29. Tag: Dienstag, der 2. Juli 2013

Nach Osh

78 Kilometer von Gülchö nach Osh, noch ein kleiner Pass, der Tschyrdyk mit 2389 Metern, 850 hm nach oben und 1300 hm wieder runter, bei Sonne und 30 Grad

Der Morgen am Bach war weniger feucht als erwartet und so sind wir um 8 uhr schon wieder auf dem Rad. Gestern hatte uns unsere Etappe mächtig weit ins Tal gebracht, heute geht es nun wieder hinauf, so ist das nun mal in den Bergen.

Aber auf dem chinesischen Asphalt lässt es sich hervorragend fahren und so sind wir nach knapp zwei Stunden schon auf dem Tschyrdyk-Pass. Der ist mit 2389 Metern nicht sehr hoch, dafür aber sehr touristisch, überall gibt es Jurten und zelte, die Kumys, vergorene Stutenmilch verkaufen oder Tee und kleine Snacks anbieten. Es scheint, dass dieses Tal das Naherholungsgebiet für die Stadt Osh ist.

Noch einmal können wir einen Blick auf einen hohen Zug des Pamir werfen und tun dies auch, denn wenn wir heute in Osh ankommen, dann ist der namesgebende Teil der Tour geschafft, wir werden zwar noch ein paar hohe Pässe fahren dürfen, aber die sind dann schon dem Tienshan-Gebirge zuzurechnen.

Auf dem Pass treffen wir auch wieder einmal Radfahrer, diesmal eine polnische Dreiergruppe, die sich noch viel vorgenommen hat. Nach einer Pause und ein paar Schlucken Wodka mit einer Gruppe von Kirgisen aus Bischkek, rollen wir dann wieder nach unten. Fürs erste sind wir dann aus den Bergen raus, was sich vor allem an der Temperatur bemerkbar macht, heute sind ews wieder einmal knapp über 30 Grad.

Am frühen Nachmittag rollen wir auf der inzwischen doch recht verkehrsreichen Straße nach Osh ein und versuchen ein Guesthouse zu finden. Das Osh Guesthouse ist uns zu lausig, dafür gibt es um die Ecke dann ein Hotel namens Taj Mahal, warum auch immer, es gibt weder einen Inder hier noch ein Grabmal und schon gar keinen Marmor.

Am Nachmittag bleibt Zeit für Erledigungen, wir bekommen endlich Doros Geschwindigkeitsmesser gelötet, lassen unsere Wäsche waschen und ich bin auf der Suche nach einer guten Plov-Mahlzeit. Wir waren vor einigen Tagen auf zwei Reisende getroffen, die beklagt hätten in Kirgisien gebe es immer und überall nur Plov, ich bin jetzt drei Tage lang schon vergeblich auf der Suche danach.

Wir überlegen noch, ob wir noch einen Tag hier in Osh bleiben, entscheiden uns dann aber dafür, lieber in Bischkek einen Tag mehr zu haben. Wegen der Hitze beschließen wir dann wieder einmal einen zeitigen Aufbruch. Probleme, geweckt zu werden, werden wir nicht haben, denn gegenüber dem Hotel ist gleich die Moschee und da wird der Imam schon um 4.30 Uhr morgens krähen.

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