye Vietnam!

84 Kilometer von Phu Quoc nach Kampot in Kambodscha, Transfer mit der Fähre von der Insel nach Ha Tien und dann mit dem Rad über die Grenze und erster abenteuerlicher Tag in einem neuen Land, Temperaturen bis 38 Grad und natürlich schön sonnig

Wieder einmal sehr zeitig raus, schon um 6.30 Uhr müssen wir das Ressort verlassen, denn bis zur Fähre sind es noch einmal 20 Kilometer und die fährt schon um 8 Uhr. Alles klappt wieder gut, die Räder kommen aufs Oberdeck zusammen mit diversen Mopeds. 90 Minuten dauert die Fahrt und wir sind in Ha Tien und wieder auf dem Festland. Bis zur Grenze sind es noch knappe 10 Kilometer. Wir schaufeln noch eine kleine Mahlzeit und machen uns auf den Weg dorthin. Heute ist es schon gegen 10 Uhr mehr als heiß, wahrscheinlich so um die 38 Grad und wir kommen gut ins Schwitzen.

Nun heißt es Abschied nehmen von Vietnam, der Weg von Saigon hierher war mehr als interessant und eine Radreise durch das Mekongdelta ist mein neuer Geheimtipp! man sollte auf keinen Fall in Saigon einer der langweiligen Bustouren buchen, wie wir es vor zwei Jahren taten und das war ja auch die Geburtsidee für diese Reise und der erste Teil hat uns sehr gut gefallen. Nun stehen wir an der Grenze und winken noch einmal der vietnamesischen roten Fahne mit dem Stern zu: Hen gap lai! See you again!

Die Formalitäten laufen ohne Probleme, der „Eintrittspreis“ fürs Visa in Arrival beträgt für Kambodscha 25 USD plus einen Dollar „Strafe“, weil Andreas kein Passbild dabei hat. Und Leo ärgert sich, dass er hat sein teures deutsches Reservepassbild abgegeben anstatt den Strafzoll zu bezahlen.

Dann sind wir auf der anderen Seite: Kambodscha-neues Land, neues Glück! Erst einmal ist es ebenso heiß und trocken wie in Vietnam. In der Hitze suchen wir nach einer Bude, die Geld tauscht, die erste Hütte will 4700 Riel für einen Euro geben, aber etwas weiter bekommen wir dann 5000 und decken uns erst einmal mit einem Stapel der Scheine ein.

Dann lassen wir das Grenzörtchen hinter uns und tauchen ein. Die Unterschied sind augenfällig, Kambodscha ist dünner besiedelt und ärmer. das hat erst einmal die positive Seite, dass kaum Müll an den Straßenrändern liegt. Auch die Häuser sind einfacher, stehen auf Stelzen und sehen meist nicht ungemütlich aus. Man kann sich gut vorstellen, wie in der oberen Etage immer eine frische Brise Wind durchs Gebälk fährt und das Leben bei der Hitze erträglich macht. Es gibt überall viele Kinder, die uns mit freundlichen „Hallo“ Rufen begrüßen. Die Gesichter der Leute haben sich auch verändert, die Züge sind etwas gröber und die Gesichter meist etwas runder als die der Vietnamesen.

Zwischen den Dörfern liegen trockenen Reisfelder und Salinen. In ein paar Wochen wird es hier überall viel grüner aussehen, wenn dann der Regen eingesetzt hat. nach ein paar Kilometer Baustelle ist die Straße dann recht in Ordnung, Verkehr gibt es nur wenig, fast keine Autos und LKW, ein paar Fahrräder und skurril überladene Mopeds. Die Lasten hängen schwer auf beiden Seiten und obenauf sitzt dann immer noch die Frau des Fahrers, vielleicht haben wir irgendwann einmal die Möglichkeit, den Packprozess zu beobachten.

Wei alles so neu ist ruckeln wir von Fotostopp zu Fotostopp und erreichen am frühen Nachmittag das Strandstädtchen Kep. Wir hatten eigentlich mit dem Gedanken gespielt, hier zu übernachten, aber viel ist nicht los im Städtchen, trotz der schönen Villen und der überall liebevoll aufgestellten Figuren.

Aber der Strand ist steinig und schmal und es gibt auch keine Bungalows direkt in Meeresnähe, also radeln wir weiter in Richtung Kampot.

Die Region ist recht interessant, da es auch viel Muslims gibt, die Frauen sind leicht verschleiert und die Männer tragen weiße Mützen. Die Moscheen haben eher ein Mikroformat und sind meist nicht größer, als ein normales Wohnhaus. Leider wird die Straße gerade gebaut, viel Stücke sind nur Piste und der rote Staub hängt dick in der Luft und wird auf der schweißnassen Haut zur roten Kruste, vermutlich sind die Roten Khmer ebenso zu ihrem Namen gekommen.

