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31. Tag: Freitag, der 16. Januar 2015

Montag, den 19. Januar 2015

Mal wieder ausschlafen-erster Ruhetag in Dalat

Ruhiger Tag mit kleinem Stadtspaziergang

Nach den Strapazen der letzten Bergtag können wir heute ausschlafen. das ist in Vietnam natürlich relativ, denn wir treffen uns um 9 Uhr zum Frühstück, aber wenn man abends um 21 Uhr im Bett verschwindet ist das natürlich ein Genuss. In ganz Vietnam wird zeitig aufgestanden, in kleineren Städten werden die Leute schon um halb sechs oder manchmal noch eher vom Stadtfunk mit Nachrichten, Musik und Morgengymnastik geweckt, hier im Süden ist das zum Glück seltener geworden. Dafür werden ab 19.30 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt und es passiert nicht mehr viel.

Wir bummeln heute nur ein wenig durch die Stadt, sehen uns die letzten verblieben Häuser der Franzosen im Kolonialstil an und trinken Kaffee. dann bummeln wir über den Märkt und wundern die großen Stapel an frischem Gemüse, Sachen, die man sonst im Land kaum bekommt: Zuckerschoten, Artischocken und Erdbeeren, allerdings Bananen finden wir nur mit Müh und Not. Die brauchen wir für Helma, die sich den Magen verdorben hat. Am Fleisch beim Vegetarier gestern kann es nicht gelegen haben, aber vielleicht am Eis im Eiskaffee. Kurzerhand haben wir beschlossen, dem ersten Ruhetag noch einen zweiten folgen zu lassen.

Den Abend verbringen wir auf dem Markt bei einem Feuertopf, auch wieder einmal sehr lecker, dann ziehen wir aber recht schnell ins Hotel zurück, diesmal nur mit einem kurzen Umweg über die Bierkneipe, denn es ist empfindlich kühl, so um die 16 Grad, so etwas sind wir schon fast nicht mehr gewöhnt.

30. Tag: Donnerstag, der 15. Januar 2015

Sonntag, den 18. Januar 2015

Ins Bergressort

50 Kilometer von Ding Van nach Dalat, 830 hm hoch ins Bergressort, Besichtigung der Seidenmanufaktur bei Sonne bis 28 Grad

Der gestrige Bergtag hängt doch ein wenig in den Knochen, aber heute haben wir es nicht sehr eilig, die Nudelsuppe am Morgen ist gut und das Baguette dazu auch, dann fahren wir erst einmal 15 Kilometer bis zum Abzweig nach Dalat. Hier wird eine Kaffeepause notwendig, denn wir verabschieden uns von Jürgen, der uns nun schon seit Hue begleitet hat. Er muss etwas schneller nach Saigon, um dort sein Visum verlängern zu lassen. Ein netter Begleiter warst du für uns!
Dann geht es wieder in die Kaffeeplantagen und nach oben, aber wir halten vor dem großen Anstieg noch einmal in der Seidenmanufaktur. Hier werden die Kokons per Hand und maschinell abgewickelt, man kann in der Hallo gut herumlaufen und die Arbeiter und Arbeiterinnen beobachten, wie sie die feinen Fäden gewinnen. Inzwischen steht die kleine Fabrik allerdings auf der Liste vieler Touristen und so wimmelt es nur so von „Easy Rider“, das sind die Motorradfahrer aus Dalat, die sich und ihre Maschinen an Touristen vermieten. Mit den „Easy Rider“ kann man in Dalat Trips nach Saigon oder Hoi’an und Hue mieten, ein paar von denen haben wir in den letzten Tagen schon auf der Straße getroffen, aber die sind zumeist nicht sehr kommunikativ oder es liegt daran, dass wir keinen Motor an den „Bikes“ haben.


Für mich wäre so ein Trip nichts, den ganzen Tag lang hinter einem Fahrer auf dem Motorrad zu hocken und mich durch Schlaglöcher schaukeln zu lassen, hinten dann noch einen großen Plastiksack mit Gepäck hinten drauf. Vor allem die großen blauen Mülltüten für die Rucksäcke passen überhaupt nicht zum Namen, der ja eher nach wehenden offenen Haaren und Leder klingt.

Mit einem weiteren Kaffeezwischenstopp schlängeln wir uns dann nach oben und kommen so gegen 15 Uhr in Dalat an. Die Stadt liegt auf 1500 Metern Höhe, besteht fast nur aus Hotels und geht auf die Franzosen zurück, die hier ihr Bergresort angelegt haben, um der drückenden Hitze in Saigon zu entgehen. Das kann man wirklich gut spüren, denn unten in der Ebene hatte es am Morgen schon fast 30 Grad, hier oben ist es angenehm frisch, so um die 23 Grad, am Abend brauchen wir dann sogar einen Pullover.

