14. Tag: Samstag, der 22. Februar 2014

Liebe Sonne scheine…..

120 Kilometer von Ho Xa nach Hue, 300 lasche Höhenmeter, Besochitgung des Tunnelsystems von Vin Moc, durch schöne Küstenlandschaft nach Hue, kleine Landstraße mit vielen Tempeln, erstmals Sonne bis 25 Grad

Noch ist der Morgen etwas neblig trüb als wir starten. im Hotel war noch ein weiterer Radler, ein Chinese, der aus Zentralchina kommt und dort gestartet ist und mit täglich 150 Kilometern die 1 A entlangbläst, um nach Kambodscha zu kommen. Natürlich machen wir zusammen ein Foto, bevor wir gleich wieder die 1A verlassen und auf kleinster Straße zu den Tunneln von Vin Moc radeln.

Wir befinden uns hier dicht an der Grenzlinie von Nord und Südvietnam und das Gelände war strategisch wichtig im Vietnamkrieg. Viele der verbleibenden Bauern und Vietcong Kämpfer haben deshalb mehr als 50 km Tunnelsystem in der Umgebung angelegt, um vor den amerikanischen Bomben sicher zu sein. Das gigantischste System von fast 5 km Länge, in drei Etagen und bis zu 24 Meter tief in der Erde befand sich hier in Vin Moc. Die Anlage mit den 1,5 Meter hohen und sehr schmalen Gängen hatte Wohnkammern und Versammlungsraum, Küche und Krankenstation, alles unter der Erde. Regelmäßig lebten hier 300 Menschen über drei Jahre, in Spitzenzeiten fanden 600 Leute Unterschlupf.

Wir schlürfen am Eingang noch eine miese Nudelsuppe und zwängen uns dann mit anderen Touristen zusammen in die engen Tunnel. nach 20 Minuten sind wir froh, dass wir wieder ans Licht kommen, unten ist es warm und stickig und dunkel und schon nach 10 Minuten tut dem Europäer vom gebückten Gehen der Rücken weh. Trotzdem war es beeindruckend.

Unseren beiden Magengeschädigten geht es wieder gut, nicht nur weil die Sonne herausgekommen ist, wer hätte es gedacht: Sie scheint auch in Vietnam. der Tag wird ein wunderschöner Radfahrtag. zu Beginn sehen wir ab und zu das Meer und viel Dünen, sandige Küstenlandschaft, dann folgt plattes Land mit vielen Reisfeldern und unheimlich vielen kleinen tempeln. Es scheint, dass hier jede Familie ihren eigenen Tempel hat, manchmal stehen vier oder fünf direkt nebeneinander. Auch die Grabanalagen hier sind größer und schöner als sonst im Land. man hat den Eindruck, dass hier nicht nur mit Stil, sondern auch in großen Mengen gerne gestorben wird, zumindest was die Anzahl der Gräber betrifft, an denen wir heute vorbeikommen.

Die 120 Kilometer habe ich gut getimt, das heißt ich muss meine Mitradler manchmal etwas Antreiben, was mir den Spitznamen „unser Sklaventreiber“ einbringt. Aber als guter Sklavenhalter bin ich immer um das Wohl meiner „Sklaven“ besorgt, so gibt es doch genügend Pausen mit Obst und Kaffee und Joghurt und wir erreichen Hue, unser heutiges Ziel, genau mit dem Einbruch der Dunkelheit, also keine Minute zu spät.

Zur Belohnung gönne wir uns nach dem Duschen einen Ausflug zum Inder mit scharfen Currys und auch die Wäsche meiner „Sklaven“ wird zum waschen abgegeben. Die Chancen, das endlich alles sauber und trocken wird, stehen zum ersten Mal auf dieser Reise gut.

Einen Kommentar schreiben