Kampot ist auch kleiner als erwartet und so ist es kein Problem die Straße mit den drei preiswerten Hotels zu finden. Die Herberge ist in Ordnung, auch wenn nicht alle Zimmer Klimaanlage haben, aber mit dem Ding kann man eh nicht schlafen.

Wir spülen den Staub ab und essen im Guesthouse, es geht etwas in die thailändische Richtung, aber nicht zu scharf. Wir sind zufrieden und unterhalten uns bei unseren ersten kambodschanischen Bieren mit einem Schweizer und einer Holländerin.

9. Tag: Montag, der 25. März 2013

Montag, den 25. März 2013

Bauchbräunung II – ein Tag ohne Energie

22 km auf der Insel bis in die Stadt Duong Dong, Besichtigung der Fischsaucenfabrik, dann wieder zurück zum Strand und Relaxen bei Sonne und 35 Grad

Heute ersetzt ein Bad im Meer die Yogaübungen, gemächlich rollen die kleinen Wellen und man kann richtig gut Schwimmen. Zum Frühstück gibt es Banana Pancake und Kaffee. Eigentlich wollte ich dann noch ein wenig am Computer arbeiten und meinen Blog nachtragen, aber seit heute Morgen ist der Strom weg. Das hat den Nachteil, das im Zimmer auch kein Ventilator mehr geht oder gar die Klimaanlage und am Nachmittag hatte das Hotel dann auch kein kühles Bier mehr. Glücklicherweise waren im Nachbarressort die Eisreserven etwas größer.

Doch bis dahin waren wir nicht ganz so faul und schwangen uns nach dem Frühstück aufs Rad, um uns ein wenig in der Stadt umzusehen. Erst schlendern wir noch ein wenig am Hafen für die Fischerboote entlang und schäkern ein wenig mit den Mädels, die auf den Booten im Schatten die Fischernetze reparieren. Die Männer sitzen irgendwo in der Kajüte und spielen Karten und schütten Schnaps dazu, hartes Seemannsleben eben.

Auch der Markt ist sehr schön, neben Unmengen von Obst und Gemüse wird natürlich überall Fisch und anderes Seegetier verkauft. Andreas besorgt sich hier noch eine kurze Hose zum Radeln und ich lasse bei der Näherin eine meiner Taschen reparieren.

Die Fischsaucenfabrik zu finden ist nicht so schwer, man muss einfach nur der Nase folgen. Leider kann man vom Prozess der Soßenproduktion nicht sehr viel miterleben. Zwar kann man einen Blick in die Hallen mit riesigen 3 Meter hohen Holzfässern werfen, in denen die Fischsauce vor sich hin fermentiert, aber viel mehr als eine dunkle (stinkende) Flüssigkeit ist nicht zu sehen. Schade ich hätte zu gern gesehen, wie die kleinen Fische in die Pötte mit viel Salz geschichtet werden und ein paar neugierige Fragen gestellt. So müssen wir uns mit einem Blick auf die Fässer begnügen in denen die Pampe ein Jahr gelagert wird. Unten herauslaufend Soße wird gesammelt und dann wieder oben auf gekippt.

Im Laden vorne bin ich versucht mir ein Fläschchen zu kaufen, die Fischsauce von Phu Quoc soll besonders gute sein, denn die zur Fermentierung notwendigen Fischchen sollen hier besonders klein sein und damit  ein bessere Soße erzeugen als anderswo.

Inzwischen kocht die Luft auf der Insel schon wieder, wir haben unser Kultur-und Informationsprogramm absolviert, trinken noch einen Kaffee und radeln zurück zu unseren Bungalows am Strand. Jetzt sind die Wellen etwas höher und es macht Spaß sich in die Wogen zu werfen. Leider ist der Strom immer noch nicht zurück. Die Bauchbräunung konnten wir heute ein wenig vorantreiben, aber der Kontrast von Vorder-und Rückseite ist immer noch ziemlich groß und wird noch ein paar mehr Strandtage benötigen.

