Archiv: 2012 Myanmar

20. Tag: Donnerstag, der 29. November 2012

Samstag, den 8. Dezember 2012

Mit dem Boot ins Abendrot

80 Kilometer von Monywa bis Pakkoku, 300 Höhenmeter, dann von dort mit dem Boot nach Bagan, alles bei sonnigen 28 Grad

Nachdem wir Monywa verlassen, haben wir noch einmal die Möglichkeit, dem großen Buddha aus der Ferne zuzuwinken. Der steht jedoch vergoldet und ungerührt und lässt seinen Blick über die weite Ebene schweifen. Das Land hier ist zwar recht fruchtbar, aber auch recht trocken, so wechseln Abschnitte mit Feldern mit fast steppenartiger Landschaft. Dort prägen Palmen, aus deren Früchten Öl gepresst wird das Bild.

Einstmals, also vor knapp 1000 Jahren, als die Herrscher in Bagan residierten, war hier das Herz Burmas. Davon zeugen noch alte Stadtmauern, in denen sich heute eher dörfliches leben abspielt. Damals war das Land noch fruchtbarer und das Klima feuchter, so dass die Städte in der Hauptstadt hier aus der Ebene versorgt werden konnten. Das alles natürlich nicht auf asphaltierten Straßen, sondern auf den Ochsenkarren, wie wir sie auch heute wieder recht zahlreich sehen können. Und natürlich wird wohl auch auf dem träge dahin ziehenden Irrawaddy ein reger Bootsbetrieb geherrscht haben. in Yangon und Meikthila sind noch Modelle der königlichen Barken zu sehen, vergoldete Ruderschiffe von 40 oder 50 Metern Länge, die mehreren Hundert Passagieren Platz boten.

Am Nachmittag stoppen wir bei der Familie unseres burmesischen Führers in dem kleinen Städtchen Pakokku. Die Familie mit drei Generationen und insgesamt 5 Kindern, bewohnt nur ein kleines luftiges Häuschen, die Betten stehen alle im hinteren Teil des Hauses nebeneinander, ich glaube ein Begriff wie Privatsphäre dürfte im Burmesischen ein Fremdwort sein. Wir werden mit Kaffee und Kuchen bewirtet und dann müssen wir auch schon weiter, nachdem Aung noch versucht mich mit der Tochter des Nachbarn zu verkuppeln. Die junge Frau ist sehr sympathisch und hat ein charmantes Lächeln, ich werde es mir bis zum nächsten Jahr überlegen.

Von hier aus geht es dann wieder aufs Boot. Während wir den kleinen motorisierten Kahn besteigen, geht die Sonne unter und wir fahren ins Abendrot, während auf der anderen Seite ein toller, schwefelgelber Vollmond am Himmel aufgeht. Nur wenige Lichte leuchten am Ufer, trotzdem ist es schön, den kühlen Wind zu spüren und über das vom Mondlicht beschienene, silbern leuchtende Wasser zu fahren.

Zwei Stunden später erreichen wir Bagan, die alte Königsstadt. Leider ist es so dunkel, dass wir von den unzähligen Stupa nicht viel sehen. Nur einige der vergoldeten Kegel werde nachts angestrahlt und leuchten weit übers Land. Uns bleibt aber nur noch ein bisschen zeit für eine Runde im Pool und ein kühles Bier, dann treiben uns die Moskitos in die Zimmer und ins Bett.

 

19. Tag: Mittwoch, der 28. November 2012

Samstag, den 8. Dezember 2012

Noch mehr Buddhas

knappe 60 Kilometer Tagesausflug zum Phoewin Berg, dort Besichtigung und wieder zurück nach Monywa, 300 Höhenmeter bei knappen 30 Grad

Heute ein Tagesausflug, auf dem natürlich wieder jede Menge Buddhas auf uns warten. Die Bücher versprechen hunderte Sandsteinhöhlen mit tausenden Buddhas aus dem 14. Jahrhundert, die Anlage solle völlig untouristisch und unberührt sein.

