21. Tag: Samstag, der 1 März 2014

Hitzekoller I

60 Kilometer von Kham Duc nach Dak Glei, 1287 Höhenmeter bei bis 35 Grad und knalliger Sonne, erster richtig großer Pass heute, den wir reichlich geschafft geschafft haben

Der Süden im Lande ist schon eine andre Kategorie, als der Norden und das betrifft nicht nur die Menschen, sondern auch das Klima und die Geographie. Beim Radfahren in den Bergen kommt man schon an seine Grenzen und die Temperaturen steigen schnell über 30 Grad und damit ist es eigentlich schon eine Stunde zu spät, als wir heute um 8 Uhr starten. Aber das Frühstück hier, gebratenen Nudeln oder Rührei mit Rind auf der Eisenpfanne waren einfach zu verlockend.

Und es geht auch gleich recht hügelig los und mit jeder halben Stunde wird der Schatten weniger und weniger. Beim Anstieg an den Pass ist es dann richtig knallig, gut dass es ab und zu kleine frische Bächlein am Straßenrand gibt, an denen man sich erfrischen kann. Rundherum wird sehr viel Brandordnung betrieben, von den Regenwäldern ist nicht mehr so viel übrig geblieben. Wir sind hier recht nahe an der laotischen Grenze, nur 10 km trennen uns hier vom Nachbarland und man sieht es auch den Menschen an.  Die Gesichter unterscheiden sich schon recht stark vom „gemeinen“ Vietnamesen und all sind viel dunkler. Nach zwei Dritteln geht uns dann langsam das Wasser aus und von Behausungen ist weit und breit nicht viel zu sehen, geschweige denn von Läden oder Restaurants. Deshalb rausche ich dann von dann und bin kurz nach 12 Uhr oben angelangt. Dort schnappe ich mir eine große Flasche Wasser, drei Cola und einen Packung Keks und mache kehrt. Die Wirtin sieht mich nur entsetzt an, als ich mich gleich wieder aufs Rad setze und in der „falschen“ Richtung entschwinde.

45 Minuten später rollen wir dann alle oben ein und brauchen eine sehr lange Pause, schließlich waren das heute Vormittag fast 1300 Höhenmeter am Stück. In den beiden Hängematten lässt es sich hervorragend ruhen und dann machen wir uns am die Abfahrt. Die geht noch steiler runter als hoch, allerding mit zwei weiteren bissigen Gegenanstiegen. Die Aussicht ist grandios, auch wenn die andere Seite des Passes noch weiter entholzt ist, dafür gibt es aber wieder kleine Dörfer. Die Bauern wohnen meist in winzigen Hütten und auch die Anzahl der Kinder ist höher als in anderen Regionen, es ist wirklich schon ein bisschen wie in Laos hier. zwar gibt es ab und an ein paar Reisfelder, aber auf den gerodeten Flächen wird zumeist Maniok angebaut, ab und an treffen wir Bauern beim verpacken oder Trocknen der stärkehaltigen Knollen.

In Dak Glei gibt es inzwischen nette Unterkünfte, das war bis vor drei Jahren noch nicht so und  fällt die Entscheidung leicht, heute hier zu bleiben. Wir entspannen den Rest des Tages und essen gleich gegenüber. Morgen wollen wir dann ein wenig zeitige los, auch wenn es nicht so bergig wird und auch nicht zu viele Kilometer auf dem Tagesplan stehen.

Für die Frauen war der Tag wirklich sehr anstrengend, wenn man bedenkt, dass beide von der Küste kommen. Die meisten meiner Teilnehmer bei anderen Touren wären schon um 10 Uhr auf den Bus umgestiegen, aber wir haben keinen und wollen keinen, beide haben richtig eisern gekämpft und können richtig stolz sein auf die Leistung, das aber werde ich ihnen erst morgen oder übermorgen verklickern, heute überwiegt noch die Erinnerung an den Idioten von gestern und die „Scheißtemperaturen“ am „Scheißberg“, erst am Abend, als es wieder etwas kühler ist, wird die Laune etwas besser und das lässt für morgen hoffen, zumal der Tag nicht ganz so hart wird, aber natürlich auch nicht einfach.

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