8. Tag: Freitag, 5. Oktober 2018

Am Rande des Taifuns

108 km vom Nakedong Damm nach Hyeonpung-myeong, 250 hm bei verschiedensten Regensorten bis Nachmittag und 14 bis 17 Grad

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Es regnet schon am Morgen und dann weiter und weiter. Wir hüllen uns von oben bis unten ins Goretex Kondom und dann geht es los. Für einen Taifun, was ja so viel wie „Großer Wimd“ heißt, ist es jedoch angenehm windstill, so kommen wir heute ganz gut voran, dachte ich. Doch Hajos Jäckchen ist doch nicht so wasserdicht, wie er dachte und nach einer halben Stunde nicht einmal mehr wasserabweisend. Der untergezogene Fleece hilft auch nur so lange bis er voll gesaugt hat, dann hat Hajo massiv keine Lust mehr und so beschließen wir, erst einmal einzukehren und ggf. eine Übernachtung im Nahe gelegenen Daegu zu suchen, aber erst einmal spätes Frühstück oder zeitiges Mittagessen.

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Die beiden Verkäufer in den beiden Fahrradläden, die wir noch schnell anfahren, um nach einem Regencape für Hajo zu fragen, zucken nur mit den Schultern und haben nix dergleichen auf Lager. Der Koreaner fährt wohl nicht im Regen………………………

……………………………………………………………..und wirklich, waren wir heute nur zwei jungen Radlern begegnet, die ebenso missmutig aussahen, wie Hajo jetzt.

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Doch im Restaurant nebenan, wird sofort der Heizlüfter für Hajos nasse Klamotten angeworfen und ein paar Becher heißer Kaffee sorgen auch für die Erwärmung des Gemüts. Wir bekommen eine kräftige Nudelsuppe zum Essen und wollen uns dann wieder auf die Räder schwingen. Es regnet immer noch in Strömen draußen, als wir unsere Sachen aufschnallen und eher so beiläufig fragt die Restaurantbesitzerin, ob wir nicht Regencapes bräuchten. Und ob. Und damit war dann auch für Hajo der Tag gerettet, mit seiner wunderbar pinkfarbenen Umhängung radeln wir dann im Regen weiter am Fluss entlang.

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Zur Landschaft lässt sich bei dem Wetter nicht viel sagen, außer dass wohl jenseits des Dunstes tolle Berge am Fluss emporragen. Wir schaffen aber gut Kilometer bis nach  Hyeonpung-myeong (Man versuche bitte, das dreimal schnell hintereinander zu sprechen!), wo es dann auch aufhört mit dem Regen und suchen uns dort eine Herberge, verteilen die Klamotten zum Trocknen im Zimmer. Draußen ist die Kulisse spektakulär, denn die untere Wolkenschicht zieht auf und weiße Nebelschwaden steigen und das vor einer Wand aus Wohnhochhäusern vor einem dunkelgrünen Hügel.

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Dann ziehen wir noch einmal drei Straßen um die Ecke zu einem kleinen Familienrestaurant und essen, was auf den Nachbartischen steht, wieder keine Fehlentscheidung. Das Fernsehen zeigt Bilder von der Sturmflut, die der Taifun mit sich gebracht hat. An einigen Küstenabschnitten wütet der Wind recht stark und die Niederschläge haben an einigen Stellen zu mittleren Überschwemmungen geführt, Tote und Verletzte gab es wohl nicht, wohl aber die Warnung, dass der Sturm morgen am Vormittag noch gut weiterwüte.

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Die Aussicht vom Hotelfenster ist richtig dramatisch, über der Stadt öffenen und schließen sich die Wolkenfenster und dramatisches Licht fällt auf die Vorstadthochäuser vor den Bergen.

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