Im Sonnenuntergang haben wir dann noch eine wichtige Aufgabe. Leo produziert jedes Jahr witzige Weihnachtsfotos und dazu hat er extra seine Weihnachtsmannmütze mitgebracht, Wir versuchen eines der runden Nussschalen, mit denen die Fischer ihre Netze in Landnähe ausbringen zu Wasser zu lassen, aber die Wellen schlagen schnell über den Rand und wir müssen zu dritt das Boot wieder ausleeren.  Auch der zweite Versuch scheitert kläglich, Leo säuft mit der Nussschale ab wie Jack Sparrow im „Fluch der Karibik“. Und auch danach ist es eine ziemliche Ackerei die Schale wieder vom Meeresgrund ( in 1 Meter Tiefe) zu heben. Erst beim dritten Versuch kann sich unser Weihnachtsmann dann gegen die brodelnde See bei Windstärke zwei und gigantischen 30 cm hohen Wellen behaupten und bekommt seine Weihnachtsmannfotos.

Am Abend fahren wir dann noch einmal mit den Rädern in die Stadt und besuchen den Nachtmarkt, der besteht hauptsächlich aus kleinen Restaurants mit viel Fisch und Seafood. Wir schlagen uns ordentlich den Bauch voll mit wunderbar panierten Fischsteaks, eine Roten Schnapper, ein paar Schnecken und Tintenfisch. Danach können wir uns kaum noch bewegen und sind froh, dass wir mit den Rädern unterwegs sind und die drei Kilometer nicht zu laufen brauchen. zwar gibt es inzwischen wieder Strom, aber immer noch kein funktionierendes Internet. Reichlich gesättigt endet also hier unser erstes Beachprogramm und morgen machen wir uns dann in aller Frühe auf den Weg an die kambodschanische Grenze.

8. Tag: Sonntag, der 24. März 2013

Sonntag, den 24. März 2013

Bauchbräunung I

mit der Fähre von Rach Gia nach Phu Quoc, dort noch 2 Kilometer mit dem Rad über die Insel von Bai Vong nach Duong Dong, dann nur noch Baden, Bräunen und Relaxen, alles wieder bei Sonne und 35 Grad

Alles klappt wie am Schnürchen, wir sind um 8 Uhr auf dem Schnellboot, die Räder auch ohne Probleme, haben vorher gefrühstückt und sind nun auf dem Wasserweg ins tropische Paradies. Zweieinhalb Stunden geht es auf dem Schnellboot übers Meer, dann haben wir die Insel vor uns. Es ist noch heißer als auf dem Festland und wir müssen noch auf die andere Seite radeln. Zwar ist alles schön grün, aber die Straße wird gerade gebaut und so werden wir ordentlich eingestaubt.

Unseren Strand zu finden ist nicht ganz einfach, denn am Long Beach gibt es ein kleines resort neben dem anderen, ein Hotel, reiht sich an die nächste Bungalowsiedlung. Ich habe eine Empfehlung von einem Hotel im Norden, dort kenne ich die Familie schon seit mehr als 10 Jahren und in diesem Jahr haben sie hier ein Ressort im Süden des Landes eröffnet. Nach ein paar Mal fragen finden wir die schicken Bungalows an einem der schönsten Strandabschnitte. das Wasser ist glasklar und der Strand sauber und in den Bungalows ist es angenehm kühl, rundeherum viel Grün und Blumen. Die Freude unserer Gastgeber über das Wiedersehen ist groß, zuletzt hatte ich vor 6 Wochen zum Tetfest auf meiner Ho Chi Minh Pfad Tour dort übernachtet, deshalb werden wir zum Abendessen mit der Familie eingeladen. Doch bis dahin ist noch viel Zeit, unsere bleichen Vorderseiten vorsichtig etwas Tönung zu verleihen, beim Radeln werden zwar die Arme und der Rücken schön braun, aber der durchtrainierte Bauch bleibt käsig.

Am Strand kommen dann ab und an Händlerinnen vorbei mit großen Körben voller Obst und die Mangos und Ananas sind mehr als lecker. Kühles Bier gibt es auch und so wird es ein perfekter Nachmittag. Zwar ist das Wasser sehr klar, aber ist gibt keine Korallen, sondern nur viel weichen Sand und entsprechen wenig Fisch kann man im Wasser sehen, so dass sich der Einsatz der Taucherbrille kaum lohnt. Langsam geht die Sonne unter und wir knipsen wieder genügend Fotos für die Sammlung der „10.000 langweiligsten Sonnenuntergänge der Welt“ und dann rücken wir ins Lokal ein, um mit der Gastgeberfamilie zu essen. Es gibt Unmengen von leckerem Fisch als Curry, eingerollt mit Nudeln und Kräutern in frischen Frühlingsrollen, welche die leckersten waren, die wir im Land bekommen haben. Zu der Flasche Whisky die wir dann zu sechst leeren müssen passten dann mit Erdnusspanierte leicht gepökelte rohe Fischlein. Nach einer Stunde geht dann dieser tolle Schmaus zu Ende und wir sind mehr als satt, zufrieden und müde.