7. Tag: Donnerstag, der 4. Oktober

Im Museumsdorf Hahoe

88 Kilometer von Andong zum Nakedong Damm, gemütliche 650 Höhenmeter bei  wechselwolkigsonnigen 15 bis 24 Grad

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Morgens suchen wir wieder eine ganze Weile nach dem Frühstück und entdecken dann wieder einen Laden mit Kimbap Rollen und gedämpften Teigtaschen, ein guter Start. Heute fahren wir in dichtem Nebel aus der Stadt heraus, fast 20 Kilometer den gleichen Weg wieder zurück, den wir gestern gekommen sind, bevor wir dann nach Süden abbiegen, weiter den Nakedong entlang, welches nun schon der dritte Fluss ist, der einen Radweg haben soll. Den haben wir aber noch nicht so richtig und so führt erst einmal die zum Glück nicht stark befahrene Straße bis nach Hahoe, dem Museumsdorf.

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Das besondere an Hahoe ist, dass hier die Dorfbewohner noch leben und ihrem ganz normalen Alltag nachgehen, also lediglich im Museum wohnen. Ins Dorf darf man nicht mit Autos, aber glücklicherweise mit dem Fahrrad. Die einzelnen Gebäude sind in Höfen angeordnet, ……………………………………………………….

…………………………………………………….alles Holzbauten mit Lehm und flachem Ziegeldach. Interessant ist, dass auch hier die jahrhundertealten Hauptgebäude schon Fußbodenheizung haben, was sich an den „Öfen“ unter dem Haus erkennen lässt.

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Auch haben wir Glück, auf dem riesigen Parkplatz dümpeln nur ein paar Busse. Also sind auch nicht zu viele Leute, die durch das Dorf stampfen. Wir sehen uns ein paar schöne alte traditionelle Gebäude an und auch das Museum für Masken.

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Mit den Masken werden Theateraufführungen gemacht und die Masken wurden schon immer hier im Dorf hergestellt. Die Vorstellung ist aber erst gegen 13 Uhr und so lange haben wir keine Zeit, nehmen aber doch die Einladung einer koreanischen Rentnertruppe zum Tofu Essen und Makoli trinken ein, die Leute sind alle um die 70, aber auch wieder ausgestattet wie für die Tour des France.

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Nach einer zweiten Flasche kommt dann noch eine dritte hinzu, ich denke schon wieder an meinen Magen, aber diesmal hat das Zeug bei mir keine durchschlagende Wirkung. Berühmt ist die Gegend hier auch noch für das eigentliche koreanische Nationalgetränk: Sujo. Das ist dann kein Reiswein mehr, sondern ein Reisbrand. Gestern in Andong hatten wir einen Schluck beim Abendessen probieren können, das hat ordentlich Prozente und schüttelt den Staub aus den Socken, also weder hajos noch meine Geschmacksrichtung. Hier werden nun die Edelsorten gebraut und dann auch für edle Preise verhökert.

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Hinter dem Dorf geht es noch 20 Kilometer nervig auf der Straße entlang, dann erreichen wir den Zusammenfluss mit dem Naseongcheon Fluss und dann damit finden wir auch den Radweg wieder.

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Hier am Damm gibt es ein Zentrum mit Wasser Museum und eine Stempelstelle für den Nakedong Radweg. Der Infostand ist sogar besetzt und so können wir nun etwas verspätet doch noch einen „4 Radweg-Pass“ erwerben und den ersten Stempel einsammeln.

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Später hatte ich festgestellt, dass der Radweg zuvor auf der anderen Flussseite war, na gut, beim nächsten Mal bin ich schlauer. Jetzt haben wir erste einmal wieder einen Damm vor uns mit einer schönen Brücke. Nach der letzten frostigen Nacht im Zelt kann ich Hajo nicht zum Zelten überreden, zumal seine Wetterapp Regen anzeigt und sein hinterer Reifen immer wieder langsam die Luft lässt. Außerdem locken auf der anderen Seite des Flusses vier kleine Love Hotels.

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Also fahren wir rüber und probieren die Läden durch: 1:niemand da 2: keiner da 3:niemand zuständig. Wir werden bei Nummer 4 fündig, mit Extra Stellboxen für Fahrräder. Noch vor dem Essen suchen und finden wir das kleine Loch und flicken, dann suchen wir ein Restaurant. Bei den Hotels gibt es nur Rindfleisch BBQ Läden, die sind nicht nur teuer, sondern außer Fleisch gibt es gar nix, also suchen wir noch ein bisschen herum und finden einen Fischladen. Alles wieder lecker und scharf und gut und im Fernsehen gibt es Taifunwarnung für den nächsten Tag. Der Wirbelsturm hat vorher ordentlich In Japan gewütet und trifft morgen dann auf die koreanische Südküste bei Busan….aber ich denke bis wir dort sind, ist alles schon vorbei.

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