Wir starten mit der Fähre über den Chindwin Fluss, dann geht es auf einer kleinen Straße durch die etwas karge Landschaft. Die wenigen Reisfelder sind abgeerntet und es dominieren Palmen, wahrscheinlich Ölpalmen. Obwohl die Straße winzig ist, herrscht ein kräftiger Verkehr, hauptsächlich sind Mopeds unterwegs und Pickups voll beladen mit Burmesen. Ich hatte schon den Verdacht, dass die auch alle zum Phoewin Berg wollen oder von dort kommen und dieser verdacht bestätigt sich nach dem zweiten Abzweig. Und so ist es dann auch. Wegen des Vollmondes wurde seit gestern am berg gefeiert, Pagodenfestival. Unberührt, wie es der Reiseführer schreibt ist die Anlage auf keinen Fall, denn mehrere Tausend Leute sind auf dem Gelände.

Wir parken die Räder und stürzen uns ins Gewimmel, neugierig, was es alles zu sehen gibt, steigen wir die Treppen nach oben. Stupa gibt es nur wenige und die sind auch weder groß noch vergoldet, aber dann kommen kleine Kämmerchen im Sandstein und in jeder kleinen Kammer befindet sich mindestens eine Buddhafigur. Dann werden die Kammern größer und schöner, ebenso wie die Buddhas in den Kammern. In einigen gibt es wundervolle Malereien, die an die Höhlen an der Seidenstraße und an die Grotten von Dunhuang erinnern. Nur, dass man hier jede Kammer besichtigen kann, was wir aber nicht tun, denn das wäre bei den hunderten von künstlichen Grotten und Höhlen eine halbe Lebensaufgabe. Einige Kammern sind in katastrophalem Zustand, die Buddhafiguren ohne Köpfe und Gliedmaßen, andere recht gut geschützt und die Pilger bringen hier auf die Buddhagesichter Gold auf. Beeindruckend ist die Weitläufigkeit und Vielfalt der Anlage, in einigen Bereichen lässt sich farbenfreudige Pracht erahnen, in anderen Bereichen sind die Kammern, wie auch die Buddhas weiß gekalkt, wieder andere sind dem Verfall Preis gegeben.

Warum ist dieses Land so mit Stupa, Pagoden und Buddhafiguren übersät? Die Ursache ist leicht zu erklären. Nur die Errichtung eines neuen Stupa oder die Stiftung einer neuen Buddhafigur bringt Verdienst im religiösen Sinnen und deshalb wird seit 2000 Jahren fast nur in Neubauten investiert. Wenn irgendwo renoviert wird, dann natürlich nicht im alten Stil, sondern immer dem Zeitgeist entsprechend und das war auch der Grund, warum sich die UNESCO wieder aus Bagan verabschiedet hat, aber dorthin kommen wir erst in zwei Tagen.

Die Pilger sind alle guter Laune und versorgen sich mit geflochtenen Kränzen aus Blumen, die auf dem Kopf getragen werden, ansonsten gibt es hunderte Buden mit Essen und Verkaufsstände mit Klamotten und Waren des täglichren Bedarfs. Bis zum Nachmittag ebbt der Besucherstrom etwas ab, die Stände packen zusammen und das Interieur wird auf Ochsenkarren geladen und dann verschwinden die Verkäufer so langsam, wie es geht.

Nach einer schlechten Nudelsuppe schwingen auch wir uns wieder auf die Räder und machen uns auf den Rückweg. Viel zu erzählen ist nicht, wir sind wieder mit hunderten Mopeds und Pickups unterwegs, links von der Straße werden die berge wegen des Kupfers abgetragen und wir überqueren zwei rustikale Brücken und sind dann reif für die Dusche. Abends ziehen wir wieder ins Grillrestaurant, eine Massage für die müden Glieder ist nicht aufzutreiben und morgen haben wir wieder einen langen Tag vor uns, hoffentlich diesmal mit nicht ganz so vielen Buddhas.

18. Tag: Dienstag, der 27. November 2012

Samstag, den 8. Dezember 2012

Buddha-Gigamonumentalismus am Irrawaddy

5 Stunden mit dem Boot von Mandalay nach Myinmu den Irrawaddy hinunter, dann von Myinmu bis Monywa mit dem Rad, 70 Kilometer und wenig Höhenmeter

