Archiv: 2015 Mekong

26. Tag: Mittwoch, der 18. Februar 2015

Samstag, den 21. Februar 2015

No money, no honey

105 Kilometer von Siem Reap nach Sisophon, glatte Straße ohne Kurven und Bäume bei 38 Grad und Sonne mit leichtem Rückenwindchen

Wie angekündigt wird heute einer der ereignislosen Tage, aus Siem reap heraus geht es auf der Nationalstraße Nummer 6 immer geradeaus bis nach Sisophone. Rundeherum nicht viel zu sehen, meist trockenen Reisfelder und ein paar Palmen, die Dörfer sind weder groß noch zahlreich und glücklicherweise ist der Verkehr eher gemäßigt. Das Wetter ist heute richtig heiß und schwül und so wird der Tag doch recht anspruchsvoll.

Ich probiere wieder erfolglos alle möglichen Bankautomaten, wie üblich wird die PIN akzeptiert, aber Geld bekomme ich keins, langsam wird es knapp, nach Abzug der Übernachtung bleiben mir noch 5 Dollar für Abendbrot und Frühstück, für Thailand habe ich noch ein paar Bath in Reserve, aber wenn dort auch nichts aus dem Automaten kommt, muss ich Konkurs anmelden.

Helma haben wir nach 40 Kilometer auf ein Taxi gesetzt, sie hat sich irgendwo den Magen verdorben und sieht gar nicht gut aus, nachdem Marion und ich im Hotel ankommen, geht es ihr schon wieder besser, mal sehen, wie es morgen früh aussieht, zumal wir morgen nicht ganz so viele Kilometer zu fahren haben.

Das Abendessen war gar nicht so schlecht, auch wenn die Bedienung im Laden mehr als unfreundlich war. Draußen knallen überall Böller, die Chinesen und die Vietnamesen feiern heute Nacht Ihr Neues Jahr und im Lokal wir eine nächtliche Party vorbereitet, wir als Gäste scheinen dabei eher zu stören.

Zum Glück haben wir die Zimmer im Hotel nach hinten, da sollte es heute Nacht nicht ganz so laut werden.
Da das Wetter heute besonders schwül war, hat sich ein Gewitter zusammen gezogen, allerdings regnet es nicht einmal drei Tropfen, nur der Wind treibt den Staub in Böen durch die Straßen, also wird es morgen wieder schwül und heiß werden.

25. Tag: Dienstag, der 17. Februar 2015

Samstag, den 21. Februar 2015

Abschied in Siem Reap

Besuch des Nationalmuseum und einer Seidenmanufaktur, schlechtes Abendessen und Verabschiedung von Hajo, Gesche und Sabine, Sonne und 34 Grad

Letzter Tag für die drei und letzter Ausflug, diesmal ins Nationalmuseum. nachdem die Ausstellung in Phnom Penh etwas müde war, überzeugt das Museum hier voll und ganz, tolle Gliederung nach Themen, super Objekte in toller Präsentation, aussagekräftige Texte und viele erklärende Videos, trotz der 12 Dollar Eintritt ein MUSS. So erfahren wir nun doch noch mehr über die wunderschönen Apsara Tänzerinnen, die Mythologie Kambodschas und die einzelnen Perioden der Herrscher und man kann so manches Klischee aus den Reiseführern über Bord werfen. So zeigen die Gesichter des Bayon Tempels nicht den König Jayajamann VII, sondern den Buddha Lokesvhara oder Avolakitesshvara, den Buddha der Barmherzigkeit, der in ganz Asien bekannt ist.

Fast drei Stunden treiben wir uns im Museum herum, dann trennen sich noch einmal die Wege, die Mädels wollen in die Seidenmanufaktur, ich eher etwas essen und ein Mittagsschläfchen machen. Wir treffen uns noch zu einem zeitigen und nicht so überzeugenden Abendessen: Marions Krokodilfleisch ist zäh, mein extrascharfes Curry könnte ich ohne Probleme an mein vier Monat altes Töchterchen verfüttern, Gesches Gemüsesuppe ist eine wässrige Brühe mit drei Bohnen, zwei Karottenscheiben und drei winzigen Stückchen Blumenkohl, das Bier nicht kalt, aber die Preise auch nicht die niedrigsten.

