6. Tag: Freitag, der 6. März 2015

Affen am heiligen Berg

50 km von Bagan zum Mount Popa, recht hügelige 677 Höhenmeter, Besteigung des heiligen Berges bei Sonne und 38 Grad

Um 6 Uhr ist es noch dunkel, nur der erste rote Streifen zeigt sich am Horizont und schön kühl ist es, als wir Nyaung Oo und damit die Tempel von Bagan verlassen. Die Tempel liegen in einer großen trockenen Ebene, in der hauptsächlich Erdnüsse, etwas Mais und Palmen angebaut werden. Aus den Früchten der Palmen wird Palmzucker gewonnen und aus diesem wird am Straßenrand Schnaps gebrannt. leider ist gerade keine Saison und so stehen die urtümlichen Destillerien still. Die Gerätschaft ist mehr als einfach und besteht eigentlich nur aus einem Tontopf, aus dem über einem kleinen Feuerchen die klare Flüssigkeit tropft. Wir bekommen etwas Palmwein angeboten, lehnen aber in der frühen Morgenstunde ab.

Ich muss heute ab und zu in die Landschaft flüchten, denn es rumpelt ordentlich im Bauch, aber das radfahren geht trotzdem gut. Ordenlich hoch geht es, aber das merkm amn nur am Höhenmesser, denn es get erst stetig mit einem Prozent nach oben, erst später wird es hügelig und hügeliger und kurz vor dem Mount Popa erwartet uns ein bissiger Anstieg. Überall grüßen uns die Kinder, die gerade von der Schule kommen und Hände abklatschen ist angesagt. man muss höllisch aufpassen, den manche der Kids versuchen mit aller Kraft gegen die Hand zu klatschen.

Schon gegen elf Uhr bekommen wir den Berg das erst mal zu sehen, neben einem großen ehemaligen Vulkan mit 1500 Metern Höhe steht ein kleiner spitze Kegel mit Tempeln obendrauf, davor liegt noch ein kleiner Ort, der von den vorwiegend burmesischen Pilgern lebt.

Im Ort gibt es zwar zahllose Guesthäuser, aber nur für die Burmesen, nur ein Hotel hat die Lizenz für Ausländer und nimmt gepfefferte Preise, 50 USD für ein recht einfaches Zimmer will der Besitzer, wir können gerade einmal auf 40 Dollar runterhandeln.

Nach einer Siesta stiefeln wir dann die letzten zwei Kilometer zu Fuß los und reihen uns in die Massen ein, die den Berg besteigen. Pilgern auf burmesisch hat etwas fröhliches, in den Dorf unterm berg dröhnt laute Popmusik und die Kitschverkaufindustrie lebt.

Der Popa ist ein kombiniertes Heiligtum, hier ist der Sitz der Nat Götter, die das land vor dem Buddhismus beherrschten, die Bagan Könige versuchten diese religion zu unterdrücken, was aber zu Unruhen führte, deshalb wurden die 36 Nat Götter dann einfach in den buddhistischen Götterreigen aufgenommen und der Mount Popa zum kombinierten Heiligtum ernannt.
Über 700 Stufen und vorbei an 400 Affen geht es nach oben, die Aussicht wird besser und besser, auch wenn man sich hauptsächlich darauf konzentrieren muss, nicht in die Affenkacke zu latschen, erinnert ein wenig an Berlin. Oben ist die Sicht gut, aber leider etwas diesig, dass obwohl es die trockenen Jahreszeit ist. Vielleicht liegt es auch an der ewigen Zündelei der Burmesen, alles was es an Abfällen gibt, wird hier besonders morgens und abends am Straßenrand verbrannt und auch das Kochen erfolgt grundsätzlich mit Holz, entsprechend scheint immer eine Dunstschleier über dem ganzen Land zu liegen.

Oben haben wir viel Spaß mit den einheimischen Pilgern und ich muss mich mit mindestens 10 Familien fotografieren lassen, oben gibt es dann ein „Fotostudio“, hier werden die Bilder innerhalb von drei Minuten gedruckt und laminiert und so enden wir wohl recht schnell in vielen Fotoalben.

Helma hat dann noch die Idee ein wenig um den Berg herum zu laufen, damit wir das Abendlicht auf den hochaufragenden Felsen bekommen, was sie nicht bedacht hat, ist, dass wir erst 200 Meter nach unten müssen, um einen guten Blickwinkel finden zu müssen und dann natürlich wieder zurück.

Vom Popa nimmt uns dann ein Jeep mit Touris aus Singapur mit in den nächsten Ort, da wo wir heute schon zu Mittag gegessen haben und dann ist es nur noch mal einen knappen Kilometer bis zum Hotel zu laufen. Zeitig geht es dann ins Bett, denn morgen haben wir den wohl längsten Tag vor uns und wollen um 6 Uhr los, da zeigt sich dann immer die erste Morgendämmerung, die Sonne geht so gegen halb sieben auf und abends gegen 18 Uhr wieder unter.

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