Wir schlendern am Abend noch ein wenig ums Eck und ich erinnere mich an ein kleines vegetarisches Restaurant gleich um die Ecke. Es ist ein buddhistische laden und so gibt es alle möglichen Sachen aus Tofu und Seitan, einiges ist geschmacklich oder vom Aussehen kaum von Fleisch zu unterscheiden, aber mehr als lecker. Anfangs gab es ein wenig Murren, da das Restaurant lediglich kleine Tischlein mit Höckerchen hat, aber für den nächsten Abend verspreche ich „richtige§ Stühle und am Ende sind doch alle begeistert. Besonders die Nudelsuppe mit „Fisch“ ist ein Erlebnis. Bier gibt es nicht, aber gleich gegenüber ist ein Laden und man kann sie auch mit ins Restaurant nehmen und dort trinken. Auf der Suche nach einem Absacker enden wir dann vor einer Bude, natürlich wieder auf Höckerchen. Hier hatten sich schon ein paar Deutsche und ein Russe nieder gelassen und wir gesellen uns zu der feuchten Runde und beenden hier den Abend mit netten Gesprächen und einer Flasche Wodka.

29. Tag: Mittwoch, der 14. Januar 2015

Samstag, den 17. Januar 2015

Königsetappe

113 km und 1600 Höhenmeter von Lien Son nach Dinh Van, auf kleiner Straße durch schöne Landschaften, ordentliche Berge und nicht zu heiß bei 28 Grad

Zeitig brechen wir mit einer Nudelsuppe im Magen auf und fahren in die Morgensonne. Um uns herum recht viele Mopeds, die Vietnamesen fahren auf ihre Felder oder Kaffeeplantagen. Wir nähern uns den ersten kleinen Pass, den wir noch in der morgendlichen Frische nehmen. Dahinter liegt ein schöner See. Auf dem See leben die Fischer in schwimmenden Dörfern. Oben von der Brücke immer wieder ein reizendes Bild.
Weiterhin wird wieder überall Kaffee angebaut und es scheint auch kein Ende zu nehmen, überall wird Boden gewonnen für neue Plantagen. Erst kurz vor Mittag fahren wir dann wieder tiefer in die Berge und klettern nach dem Mittag den Pass bis auf 1000 Meter Höhe hinauf, zumeist wieder durch dichten Regenwald. Dann geht es runter in den nächsten Ort.
Helma und Marie fühlen sich nach den beiden Pässen nicht mehr so richtig frisch und so versuche ich für die beiden einen Transfer zu organisieren, was gar nicht so einfach ist, da keine Fahrzeuge im Dorf sind und nur wenige Autos durchkommen und die dann auch immer in die falsche Richtung. lediglich ein fliegender Händler mit Klamotten steht im Dorf und der hätte sogar einen passenden Minivan. Aber der ist alleine hier und will natürlich seine Sachen nicht unbeaufsichtigt lassen. Ein wenig später kommt er aber noch einmal auf uns zu und bietet an, die Damen hochzufahren, wenn wir inzwischen seinen Stand hüten. Gesagt, getan, Michael und ich bleiben am Stand, die Mädels werden eingeladen und hochgefahren und die anderen machen sich auch schon auf den Weg nach oben.


Leider dauert es doch länger als gedacht, bis der Fahrer wieder zurück ist und dann hecheln Michael und ich den letzten Pass hinauf, es wird schon merklich kühler und es geht bis auf 1300 Meter hinauf, oben haben wir dann die letzten Sonnenstrahlen und müssen die Abfahrt, noch einmal 20 Kilometer im Dunkeln fahren. Kurz vor sieben sind wir dann auch in Dinh Van im Hotel, können duschen und zum Abendessen noch einmal in den Ort ziehen.
Damit haben wir also unsere härteste Etappe auch hinter uns gebracht, noch kommen ein paar berge, aber im Vergleich zu den letzten Tagen sind das alles „Peanuts“.

