Archiv: 2013 Myanmar

17. Tag: Dienstag, der 26. November 2013

Donnerstag, den 28. November 2013

Der größte stehende Buddha der Welt – natürlich in Gold!

mit dem Boot von Mandalay auf dem Irawaddy ein Stück runter, dann 71 Kilometer auf dem Rad nach Monywa, Besichtigung des Boddhthataung Tempelkomplexes 330 Höhenmeter  bei Sonne und 34 Grad

Wieder müssen wir um halb sechs los, denn unser Boot legt um 6 Uhr ab und auf dem Oberdeck des Kahnes ist es empfindlich kühl und ich hatte nur ein dünnes „Pulloverchen“ empfohlen. Endlich geht die Sonne auf und es wird ein wenig wärmer und wir können die tolle Landschaft südlich von Mandalay genießen.  Auf den Hügeln rechts des Flusses gibt es hunderte von Klöstern und Stupas und wir fragen uns immer wieder, wie ein armes Land wie Myanmar so viel Überschuss produzieren kann, um die Klöster mit regem Mönchsleben zu erfüllen und auf jeden dritten Stupa Gold zu kleckern.

Weil wir so zeitig gestartet sind gibt es schon um 10 Uhr Mittag und als es anfängt richtig warm zu werden, legen wir auch schon an und schwingen uns wieder auf die Räder. Die Landschaft ist hier flach, karg und trocken, aber es gibt überall Felder mit Melonen, die an der Straße zum Verkauf gestapelt werden.

Irgendwann taucht dann auf einem Hügel zwischen den Palmen die Attraktion des Tages auf, ein riesiger stehender goldener Buddha. 130 Meter misst der Koloss und das in einem Land, in dessen Hauptstadt es kein höheres Gebäude gibt. Rundherum dann noch kleiner Sensationen, die unter dem Abbild der riesigen Statue verblassen. Vor dem stehende Buddha noch eine weiter Figur eines schlafenden Buddhas, auch über hundert Meter lang und rundherum Felder mit Hunderten von Buddhafiguren. Langsam sind wir etwas „overboddhat“, bewegen uns aber doch gemächlich an den vielen Ständen hinauf zum großen Buddha. der ist begehbar bis in Kopfhöhe, doch der Fahrstuhl ist kaputt, so schaffen wir dann nur die drei untersten Etagen der buddhistischen Hölle und nicht bis in die Himmelsdartstellungen oder gar bis ins Nirwana.

Nach der Besichtigung gilt das Interesse der Gruppe zur Hälfte nur den kühlen alkoholischen Getränken, doch zu fünft schwingen wir uns noch einmal auf das Rad, um die letzten 20 Kilometer zu radeln. Das geht recht flott von statten, mit einem weiteren Stopp an einem Tempel, der wiederum die meisten Buddhafiguren der Welt berbergt, auch wenn die Figuren nur ein paar Zentimeter groß sind. Dafür kleben sie dann dicht an dicht an großen Türmen, immer 20 Stück nebeneinander und 50 Stück nach oben, das macht pro Turm so um so die 4.000 Buddhas, aber wir kürzen den Besuch auf eine 15 minütige Visite. Für heute reicht es wirklich.

16. Tag: Montag, der 25. November 2013

Mittwoch, den 27. November 2013

Orchideen und Abfahrtsrausch

Botanischer Garten und Zentrum von Pyinolowin, 81 Kilometer von Pyinolowin nach Mandalay, wenig hoch, dafür 1000 Höhenmeter nach unten, bei 14 bis 35 Grad und Sonne

Es ist morgens fast wie im Winter, 14 Grad zeigt das Thermometer, da hätten wir ja auch (fast) zu Hause bleiben können, doch zum Glück ändert sich das sehr schnell. Walter ist glücklich, weil wir heute zum ersten Male pünktlich loskommen, dabei stimmt das gar nicht, gestern sind wir sogar 15 Minuten früher losgerauscht.