19 Uhr brechen wir mit zwei Tuktuks auf in Richtung Flughafen. Hier gibt es noch einmal Stress mit den Rädern, zum einen wollte die Security unbedingt prüfen, ob noch Luft in den Mänteln ist, ich verhandele, dass wir nur an einer Stelle in einem Karton ein kleines Loch schneiden und der Typ stimmt zu. 10 Minuten später erscheint der nächste Sicherheitsmensch und will wieder kontrollieren und es kostet jede Menge Überzeugungsarbeit, dass wir die Kartons nicht noch einmal aufschneiden müssen, die dürfen wir dann dafür aber zwei Mal quer über den vollen Flughafen schieben und dann wieder zurück zum Ausgangspunkt und dann wieder den halben Weg zurück, bis man sich geeinigt hat, wo wir sie dann abgeben dürfen.

Dazu kommen dann noch einmal 46 Dollar pro Rad fürs Sportgepäck, da die Räder nicht auf die zusätzlich bezahlten 30 kg angerechnet werden können, Diskussion überflüssig, Scheckkarte zücken! Es läuft natürlich wieder auf einen unfruchtbaren Briefwechsel mit der Airline heraus.

Das Thema Scheckkarte bereitet mir auch einige Kopfschmerzen, seit einer Woche bekomme ich trotz gedeckten Kontos kein Geld mehr hier, ab übermorgen bin ich dann auf Diät, hab ‚ne Mail an die Bank geschrieben, bin gespannt auf die Antwort, hoffe, die haben nicht alles nach Griechenland überwiesen. Wie schlecht es mit dem Euro steht spürt man hier richtig gut, für einen Euro gibt es hier nur noch 1,05 Dollar: Danke, liebe Mutti!

24. Tag: Samstag, der 16. Februar 2015

Samstag, den 21. Februar 2015

Tempelrun II

Ausflug zum Tah Prom Tempel, 30 km mit dem Rad, Beschaffung von Fahrradkartons und Verpacken der Räder

Hajo und Gesche fahren heute vor dem Aufstehen sogar zum Sonnenaufgang auf einen Hügel in der Nähe des Angkor Wat Tempels, zwar sei die Sonne nicht toll aufgegangen, die Stimmung wäre aber trotzdem schön gewesen. na gut, wir anderen haben dafür länger geschlafen und ausgiebiger gefrühstückt, dann schwingen wir uns auf die Räder und fahren wieder zu den Tempeln.

Heute steht zuerst der Tah Prom auf dem Programm, der wurde durch die Lara Croft „Tomb Rider“ Filme berühmt, denn hier sind die alten Bauten eng mit den alten Bäumen verwachsen, die Wurzen durchdringen die Bauten und beides bildet eine tolle Symbiose.

Zumindest war es einmal richtig toll hier, heute scheinen hier aber alle Touristen der Stadt aufzulaufen und so geht es im Gleichschritt durch die Anlage, mein Gott, was ist hier bloß los, vor drei Jahren waren wir hier noch fast alleine und haben ein Filmchen gedreht, das wäre heute nicht mal ansatzweise möglich.
Aber auch die „Aufräumarbeiten“ am Tempel sind gut voran gekommen, das heißt viele der alten Bäume wurden aus den Mauern entfernt und eingestürzte bauten wieder errichtet, womit der Tempel auch ordentlich an Charme verloren hat.
Ordentlich verschwitzt kommen wir wieder aus dem Tempel heraus und überlegen, ob wir uns durch weitere Tempel quälen und entschließen uns dagegen.

Am Nachmittag organisieren Hajo und ich noch Kartons für die Räder, es gibt nur einen Laden in der Stadt und der erkennt sofort die Situation und nimmt uns 5 Dollar für einen leeren Pappkarton ab. Lektion Kapitalismus: Angebot und Nachfrage; hervorragend gelernt.

Dann brauchen wir fast drei Stunden, um die Räder zu verpacken, die Kartons sind nämlich zu klein, also müssen wir zwei Kartons zu einem zusammen stückeln und ordentlich verkleben und das dauert natürlich alles seine Zeit. Abends lade ich die Gruppe dann zum Abendessen ein, leckeren Papayasalat gibt es, grünes Curry und Frühlingsrollen, ein schon fast thailändischer Abschluss.