Schon wieder müssen wir so zeitig raus, denn auf dem Irrawaddy wartet unser Boot. An einer Teestube stoppen wir vorher noch für Kaffee und Samosa, bevor wir unsere Wasserreise beginnen. Auf dem Oberdeck des dieselbetriebenen Kahns finden wir alle Platz in bequemen Stühlen und dann kann die Reise losgehen. Langsam ziehen wir an den vielen festgemachten Booten vorbei und die Sonne steigt, leider völlig unspektakulär, über den Horizont. Nach kaum 20 Minuten kommt aus dem Motorraum plötzlich kein Geräusch mehr und wir treiben nur noch vor uns hin. Der Keilriemen ist gerissen und ein neuer wird telefonisch geordert, aber wir werden erst mal eine Weile warten müssen. Nach einer halben Stunde kommt dann der burmesische Gewässer-ADAC und in den nächsten 60 Minuten wird dann der neue Keilriemen montiert. Dann tuckert der Diesel wieder freundlich vor sich hin und die Landschaft zieht an uns vorbei. Und die ist südlich von Mandalay grandios, denn rechts des Irrawaddy liegen die Hügel von Sagaing auf denen sich über 500 Stupa und fast ebenso viele Klöster befinden, die sich hier alle dem Betrachter vom Boot aus präsentieren. Eigentlich sind die Hügel alle zugebaut mit buddhistischen Monumenten, es reiht sich ein goldener Stupa an den anderen, dazwischen dann ab und zu einmal ein weißer Pagodenkegel.

Hinter der Awa-Brücke wird die Landschaft flacher, die Tempel und Stupa werden seltener. Hier sieht man jetzt nur noch die Bauern auf den Feldern mit ihren Ochsen und dem Pflug ihre Runden drehen und nur selten sieht man ein kleines Dorf.

Durch den Motorschaden kommen wir erst Mittag in Myinmu an und suchen uns schnell etwas zu essen. Dann geht es auf die Räder und wir strampeln durchs flache Land. Trotz der Hitze lässt es sich recht angenehm fahren, denn viele Palmen oder dicke, alte Tamarindbäume stehen am Straßenrand. Unter den Bäumen haben die Melonenhändler ihre Stände aufgebaut und das lädt natürlich zu einer Pause ein. Nach 50 Kilometern taucht dann in der ferne ein gigantischer stehende Buddha in Gold auf, der von einem Hügel über die Landschaft blickt, wir biegen von der Hauptstraße ab, durch nette kleine Dörfer geht es dann zum Po Khaung Hill. Doch der gigantische Buddha, der hier alles überstrahlt, ist nicht die einzige Attraktion. Vor dem riesigen Buddha, der mit 170 Metern Höhe der zweithöchste stehende Buddha der Welt ist, vor diesem Koloss liegt noch ein schlafender Buddha, mit 90 Metern Länge auch nicht gerade ein Zwerg. Da gehen der goldene Stupa und die mehreren tausend kleinen Buddhas, die hier im ganzen Tal verteilt sind einfach unter.

Burma- dieses Land ist nicht einfach zu verstehen, vor ein paar Jahren gab es in Mandalay und Yangon kaum ein einziges hohes Haus und die Buddhisten setzen hier einen Buddha in die Landschaft, der gut mit einem 30stöckigem Wolkenkratzer mithalten könnte und malen ihn dann komplett mit Gold an.

Sehr angenehm ist, dass es keine ausländischen Touristen gibt, sondern nur Burmesen aus der Umgebung, die mit uns den langen überdachten Weg bis zum Fuß des Buddhas pilgern. Wenn man nicht gerade wie wir, kurz vorm Dunkelwerden dort ankommt, dann kann man auch noch den Buddha von innen besichtigen und von der Aussichtsplattform hat man eine noch bessere Sicht über die Landschaft als von der Terrasse davor. Von dort genießen wir einen grandiosen Sonnenuntergang, während auf der anderen Seite der Mond über den Hügel kommt.

Bis Monywa müssen wir dann weiter mit dem Bus. Gegenüber dem Hotel liegt ein Restaurant mit chinesischen Gerichten, das Bier kommt aus dem Laden nebenan. Der ort ist nicht sehr groß und so dauert der anschließende Verdauungsspaziergang keine halbe Stunde, aber auch hier gibt es wieder an jeder Ecke einen Tempel.