Unser erstes Ziel liegt eine wenig außerhalb der Stadt, der botanische Garten. Die Briten haben in der Kolonialzeit hier einen wunderbaren Park angelegt und der wird fleißigst weiter gehegt und gepflegt. Bei den Burmesen ist der Park auch sehr beliebt, vor allem für romantische Picknicks und Hochzeitsfotos. Wir beschränken uns in dem riesigen Gelände auf zwei Punkte, einmal stiefeln wir durch den Bambushain mit -zig verschiedenen Sorten des Gewächses, von bleistiftdick bis baumhoch gibt es hier alles zu sehen. Dann geht es weiter zum Orchideengarten, der obwohl in dieser Jahreszeit nicht ganz in voller Blüte trotzdem sehr beeindruckend ist. Auch hier ist wieder eine riesige Bandbreite an Formen und Farben zu bestaunen. Vom garten geht es dann wieder in die Stadt zurück.

Das Zentrum ist eine wunderbare Ansammlung von kolonialen bauten. Den Briten war es im Sommer in Mandalay auch zu heiß und so haben sie hier oben im Hochland auf 1100 Meter Höhe ihre Sommerfrische errichtet. Mit dem Zug konnte man schon damals in 4 Stunden hier oben sein, damals wahrscheinlich sogar noch ein wenig schneller. Auch der Markt zählt zu den schönsten im Lande, vor allem weil sich Shan, Burmesen und Inder die Markstände teilen. Es gibt eine Abteilung für Reis, eine für Stoffe, für Bananen und alles erdenkliche. Unterhalb des überdachten Marktes dann noch eine Straße mit Gemüse. Hier lässt sich gut eine Stunde schlendern, leider scheint es aber „meine“ indische Teestube nicht mehr zu geben, die hatte ich schon im letzten Jahr vergeblich gesucht und bin auch heute nicht fündig geworden. Aber statt der Samosas tut es auch eine Schüssel mit Shan-Nudeln.

So wird es dann fast schon Mittag, als wir unsere eigentliche Radetappe beginnen, es sind zwar 80 Kilometer zu fahren, aber Mandalay, wohin wir heute zurückkehren wollen, liegt 1000 Meter tiefer. Also rauschen wir dann los und genießen die Abfahrt. leider kann man nicht voll aufdrehen, denn der Straßenbelag ist recht holprig, da ist es ganz gut, dass wir auf halber Höhe noch einmal eine Kaffeepause machen. dann geht es den Res hinunter, wo es dann schon wieder merklich heißer und stickiger ist, auch ist die Straße ordentlich staubig.

Umso besser ist es, als wir dann an einem Kanal auf eine winzige Nebenstrecke abzweigen. Hier tobt ordentlich das Leben, hunderte von Schülern kommen uns entgegen, weil die Schule gerade zu Ende ist, Blumenhändler haben ihre Mopeds mit riesigen Bündeln beladen, am anderen Ufer werden die Wasserbüffel nach Hause getrieben und nach der Arbeit ziehen die Burmesen und Burmesinnen an den Kanal, um sich zu waschen. Das geschieht alles im Longyi und man sieht kaum ein Stück Haut zu viel blitzen.

Wir sind heute gut durchgekommen und kommen noch vor Sonnenuntergang in Mandalay an, wir nutzen die Gelegenheit zu einem wirklich erarbeiteten Schmutzbier und dann nach dem Duschen kann ich ein wirklich gutes San Restaurant auftun, gleich zwei Ecken weiter. Die Chefin spricht auch noch Chinesisch und das macht die Organisation leicht und wir haben hier unser bisher grandiosestes Abendessen in Burma. Lecker waren neben den scharfen Fleisch und Gemüsecurrys vor allem die frittierten „Microfische“, anfermentierte Bohnen und als krönenden Abschluss mit Reiswein vermischter Reis: Prost!

15. Tag: Sonntag, der 24. November 2013

Mittwoch, den 27. November 2013

Im Sauseschritt

120 Kilometer von Kyaukme nach Pyinolowin, 1200 Höhenmeter bei Sonne bis 30 Grad, ordentlich bergig

Die 120 Kilometer haben wir auf dieser Strecke noch nie geschafft, da wir aber einige schnelle Radler unter uns haben, teilen wir die Gruppe und ich übernehme die Hochleistungstruppe und wir starten auch recht zeitig. Tempel gibt es heute unterwegs nicht, dafür ist die Landschaft umso reizender. Anfangs segeln wir durch eine grüne Hügellandschaft in den Morgen, ringsumher steigen die Nebel in der Morgensonne. Als wir dann in die Gotteikschlucht blasen, sind die umliegenden Berge noch im Dunst. In zahllosen Kurven geht es 400 Meter nach unten und auf der andern Seite wieder nach oben. in der Ferne ist noch einmal der Gotteik Viadukt zu sehen, über den wir vor ein paar Tagen mit dem Zug gefahren sind. Dort ist dann Zeit und Gelegenheit für eine ordentliche Nudelsuppe.

