7. Tag: Freitag, der 21. März 2014

Leben am Wasser

87 Kilometer von Tra Vinh nach Can Tho auf angenehm kleinen Straßen und Wegen durchs Mekongdelta, angenehmer fahren bei 32 Grad und Wolken

Hier im Mekongdelata leben nicht nur Vietnamesen, sondern auch schon viele Khmer, 23 Prozent der Bevölkerung sollen es sein und wenn man richtig hinguckt, kann man auch die Gesichter unterscheiden, die der Khmer sind etwas rundlicher. Entsprechend findet man hier neben den immer noch ab und zu auftauchenden Kirchen und Tempeln des Dao Cai nicht nur Tempel des Hinayana Buddhismus, sondern auch prunkvolle Theravada Tempel. Diese zeichnen sich durch goldene Verzierungen und hochgezogenen Dächer aus.

Wieder sind wir um 6 Uhr aufgebrochen und besichtigen im Morgengrauen am Stadtrand einen schönen Khmertempel, dann geht es recht schnell auf eine kleinen Straße. Verkehr gibt es kaum, aber die Dörfer sind auffallend sauber, überall wird Gemüse angebaut, ab und zu gibt es kleine Manufakturen für Reispaper, das am Straßenrand getrocknet wird.

Johann erregt mit seinem winzigen Fotodrucker aufsehen auf einem kleinen Markt, schnell sind wir die Attraktion, als wir zwei oder drei Bilder verteilt haben. Ganz nett dieses kleine Gerät, man macht mit dem Fotohandy ein Foto und gibt den Druckauftrag und hat nach 20 Sekunden dann ein Foto von 5 mal 7 in der Hand. Das teil ist nicht schwer und groß, passt also großartig ins Gepäck.

Wieder haben wir zwei kleine Fährfahrten vor uns, dazwischen geht es auf einem winzigen Pfad durch Dorf auf der Halbinsel, die Leute grüßen uns immer nett und freundlich, wenn wir irgendwo einen Meter vom Wohnzimmer entfernt vorbeigurken. Mehr Platz ist da einfach nicht, denn auf der anderen Seite geht es dann gleich in den Kanal.

Die Leute hier scheinen sowieso eher entspannt, die Pause in der Hängematte oder der Kaffee oder Tee zu fast jeder Tageszeit gehören hier zum Arbeitsalltag. Die Chefin der Nudelsuppenbude nutze jede Minute zwischen den Arbeitsgängen und setzt sich in die Hängematte, sie ist nicht einmal genervt, wenn man sie nach 20 Sekunden schon wieder hochscheucht, weil man noch einen Kaffee oder mehr Eis braucht.

In Richtung Can Tho wird das Netz von Kanälen immer dichter und auf den Flüssen ist reger Betrieb, Frachtkähne transportieren alles, was im Delta angebaut wird zum nächsten Markt und dort wird dann gehandelt und umgeschlagen. Viele Früchte und noch mehr Gemüse stapeln sich auf den Booten und am Ufer, und wieder einmal taucht die Frage auf, warum das viele schöne Gemüse nicht in den Restaurants auftaucht, da werden Berge von Kürbissen produziert und ich habe hier noch kein Stück zu Essen bekommen und Halloween ist auch noch weit entfernt, wo die Dinger vielleicht als Kerzenhalter gebraucht werden könnten.

Vor Can Tho geht es dann noch einmal über eine gigantische Mekongbrücke und schon 13 Uhr sind wir in der Stadt und haben genügend Zeit für eine Siesta und einen langen Spaziergang in der Stadt.

An der Uferpromenade steht ein großer Hoc Chi Minh und blickt staunend über die sozialistische Realität, ein wenig weiter werden wir dann von den Bootsführern angeschwatzt und lassen uns zur Bootsfahrt zu den schwimmenden Märkten am nächsten Tag überreden. Für den heutigen Abend nehmen wir uns dann noch den lokalen Straßenmarkt vor und schwelgen auch hier in bunten Bildern und Farben. Abendessen suchen wir uns auf dem nächtlichen Foodmarkt, hier gibt es Grillstände mit leckerem Angebot und wir werden hier gut und preiswert satt.

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