23. Tag: Sonntag der 15. Februar 2015

Donnerstag, den 19. Februar 2015

Tempelrunn

30 Kilometer mit dem Fahrrad zu den Tempeln um Siem Reap: Angkor Wat, Bayon, Ankhor Thom, Elefantenterasse………..bei Sonne und 33 Grad

Ich bin so faul und die Bilder von den Tempeln sprechen für sich! Vielleicht schreibe ich irgendwann noch einmal was zu diesem Tag, oder auch nicht, auf jeden Fall war es interessant und schön, auch mit den Besuchermassen.

22. Tag: Samstag, der 14. Februar 2015

Donnerstag, den 19. Februar 2015

Rad unter

Bootsfahrt von Battambang nach Siem Reap, knappe 20 km auf dem Rad bei Sonne bis 35 Grad und drei Regentropfen am Abend

Wir sind pünktlich am Bootsanleger und es gibt sogar zwei Boote nach Siem Reap, eins für die Touristen und eins für die Lokals, was ich eigentlich schade finde, denn in den letzten beiden Jahren der Trip gerade davon gelebt hatte. Mit 10 Minuten Verspätung legt das Boot ab und auch das Lokal Boot folgt bis hinter die erste Kurve. Dort werde ohne Kommentar beide Boote vertäut und das Gepäck vom Touriboot auf den lokalen Kahn umgeladen, auch die Räder. Bei dem Balanceakt macht es dann „Flutsch“ und Sabienes Rad versinkt in den schlammigen Fluten. Ich springe auf, um den Bootsmann ebenfalls zu Wässern, aber das Hinterrad taucht noch einmal kurz auf und der Bootsführer erwischt es mit dem Fuß und kann es heraus angeln. Unter den Touristen setzt sich nun die Meinung durch, dass wir das Boot wechseln sollen und so quetschen wir uns dann alle in das kleiner Boot und es wird recht eng.

Glücklicherweise hat das Boot ein stabiles Dach und so bin ich der erste, der den Umzug aufs Dach einleitet. Von hier hat man eh die bessere Aussicht auf das treiben am Flüsschen. Und das lohnt sich dann wirklich.

Der Kanal hat recht wenig Wasser in der Trockenzeit und der Bootsführer muss alles Können aufbringen, um den Kahn durch die engen Mäanderkurven zu lavieren. In den Kurven ist kein Platz mehr zwischen Kiel und Schlamm, im Gegenteil, man kann regelrecht spüren, wie das Schiffchen manchmal über den Modder glibbert. Entsprechen gering ist unsere Geschwindigkeit.

Dafür ist das Leben am Land gut zu beobachten. Überall stehen kleine Hütten auf Stelzen, der schlammige Fluss wird auf alle erdenklichen Art und Weisen befischt, es wird der Schlamm durchgekämmt, Netze werde geworfen und überall stehen Reusen: Als Fischlein lebt man hier sehr gefährlich. nach zwei Stunden wir der Kanal etwas breiter und wir kommen wieder in Dörfer, die zum großen Teil auf dem Wasser in Hausbooten leben. Eine weitere Fischermethode kommt dazu, nämlich riesige Senknetze. So ist es auf dem Boot recht beschaulich, wenn auch auf dem Dach recht heiß.
Eine kleine Kambodschanerin schließt Freundschaft mit uns, sie ist so acht oder neun Jahre alt und wird von uns oben auf dem Dach voll betreut, mit kleinen Snacks, Malen und Rechnen, als sie dann das Boot in ihrem Dorf verlässt, sind wir alle traurig.

Am Nachmittag geht es dann noch eine Stunde über den Tonle See und dann noch ein paar Kilometer in einen stinkenden Kanal bis vor Siem Reap. Hier werden wir dann an einem wirklich sehr schlimmen, stinkenden ufer an Land gesetzt, so dass wir so schnell wie möglich aufs Rad und in die Stadt wollen.

Mit einiger Mühe finden wir ein Hotel, dass allen so einigermaßen recht ist und welches auch 5 Zimmer frei hat und essen auch im Gartenrestaurant, morgen heißt es dann: Tempelrunning!
Und wie schnell die zeit vergeht, für drei von uns geht hier die Radtour schon wieder zu Ende.