17. Tag: Montag, der 26. November 2012

Samstag, den 8. Dezember 2012

Downhill nach Mandalay

Besichtigung des Botanischen Gartens und Spaziergang im alten Zentrum  von Pyinoolwin, 70 Kilometer von Pyinoolwin nach Mandalay, 1150 Höhenmeter, allerdings nach unten, 300 Höhenmeter nach oben bei recht angenehmen bis 30 Grad

Internet ist eine schauerliche Geschichte in Myanmar, im Hotel gibt es wieder einmal ein Netz und ich kann auch meine Mails abrufen, aber es lässt sich nicht eine einzige Webseite öffnen. In der Morgenfrische machen wir uns auf den Weg zum nahen Botanischen Garten, den die Briten vor etwas mehr als 100 Jahren hier angelegt haben. Der Ort Pyinoolwin, nur 70 Kilometer vom immer heißen Mandalay entfernt liegt 1000 Meter höher als die Metropole am Irrawaddy. Entsprechend angenehm ist das Klima hier. Um einen kleinen See herum erstreckt sich der wunderschöne Park, in dem hundert von fleißigen Burmesinnen für Ordnung sorgen. Die großen Grasflächen und Blumenbeete ziehen nicht nur Burmesen fürs Familienfoto an, auch in jeder Seifenoper des burmesischen Fernsehens spielt ein Teil der romantischen Szenen hier im Park.
Leider haben wir nicht viel Zeit für den Park und beschränken uns auf den Bambushain mit über 20 verschiedenen Bambusarten, kaum zu glauben, wie vielfältig dieses „Gras“ sein kann. Es gibt Pflanzen, die nur ein oder zwei Meter hoch werden, während andere einen Stengeldurchmesser von 30 cm erreichen. Zauberhaft ist der Orchideengarten im Park, hier gibt es zwei Abteilungen, einmal wilde Orchideen und dann Züchtungen. Während im letzteren Teil wir von einer Farborgie überschüttet werden, herrschen bei den wilden Orchideen eher zarte Farben vor. Auch sind die Blüten viel kleiner und fragiler, leider ist aber hier nicht die Hauptblütezeit. Für Botaniker und Orchideenfanatiker ist daher unsere Tour im Frühjahr geeigneter. Aber wie auf den Bildern unschwer zu erkennen ist, bekommen wir auch jetzt, Ende November ein farbenfreudiges Bild zu Gesicht. Das Schmetterlingshaus im Zentrum des Orchideengartens beherbergt auch eine stattliche Sammlung der bunten Insekten, leider keine lebenden Flattertiere, wie man es in einigen Tropenparks finden kann, sondern alle fein säuberlich aufgespießt.


Eins der interessantesten Stadtbilder findet man in Pyinoolwins altem Zentrum. Hier gibt es hübsche Häuser im britischen Kolonialstil, rund um den Markt herum. Vor dem Markt warten alte Pferdefuhrwerke, die ebenfalls noch aus der britischen Zeit stammen auf Kundschaft, die ihre Einkäufe nach Hause transportieren lassen wollen. Die Fahrer und viele Händler sind indischer Abstammung, so dass sich ein buntes Völkergemisch ergibt. Der Markt ist so interessant und vielfältig, dass es wieder einmal Mittag ist, als wir aufbrechen. Doch das ist heute nicht so tragisch, denn nach ein paar hügeligen Kilometern geht es 1000 Höhenmeter nach unten in die Ebene. Trotz der recht schlechten Straße lässt sich die kurvenreiche Abfahrt ganz gut fahren, denn es gibt eigentlich zwei Straßen, eine nur für den Verkehr nach oben, die andere nur für die Abfahrer.
Mit jeder Kurve und kehr nach unten wird es wieder wärmer und stickiger und uns stehen wohl wieder heißere Tage bevor. Unten ist der verkehr dicht und die Straße mehr als staubig, die 10 Kilometer hier sind die schrecklichsten auf der ganzen Tour. Dann biegen wir jedoch an einem Kanal nach rechts auf einen winzigen Weg ab und hier beginnen nun die schönsten 20 Kilometer. Auf der Straße sind wir nur mit anderen Radfahrern und ein paar Mopeds unterwegs. Ab und zu tuckert ein Traktor vorbei und auf der anderen Seite des Kanals werden die Rinder nach Hause getrieben. Jetzt am späten Nachmittag ziehen die Familien hier zum Wasser um Wäsche zu waschen und zu baden. Das gelingt den Damen im Laungy so perfekt, dass man kein einzelnes Fleckchen Haut zu viel sehen kann. Nach dem Baden wird dann der neue Laungy über den alten gezogen und –flups- die nasse Hülle fallen gelassen.