Gestärkt geht es in die zweite Hälfte des Tages durch Felder und Teakwälder. tatsächlich sind wir dann schon gegen halb drei am Ortseingang und besichtigen doch noch einen prächtig vergoldeten Stupa. Ein paar von den lokalen Pilgern wollen mit uns fotografiert werden und nach und nach werden es immer mehr, ein gute Gelegenheit für ein paar schöne Schnappschüsse.

Bei der Einfahrt gönnen wir uns ein Schmutzbier mit ein paar gegrillten Kleinigkeiten und grüner Mango mit Chilie. Im Hotel bleibt dann vor dem Abendessen sogar noch Zeit für eine Massage.

Der Tross hat heute auch fast 90 Kilometer zurückgelegt und zum Abschluss noch ein Höhlenkloster besichtigt und trudelte dann gegen halb sechs ein. Abendessen gibt es gut und reichlich im Hotel. Mit der Aufteilung der Gruppe kamen alle auf ihre Kosten-es war wieder einmal ein rundherum schöner Tag.

14. Tag: Samstag, der 23. November 2013

Mittwoch, den 27. November 2013

Deutsche Blumen

40 Kilometer von Hsibow nach Kyaukme, 290 Höhenmeter durch schönste Landschadt bei 31 Grad und Sonne, nachmittags Besichtigung des Marktes und einer Zigarrenfabrik

In Lilys Guesthouse war es sehr gemütlich. Irgendwie scheint das eine Eigenschaft der Hotels hier im Ort zu sein, denn unsere Stammübernachtung bei Mr.Charles und seinen (hübschen) Töchtern war auch immer sehr herzlich. Aber der Tourismus hat auch hier in dieser Region sprunghaft zugenommen und unsere neue Option ist eine gleichwertige.

Der Tag heute ist einer der landschaftlich schönsten. Es geht durch kleine Dörfer und Hügelland und überall grünt es und blüht es. Vor allem eine gelbe Blume fällt uns immer wieder auf, die die Burmesen „Deutsche Blume“ nennen und die bei uns zweifiedriger Sonnenhut genannt wird. Aber auch die Felder sind gelb, es sieht von weiten aus wie ein Rapsfeld, aber hier wird Sesam angebaut.

Heute sind überall die Nonnen unterwegs. haben wir sonst immer mal eine kleine Gruppe gesehen ist es heute ein lange, lange Reihe von Frauen im rosa Gewändern und mit kurz geschorenen Haaren, die durchs Städtchen ziehen und Lebensmittel für die nächsten Tage einsammeln.

Schon nach ein paar Kilometer steigen wir in einer schönen Tempelanlage noch einmal ab und schwingen uns in die Laungyis oder langen Hosen. das besondere hier sind die Mosaikarbeiten aus Spiegelglas, die das ganze Gebäude aufwändig verzieren. Im Inneren gibt es vier schwer vergoldete Buddhafiguren, auch hier ist die Goldauflage so dick, dass die eigentlichen Strukturen des Buddhas nur noch zu erahnen sind.

Nicht zu schnell bringen wir unsere Kilometer heute hinter uns, es macht einfach zu viel Freude hier in der schönen Landschaft zu radeln und überall gibt es etwas zu sehen, sei es noch eine Papierfabrik oder eine lokale heiße Quelle, obwohl ich dann der einzige von uns bin, der schnell einmal ins heiße Wasser springt. Aber im Kiosk daneben gibt es Kaffee und ein paar Snacks.

Das Mittagessen in einer Raststätte für Busse und Truckfahrer ist außergewöhnlich gut. Es gibt eine reiche Auswahl an unterschiedlichsten Currys und danach fällt es schwer noch einmal für 4 Kilometer aufs Rad zu steigen und ins Zentrum von Kyaukme zu radeln. Hier gibt es nur ein einziges Hotel und das ist fast komplett ausgebucht mit anderen Gruppen. Um unterschiedlicher sind dann die Qualtitäten unserer Zimmer, mit Dusche oder ohne, von 40 Quadratmeter bis drei Quadratmeter von an die Gaststätte grenzend bis schön ruhig. Es dauert eine Weile bis all untergebracht sind.