28. Tag: Dienstag, der 13. Januar 2015

Samstag, den 17. Januar 2015

Lange Häuser am See

55 Kilometer auf schöner ruhiger Straße von Buon Ma Thuot nach Lien Son, Spaziergang durch das Mai Lam Dorf am See Lak, 350 Höhenmeter mit schönem Rückenwind bei 25 Grad

Heute gehen wir es geruhsam an, wir ziehen zuerst im Cafe von gestern ein und plündern wieder die Vitrine mit den Küchlein, dazu Kaffee und Baguettes, die wir vorher noch belegen lassen haben. Der Mann am Baguettestand hatte 20 Minuten alle Hände voll zu tun unsere 16 Baguettes in verschiedensten Versionen zu erstellen: Koriander frei, ohne Fleisch, mit Ei, ohne Ei mit Wurst.
Am Anfang aus der Stadt bläst uns der Wind recht heftig ins Gesicht, dann biegen wir aber ab und haben ihn leicht von hinten, später dann richtig aus dem Rücken. Somit wird es heute ein leichtes radeln, ebenfalls ohne Baustellen und ohne nervige Busse und LKW. Umso schöner dafür die Landschaft, leicht Hügel, viele Felder, Bäume in frischem Frühlingsgrün, Wasserbüffel und Minoritätengesichter. Alles viel runder als die „richtigen“ Vietnamesen, die Gruppe hier heißt Mai Lam und wohnt in traditionellen Langhäusern, die auf Stelzen stehen, hinauf führt eine „Hphnerstiege“, ein Baumstamm mit Kerben. Das hält die Hängebauchschweine draußen und die Uroma drinnen.


Gegen 13 Uhr erreichen wir schon unser Ziel, essen ziemlich gut und es bleibt vor dem Spaziergang noch Zeit für einen Mittagsschlaf. dann ziehen wir durch das Mai Lam Dorf, sehen uns die Häuser genauer an und schlendern zum See. Hier gibt es ein Elefantencamp und natürlich sogar Touristen, meistens Motorradfahrer, die von Dalat aus kommen. Und natürlich bekommen wir auch zwei Rüsseltiere zu Gesicht.
Der Abend im Restaurant ist wieder recht gemütlich, aber wir werden nicht alt, steht uns morgen doch die Königsetappe bevor, aber immer noch mit der Option, diese zu splitten.

27. Tag: Montag, der 12. Januar 2015

Samstag, den 17. Januar 2015

Durch Staub in die Kaffeehauptstadt
80 km von Ea Drang nach Buon Ma Thuot, viele staubige Baustellen, 750 hm, dann Kaffee und Törtchen, abends in der Bierbar
Frühstück gibt es gleich auf dem Markt gegenüber dem Hotel, belegte Baguettes mit Ei oder mit Wurst, dann starten wir in den Tag und es beginnt nicht sehr gut, denn gleich hinter der Stadt gehen die Baustellen weiter und weiter. So strampeln wir erst einmal 15 Kilometer, mal schon auf fertiger Superpiste, meist aber auf fest gefahrenem Schotter oder aber auf festem Lehm den Berg hinauf.
Rundherum ist jetzt wirklich Kaffeeland, fast überall wird die Bohne angebaut und an den Straßen stehen Maschinen um die getrockneten Früchte zu schälen. Übrig bleiben die Bohnen, die noch getrocknet, geröstet, gemahlen, gefiltert und getrunken werden müssen.
Schon gegen Mittag sind wir ordentlich eingestaubt, doch dann haben wir Glück, die letzten 20 Kilometer haben wir schönsten Rückenwind und die Straße ist schon fertig, und es geht auch noch leicht bergab nach Buon Ma Thuot hinein.
Dort finden wir ein nettes Kaffee mit tollen Törtchen, die mit dem Staub, dem Dreck und dem Verkehr wieder versöhnen. Auch probieren wir ein neues Hotel und die einen Straßenstand mit Teigtaschen und Nudeln oder Reis, aber so richtig gewillt, uns etwas zu essen zu geben ist man nicht, nach der ersten Bestellung kommt nur die Hälfte der Gerichte, dann kommt noch mal ein bisschen was. Für Jürgen bleibt nichts mehr, obwohl wir mit Händen und Füßen versuchen, dass da noch einmal Nudeln fehlen, Jürgen muss hungrig bleiben und mit Bier kompensieren.


Gegenüber dem Hotel befindet sich eine nette Bar, empfangen werden wir von Mädchen in traditionellem Kostüm und ebenso den ganzen Abend von viel netter Bedienung bedient. Vielleicht so an die 15 Mädchen sind dann damit beschäftigt für 8 Leute das Bier einzuschenken. Erst gegen 21 Uhr ändert sich das, als die lokale Mafia hier einfällt, es kommen immer zwei oder drei Männer in Begleitung von sechs oder sieben Frauen oder Mädchen. In rasantem Tempo stürzen sie ihre Biere hinunter und eine hübsche Dj bemüht sich die Lautstärke und den Beat hoch zu halten. Nach einer Stunde ist alles vorbei und wenig später macht der Laden dann auch zu. Komischer Laden, aber nett, vor allem die Bedienung!