Über kleine Dörfer geht es dann bis an den Stadtrand von mandalay und auch die Stadtdurchfahrt ist nicht unangenehm. Zwar herrscht ordentlich Abendverkehr, aber die Fahrweise ist eben buddhistisch zurückhaltend.
Zu Abend essen wir wieder in dem chinesischen Grillrestaurant, die kleinen Doraden sind genial, ebenso wie die Filets mit Ingwer und Koriander in Bananenblatt. Der Mais wird kurz angegrillt und dann vom Kolben geschabt und mit Zwiebel und Gurke zu einem Salat angerichtet. Als Beilage gibt es kleine, grüne Weintrauben, die in Chili und Essig eingelegt wurden. Dazu dann noch Kartoffelchen, Wachteleier, und Okraschoten, auch wieder vom Grill.

16. Tag: Sonntag, der 25. November 2012

Mittwoch, den 5. Dezember 2012

Durch die Schlucht

90 Kilometer von Kyaukme nach Pyinoolwin, kräftige 1100 Höhenmeter durch die Gotteik Schlucht und mit Besichtigung der Patchinmyaung Höhle und supergutem Essen beim Inder

Als wir zeitig das Städtchen verlassen ist es noch angenehm kühl und frisch. Über den weiten Tälern in der Ferne hängen noch die Nebel und es sind auch noch nicht so viele LKW unterwegs und die Kilometer fliegen schnell vorbei. Die Landschaft ist wieder grandios, an der Straße blühen überall gelbe Blumen und am Morgen hat man immer noch eine gut Fernsicht. Bevor wir in die Gotteik Schlucht eintauchen, aus der noch die Nebel steigen, trinken wir noch einen Kaffe und essen ein paar Snacks. Dann geht es im Wettlauf mit den LKW die steilen Serpentinen nach unten. Meist sind die LKW wesentlich langsamer als die Radfahrer. Auf den zweiten Teil der Strecke habe ich mich schon seit Tagen gefreut, mir fehlen seit China die berge. Und nun kommen endlich einmal wieder 400 Höhenmeter am Stück, schön gleichmäßig mit sechs oder sieben Prozent Steigung. Auch hier ist man als Radfahrer immer noch schneller als die schwer beladenen Trucks. So kann man vermeiden in eine der dicken schwarzen Rußwolken einzutauchen.

Oben wartet dann ein verdientes Mittagessen in einer Raststätte. Aber auch die nächsten Kilometer haben es in sich, denn es geht immer einmal wieder nach oben und dann rollt es wieder ein wenig abwärts. Unser Radfahrziel ist heute eine Höhle, die Patchinmyaung Höhle. Wenn man in die warme feuchte Grotte eintaucht erwarten den Besucher hunderte von Buddhafiguren. Die Beleuchtung in der Höhle ist in den letzten Jahren besser geworden und so kann man in allen Ecken und Enden Szenen aus dem Leben des Buddha bewundern. Die Buddhas werden alle gestiftet und je nach dem, welchen Betrag man locker machen kann, desto pompöser wird die Figur. Es gibt auch einen Nachbau der Mhamuni Figur aus Mandalay, die „Goldnoppen“ sind hier allerdings nur aus Kupferblech. Auch nicht preiswert dürfte ein vielleicht 15 Meter hoher Stupa im inneren der Höhle gewesen sein.

Als wir zurückkommen dunkelt es draußen schon langsam und wir müssen für die letzten 25 Kilometer auf den Bus steigen. Unterwegs suchen und finden wir dann ein indisches Restaurant. Die Currys sind gut gewürzt bis scharf und eine tolle Abwechslung zu dem laschen chinesischen Essen.

Zur Verteidigung des richtigen chinesischen Essens muss man aber sagen, dass das burmesisch-chinesische Essen auch sehr an der burmesischen Küche angelehnt ist, also auch in Richtung nicht sehr scharfer Currys geht und damit mit dem eigentlichen chinesischen Chinaessen ebenso wenig gemeinsam hat, wie das Chinaessen in heimischen Chinalokalen.

Im Hotel gibt es Internet, toll! Aber man kann nur auf die Mailserver zugreifen, alles andere ist gesperrt und so muss die Welt weiter ohne meine Berichte und Bilder weiterleben- zumindest vorerst.