8. Tag: Sonntag, der 16.Februar 2014

Auf dem Ho Chi Minh Pfad

80 Kilometer von Sam Son nach Yen Cat, wir erreichen den Ho Chi Minh Pfad bei anfänglichem Nieselregen, dann wieder trübe bis 20 Grad, kleine Straßen und 10 km auf der 1A

Es regnet, oder eigentlich auch nicht. Es ist eigentlich nur die grauen Wolkensuppe, die so tief hängt und die 130 Luftfeuchtigkeit schlagen sich jetzt nieder und es ist mehr als ungemütlich und natürlich verlassen wir viel zu dick eingepackt das Hotel.

Zum Frühstück gibt es eine lokale Spezialität, Bun, das sind Röllchen aus Reismehlteig, die mit schwarzem Sesam serviert werden. Der Teig wird vorher auf einem Dämpfsieb ausgestrichen und zu einem Crêpe gedämpft, dann kommt der Sesam drauf und flinke kleine Hände rollen und schneiden den Bun dann. Dazu gibt es zwei frische Minibouletten vom Grill, lecker und gut.

Heute ist auch wieder der Tag der kleinen Straßen, fast am Meer entlang geht es durch winzige Dörfer und unterwegs gibt es zahlreiche kleine Märkte, neben Gemüse und Obst wird auch Fisch verkauft. Bei jedem Stopp gibt es ein großes Aufsehen, ich denke die letzen ausländischen Radler auf dieser Strecke  waren Frank , Katrin und ich vor genau einem Jahr.

Eigentlich hatte ich heute wieder eine Abenteuerstrecke durch über kleinste Pfade durch Reisfelder ausgewählt, aber wegen des Nieselregens plane ich noch mal um, denn wir wollen keine Schlammpisten fahren. Wir müssen uns noch einmal 10 Kilometer über die 1A durch den dicken Verkehr und eine Baustelle quälen und ordentlich verschlammt sind wir danach auch. Dann können wir wieder auf die Nebenstraße abbiegen und treffen nur noch ab und an ein paar Frauen auf dem Rad und dem Weg zum oder vom Feld.

Heute passieren wir mindestens10 Trauerfeiern, das Getröte und Getute der schrillen Musik ist schon von weitem zu hören, wahrscheinlich ist hier der Sonntag ein guter Tag um abzutreten oder zumindest um die damit verbunden Feierlichkeiten abzuhalten. Viel kann man dazu nicht sehen, der Sarg wird im Wohnhaus aufgebahrt und die Leute sitzen vor der Tür, ebenso wie die drei oder vier Musiker und dann ertönt stundenlang die schauerliche Musik.

Mittags finden wir ein kleine Lokal, eine Reismahlzeit verschafft uns neue Kräfte für die ersten kleinen Berge, die wir heute zu fahren haben, aber es bleibt noch ganz harmlos. Ab und zu geht es einen kleinen Hügel hinauf und dann wieder runter. Die Region schein gute Beziehungen zur alten DDR gehabt zu haben, denn ungewöhnlich viele IFA W50 sind hier heute unterwegs, die meisten der mehr als 25 Jahre alten LKW sogar in einem recht ordentlichen Zustand.

Inzwischen haben wir fast schön schönes Wetter, es ist immer noch etwas trübe, aber es sind fast 20 Grad und Hajo und ich steigen erstmalig auf die kurzen Hosen um, hoffen wir, dass es so weiter geht.

Nach einer schönen Abfahrt erreichen wir dann den Ho Chi Minh Pfad, seit ein paar Jahren ist das aber kein Pfad oder Weg mehr, sondern eine gut ausgebaute Straße mit wenig Verkehr, die uns jetzt bis tief in den Süden begleiten wird. Für heute sind wir aber recht schnell in Yen Cat und gleich am Ortseingang befindet sich ein recht neues Hotel, Restaurant ist gleich nebenan und so können wir recht faul den Abend genießen ohne uns noch groß bewegen zu müssen.

Außerdem verspricht es eine ruhige Nacht zu werden, bisher sind wir morgens immer durch Lausprechermusik und Propaganda geweckt worden, aber das Dorf beginnt erst 400 Meter weiter und so sind wir guter Hoffnung, morgen nicht um 5 Uhr aus dem Schlaf gerissen zu werden.

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