35. Tag: Dienstag, der 20. Januar 2015

Tag der Drachenfrüchte

70 Kilometer von Phan Thiet nach La Gi, Sonnenschein und 32 grad, leichter Wind

Ist heute wirklich schon der vorletzte Radtag dieser Tour, wie schnell die Zeit vergeht und trotzdem scheinen auf der anderen Seite, die tag von Hanoi schon weit zurück zu liegen und Weihnachten in Ninh Binh, das ist auch schon eine Ewigkeit her.

Ein gemütlicher Radtag wird es zumal auch, nur 70 Kilometer und keine Berge sind zu fahren, nach dem Frühstück versuche ich wieder einmal eine meiner berühmten Abkürzungen, die Strecke, die uns auf die Nebenstraße am Meer bringen soll ist zwar kürzer, holpert aber mächtig durch die Vorstadt und führt an Müllhalden vorbei und verwandelt sich in einen sandigen Feldweg, die Leute hier in ihren ärmlichen Hütten, haben definitiv hier noch keinen westlichen Radfahrer vorbei fahren sehen. nach 2 Kilometern sind wir dann auf der Uferstraße. Es geht heute den ganzen Tag immer mehr oder weniger nahe am Meer entlang. es gibt unzählige kleine Ressorthotels, aber es herrscht gähnende Leere, in den Anlagen sieht man kaum Touristen. Zielgruppe sind Russen, denn es wird hier alles in Russisch angeboten: Bootsausflüge, Angeltouren und Restaurants werden hier alle in Russisch angepriesen.

Neben den Hotels gibt es dann zahlreiche Investruinen und Baustellen, die der Küste hier einen eher depressiven Charakter verleihen. Erst nach 20 Kilometern wird es schöner, die Hotels hören auf, wir fahren durch kleine Dörfer und Reisfelder und viele Drachenfruchtplantagen. An einem Stand bekommen wir dann sogar die noch leckerer Version der Frucht zu essen, von außen nicht zu unterscheiden, ist das Fruchtfleisch nicht weiß, sondern tiefrot und wesentlich aromatischer.


Angekommen in der Kleinstadt La Gi machen wir uns recht schnell auf den Weg zum Fischereihafen, überall wird auf dem Platz vor den großen Lagerhallen Seafood sortiert, gekühlt und verpackt. Eisblöcke werden umgeladen, geschreddert und auf die zum Auslaufen bereiten Boote gebracht. Von großen Fischen leider heute nicht viel zu sehen, die werden vermutlich am zeitigen Morgen hier an Land gebracht. Trotzdem interessant, wenn auch olfaktorisch nicht unbedingt ein Hochgenuss. nach eine knappen Stunde sind wir froh, aus dem strengen „Fischduft“ wieder heraus zu sein.

La Gi hat noch eine Besonderheit, es gibt nicht ein einziges Lokal in der Stadt, in dem man Fisch zu essen bekommt, dafür aber Straßenstände mit Fruchtsäften und Smoothies. Leckere Sache und zwei von diesen Shakes sind schon fast eine Mahlzeit.

Einen Kommentar schreiben