Wir brechen dann noch zu einem Spaziergang auf. in der Nachmittagssonne ist der Markt in Kyakme einer der fotogensten im Lande. trotz der zunehmenden Zahl von Touristen sind die Händler und Händlerinnen alle superfreundlich und lachen gerne herzhaft in die Kamera. besonders reizend sind natürlich immer wieder die mit Thanaka geschminkten Gesichter der Frauen. Die Damen hätten zwar kaum eine Chance bei eiern Misswahl, aber das was hier an Feuer in den Augen glüht und welche Ausstrahlung sie ausstrahlen, macht sie einfach noch wesentlich schöner, als unsere weichgespülten Supermodels.

Abends enden wir bei einem Chinesen, der zwar anfangs etwas schmuddelig und träge aussieht, dann aber doch mit Freude und Eifer eine Handvoll netter Gerichte zusammenzaubert. Während des Essens zieht draußen ein Wagen mit (wie immer zu) lauter Musik vorbei und ein „Elefant“ tanzt dazu. Unter dem Elefantenkostüm stecken zwei kräftige Burschen. der Zug bewegt sich von laden zu Laden, stoppt, führt einen Tanz auf und sammelt ein paar Geldscheine ein. Dies soll, so sagen unsere Leute mit den lauten Zimmern, noch die ganze Nacht so weiter gegangenen sein. Ich weiß es nicht, denn hatte ich mich vorsorglich mit Ohropax  zugestöpselt.

13. Tag: Freitag, der 22. November 2013

Montag, den 25. November 2013

Eine Bootsfahrt, die ist lustig!

Bootsfahrt auf dem Doat Tha Waddy, Besichtigung von Shan Dörfern und eines kleine Klosters, Ananasplantagen und vieles botanische mehr, und Besuch im Shan Palast

11 Stunden habe ich durchgeschlafen, die letzten Nächte waren doch recht kurz und heute war es außerdem noch angenehm kühl, zum Frühstück müssen wir ein Pulloverchen hervorkramen. Die Shan Leute (wir sind in der Shan Region und die Leute legen Wert darauf Shan und keine Birmanen zu sein!) tragen Wollpullover und Zipfelmützen als wir gegen halb neun zu unsere Bootstour aufbrechen. Vorher machen wir noch einen kleinen Rundgang über den Morgenmarkt und schon wenig später schaukeln wir heute nur ganz leicht den Fluss hinauf.

Gemütlich geht es an kleinen Dörfern und viel Grün vorbei. Viele Felder mit Mais gibt es. Der wird seit ein paar Jahren angebaut, weil die Chinesen massiv aufkaufen. Ansonsten wird noch Sesam angebaut, die Felder strahlen in wunderbarem Gelb. Dazwischen überall hellgrüne Bambushaine.

nach einer gemütlichen Stunde legen wir an und botanisieren durch die Gegend, mit dem gebündelten Wissen der Teilnehmer und  des Lokalguides gelingt es uns doch jede Menge des bunten Grüns zu bestimmen. beeindruckend sind auch die großen Spinnen, die Männchen begatten die Weibchen und lassen sich für ein paar Sekunden Spaß fressen, die Weibchen opfern sich dann später für die sauber eingewickelte Brut. Eine Schlange schlängelt sich durch Gebüsch, sie hat einen noch jämmerlich quietschenden Frosch im Maul.

In einem kleinen Kloster bekommen wir eine Ananas aufgeschnitten, die Felder haben wir kurz vorher draußen bewundert. hier leben zwei Mönche und ein dutzend Novizen. Diese kommen aus den anliegenden Dörfern und werden neben den Grundlagen des Buddhismus auch in Mathematik und Burmesisch ausgebildet.

Etwas später besichtigen wir ein lauschiges Shan Dorf mit schönen Häusern auf Stelzen, der Ort ist nur mit der Eisenbahn und per Boot zu erreichen. Entsprechen ruhig geht es im Dorf zu.