17. Tag: Freitag, der 2. Januar 2015

Die Tempelstraße

99 Kilometer von An Duc fast immer am Meer entlang nach Hue, viele Tempel an der Straße, nur 133 hm bei meist Rückenwindunterstützung, zwei kurze Regenschauer und ein bisschen Sonne bis 25 Grad

Die Nacht war toll, draußen vor dem Fenster donnert der Ozean und die Brandung tost, zwar ist kein Fotowetter, aber es ist trotzdem schön am Meer zu sein und den Geruch des Meeres in der Nase zu haben.

Die Nudelsuppe ist recht lausig, wie das Wetter auch, noch regnet es nicht, aber ein kleiner Schauer folgt bald, dann wird es etwas besser. Wir haben tolle, flache Strecke, erst immer direkt an der Küste entlang mit viel Sand und Kiefernwäldchen, ab und zu eine Shrimpsfarm. An mehreren Stellen soll schon seit Jahren einen touristische Struktur entstehen, aber es fehlen die Leute, die kommen, da sind dann manchmal Reihen von 15 Restaurants, die meisten geschlossen und kein einziger Gast in der ganzen Region. dann führt die Straße ein wenig weg vom Meer und der heutige Tag wird landschaftlich zu einem der schönsten hier in Vietnam. Die Reisfelder links und rechts werden intensiv vorbereitet und die Vorsaatfelder leuchten in frischem Grün, das Stecken der Reispflanzen wird wohl in wenigen Tagen beginnen. Überall stehen Wasserbüffel herum und es gibt viele Gemüsefelder, aber am imposantesten sind die hunderte von kleinen Tempeln, an den wir heute vorbeifahren. Manchmal sind es ganze Reihen von Tempeln, fünf oder sechs hintereinander, dann wieder nur ein einzelner und besonders prachtvoll. Rein kann man nicht, alles ist zugeschlossen. Wahrscheinlich befindet sich dann drinnen ein kleiner Schrein mit den Ahnentafeln und die Anlage dient als Grab für die Familien. Die ungewöhnliche Pracht lässt sich wohl mit der der Nähe der Kaiserstadt erklären. Die Regenten hatten viele Frauen, Konkubinen und noch mehr Kinder und so dürfte die halbe Region mit den Kaiserfamilien verschwägert sein. Wenn es im Leben auch nur für ein harte Arbeit auf dem Reisfeld gereicht hat, dann wird wenigstens prachtvoll gestorben.

Durch die neue Streckentaktung müssen wir heute nicht nach Hue hetzen, sondern haben genügend Zeit und können gemütlich nach links und rechts schauen. Kurz vor Hue tauchen wir dann in die Schlechtwetterfront ein und kommen nass ins Hotel, aber nach der warmen Dusche ziehen wir dann gleich beim Inder nebenan ein zu kühlem Bier und schaften Currys und freuen us, dass wir morgen nicht auf die Räder müssen.

Dafür haben wir noch Jürgen kennen gelernt, der seit Februar mit dem Rad unterwegs ist und von Deutschland hierher geradelt ist, vielleicht werden wir ein paar Tage zusammen zurück legen.

 

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